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Brown Sandra

Brown Sandra

Titel: Brown Sandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Hauch von Skandal
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des Konzerns, wie zum Beispiel Versand, Petroleum und andere Zweige. In den vergangenen Monaten hatte Stein fast täglich mit Jade telefoniert, um sich nach dem Stand der Realisierung seiner Idee zu erkundigen. Sie hatte ihn immer wieder mit der Ausrede vertröstet, wählerisch zu sein. Erst kürzlich hatte er angedeutet, daß es vielleicht besser wäre, er würde ihr einen Assistenten schicken, wenn ihr der Job über den Kopf wachsen sollte.
    Sie verstand die augenzwinkernde Anspielung, dennoch konnte sie ihn nicht ewig hinhalten. Der Zusatzkomplex war ein umfassendes Projekt, und sie wollte, daß es ein integraler Teil des … aber alles zu seiner Zeit. Nur leider wollte Mr. Stein eine Idee, in die er sich verbissen hatte, immer sofort in die Tat umgesetzt sehen.

    Am Morgen nach Dillons Rückkehr entschloß sich Jade, noch einmal Otis Parker aufzusuchen. Sie hatte seine Farm und verschiedene andere Grundstücke um Palmetto so unauffällig wie möglich schätzen lassen.

    Sie war schon früh draußen. Otis wollte gerade auf den Traktor klettern, um aufs Feld zu fahren. »Mr. Parker, ich werde Sie nicht lange aufhalten«, sagte sie, als er sie sah.
    »Ich verkaufe nicht, Sie verschwenden nur Ihre Zeit.« »Hören Sie mir doch wenigstens zu.« Zögernd blieb er stehen.
    Jade wartete, dann sagte sie: »Es fällt mir schwer zu glauben, daß es Ihnen und Ihrer Frau nicht gefallen würde, den Rest Ihres Lebens in Luxus zu verbringen. Sie könnten ein schönes Haus in der Stadt kaufen und sich zur Ruhe setzen. Sie brauchten nie mehr zu arbeiten, wenn Sie nicht wollen, und denken Sie doch nur einmal darüber nach, was Sie alles für Ihre Kinder und Enkelkinder tun könnten.«

    Er sah sie ärgerlich an. »Das hört sich alles großartig an, zugegeben. Aber wenn ich mich entschließen sollte, zu verkaufen, dann bestimmt nicht an Sie.«

    »Was wollen Sie damit sagen?«
Er zog ein verblichenes, rotes Arbeitsleder aus der Hüfttasche seines Overalls und gab vor, den Traktor damit zu polieren. »Ich

    schulde Ihnen keinerlei Erklärungen.«
»Mr. Parker, ich hatte Sie doch gebeten, mit niemandem über
mein Kaufangebot zu sprechen.«
»Habe ich auch nicht. Aber sie müßten doch am besten wissen,
wie schnell sich hier alles rumspricht. Dieser Gutachter, den Sie
angeheuert haben, hat hier ganze zwei Tage rumgeschnüffelt.
Da werden die Leute eben neugierig.«
Sie öffnete eilig ihre Aktenmappe. »Hier ist das schriftliche
Angebot der GSS für Ihre Farm, einschließlich des Hauses.« Sie reichte ihm den ausgearbeiteten Vertrag und zeigte auf die
Summe unten auf der Seite. Kurzsichtig, wie er war, dauerte es
einen Moment, bis er die Zahl entziffert hatte, dann klappte ihm
die Kinnlade herunter.
»Fünfhunderttausend Dollar? Wollen Sie mich auf den Arm
nehmen?«
»Nein, Mr. Parker. Das will ich nicht. Sie brauchen nur heute
nachmittag zu mir ins Büro zu kommen und zu unterschreiben.« »Ich weiß nicht …«
»Ich kann Ihnen versichern, daß Sie kein anderes Angebot in
dieser Höhe kriegen werden, Mr. Parker. Der Preis liegt weit
über dem Schätzwert Ihrer Farm.«
Er warf ihr einen mißtrauischen Blick zu und schüttelte dann
den Kopf. »Nun, man soll nichts überstürzen. Wie ich Ihnen
schon gesagt habe– ich weiß ja noch gar nicht, ob ich überhaupt
verkaufe.«
Er kehrte ihr den Rücken zu, kletterte auf seinen Traktor und
ließ den Motor an. Dann setzte er seinen Strohhut auf und fuhr
vom Hof. Jade legte den Vertrag auf die Veranda und
beschwerte ihn mit einem Stein. Sie wollte gerade gehen, als das
Fliegengitter aufging und Mrs. Parker herausschaute. »Guten Morgen.«
»Die Leute sagen, Sie haben einen Jungen.« Die Worte waren
sehr hastig gesprochen, so, als fiele es ihr sehr schwer. »Das stimmt. Er heißt Graham.«
»Ich hab’ mich nur gefragt – könnte er von Gary sein?« Es schnürte Jade die Kehle zu. Die verzweifelte Hoffnung in
dem müden, zerfurchten Gesicht war herzzerreißend. Für einen
Moment war sie versucht zu lügen und zu sagen, daß es so sei,
aber damit hätte sie weder Graham noch den Parkers einen
Gefallen getan.
»Nein, er ist nicht von Gary, Mrs. Parker«, antwortete sie
traurig. »Aber ich habe mir immer gewünscht, daß es so wäre.« Die verhärmte Frau zog sich ohne ein weiteres Wort wieder
ins Haus zurück. Das Fliegengitter klappte zu.
Jade brauchte nur wenige Minuten bis zum Highway. Als sie
hinauffuhr, kam ihr ein kirschroter El Dorado mit hoher
Geschwindigkeit entgegen.
Sie war auf dem

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