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Brown Sandra

Brown Sandra

Titel: Brown Sandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Hauch von Skandal
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einfach mal rein, nur für den Fall, daß Sie vielleicht Lust und Zeit hätten, mit mir essen zu gehen.«
»Essen? Heute? Äh, ja doch, sicher.«
»Und der Termin mit Mr. Hemphill?« fragte die Sekretärin.
»Absagen«, fuhr ihr Chef sie an. »Wann wollten Sie denn zum Essen gehen?« fragte er Jade.
»Jetzt.«
»Oh. Tja, wollen Sie sich nicht etwas umschauen?«
»Ich habe mich bereits umgesehen, Mr. Matthias.«
»Aha. Hervorragend. Sind Sie mit dem Wagen da? Wenn nicht, können wir meinen nehmen.« Er eilte zur Tür und hielt sie für Jade auf.
Nachdem sie in seinen Jaguar gestiegen waren und sich auf ein Restaurant geeinigt hatten, fragte sie ihn: »Haben Sie die Unterlagen schon durchgearbeitet, die Mr. Seffrin Ihnen hat zukommen lassen, Mr. Matthias?«
»Sicher. Blatt für Blatt. Ich bin Ihr Mann für das Projekt in South Carolina. Hundertprozentig.«
»Was macht Sie da so sicher?«
Jade hörte ihm zu, während er – anfänglich mit gespielter Bescheidenheit, dann ganz unverfroren – seine hervorragende Qualifikation betonte. Normalerweise rechnete Jade für ein gutes Geschäftsessen zwei Stunden ein. Sie waren trotz des Verkehrschaos in L.A. noch vor Ablauf dieser Frist wieder zurück auf dem Gelände.
Sie lehnte die Einladung ab, die Unterhaltung in seinem Bauwagen fortzusetzen. »Ich danke Ihnen, daß Sie Zeit für mich gefunden haben, Mr. Matthias.«
Jade wandte sich ab und wollte gehen. Er stellte sich ihr auf dem Bürgersteig in den Weg. »Sagen Sie, wann werde ich wieder von Ihnen hören?«
»Mr. Seffrin und ich stehen noch mit einigen anderen Bauleitern in Kontakt«, log sie.
Sie hatte versucht, während des Essens objektiv zu bleiben, aber jedes Wort aus seinem Mund hatte ihren ersten negativen Eindruck von ihm sicherlich auch Pressemeldungen schrieb, so selbstzufrieden, wie er klang.
Doch je mehr er prahlte, desto enttäuschter war Jade. So sehr es sie auch drängte, das Projekt endlich anzugehen, sie mußte einsehen, daß die Reise vergebens und sie noch immer ohne Bauleiter war.
»Es kann Wochen, vielleicht sogar Monate dauern, bis wir eine endgültige Entscheidung fällen«, antwortete sie ausweichend.
»Sagen Sie, Sie sind doch nicht sauer wegen dem, was im Restaurant war, oder?«
»Sie meinen die Einladung zum Dessert in Ihrem Apartment?« fragte sie eisig und vergaß für einen Moment ihre Professionalität. »Nein, Mr. Matthias, ich bin nicht sauer – ich bin angewidert.«
»Hören Sie, Sie sehen nun mal Klasse aus. Es war einen bestätigt. Sie dachte im stillen, daß er seine eigenen Empfehlungen und Versuch wert«, frotzelte er mit einem dümmlichen Grinsen. »Da können Sie mir keinen Vorwurf machen.«
»Oh, das kann ich sehr wohl, Mr. Matthias.«
»Meine Güte, Sie sind doch nicht etwa eine von diesen Emanzen mit Penisneid? Eierkneifer nenne ich euch. Wissen Sie, was ich glaube? Sie hatten sich schon gegen mich entschieden, bevor wir überhaupt zum Essen aufgebrochen sind.«
»Nun, das stimmt allerdings.« Da auch er kein Blatt vor den Mund genommen hatte, sah Jade nicht ein, warum sie ihn schonen sollte. »Ihr Büro ist ein Saustall. Und damit meine ich nicht den Schmutz, den man nun mal auf einer Baustelle hat. Ich meine die überquellenden Aschenbecher, die leeren Dosen und den dreckigen Boden.
Zweitens: Ich bin absichtlich ohne Anmeldung bei Ihnen aufgetaucht, um zu sehen, wie Sie mit der Situation umgehen. Sie hätten den Termin, den Sie eigentlich hatten, persönlich absagen müssen. Ganz abgesehen davon, könnte ich niemals mit einem Menschen monatelang zusammenarbeiten, der jeden Satz mit ›hören Sie anfängt. Und drittens: Ich wußte in dem Moment, als ich Ihre Hände sah, daß Sie nicht der richtige Mann für diesen Job sind.«
»Und was soll mit meinen Händen nicht in Ordnung sein?«
»Sie sind ganz weich und manikürt.«
»Hören Sie mal, Lady, was wollen Sie …«
Die Sirene eines Polizeiwagens verschluckte den Rest des Satzes. Der Wagen hielt nur wenige Meter von Jade und Matthias entfernt.
»Was, zum Teufel, ist hier los?« Matthias ließ Jade stehen, marschierte auf einen der Offiziere zu und griff ihn am Ärmel. »Was wollen Sie hier?«
»Wer sind Sie?«
»Wayne Matthias. Ich bin hier der Boß.«
»Wir haben einen Anruf erhalten. Offensichtlich ist einer ihrer Arbeiter ausgeflippt und hat einen Kollegen angegriffen. Irgendwo da oben …« Der Officer legte den Kopf in den Nacken und schaute hinauf zur Spitze des Baus.
»Scheiße: Das hat mir gerade noch gefehlt.«

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