Brown Sandra
ihn davon abhalten.
Er griff ihr ins Haar, beugte ihren Kopf nach hinten und küßte sie. Jade war so überrascht, daß sie automatisch ausatmete. Er spürte den Hauch auf seinen Lippen, schmeckte ihn. Sein Kopf wurde plötzlich ganz leer. Er dachte nicht über die Konsequenzen dieses Kusses nach– denn es war ihm völlig klar, daß sie ihn feuern würde, sobald sich ihre Lippen wieder trennten. Er dachte auch nicht an Debra. Er dachte an gar nichts. Er reagierte lediglich auf die wunderbare erotische Ausstrahlung, die Jade auf ihn hatte.
Er fuhr ihr mit der Spitze seiner Zunge über die Lippen und drang dann in ihren Mund. Sie war schockiert, er spürte es. Ihr Körper wurde steif wie ein Stock, und sie hörte auf zu atmen. Er ließ sich von ihrer Reaktion nicht beirren. Seine Zunge drang ein, zog sich zurück, drang ein, bis sie wieder anfing zu atmen. Sie umfaßte seine Arme, drängte ihn zurück.
»Nein«, flüsterte sie. »Bitte.«
Sie meinte nicht, bitte, hör auf. Sie meinte, bitte, mach weiter. Denn er spürte, trotz ihres Neins, daß sie erregt war. Er spürte, wie sich ihre Erregung steigerte; er spürte die Hitze durch ihre Kleider. Sie atmete flach und schnell.
Er nahm ihren Kopf ganz in seine großen Hände und beugte ihn zurück. Er liebkoste ihren Hals und die weiche Haut unter ihrem Ohr.
»Nein, Dillon«, flehte sie.
»Du willst es doch …«
Er kehrte zu ihren Lippen zurück und küßte sie inniger als zuvor. Lustvolle Hitze stieg in seinen Lenden auf. Er stöhnte vor Schmerz und Lust. Er legte eine Hand auf ihren Po, preßte sie an sich und rieb seine Erektion an ihr. Jade stöhnte.
Mit der anderen Hand erforschte er ihre Brüste. Sie waren fest und rund, perfekt. Ihre Brustwarze wurde hart unter dem Druck seines Daumens. Er wollte sie küssen, durch ihre Kleider, und neigte den Kopf, um es zu tun.
» Nein! «
Sie wich so schnell vor ihm zurück, daß sie ins Stolpern geriet, das Gleichgewicht verlor und gegen die Wand prallte. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und rieb sie mit den Händen, immer wieder, als wollte sie sie abschrubben. Ihre Augen waren so weit aufgerissen, daß das Weiß um ihre blauen Zentren zu sehen war.
»Ich habe nein gesagt«, schluchzte sie außer sich. »Ich habe nein gesagt. Nein. Nein. Hast du nicht verstanden? Nein.«
Ungläubig machte Dillon einen Schritt auf sie zu. »Jade, ich …«
»Faß mich nicht an. Nicht …« Ihre Stimme überschlug sich, sie wirkte hysterisch und streckte die Hand aus, um ihn abzuwehren.
Er hob die Hände als Zeichen der Aufgabe. »Okay, okay. Ich werde dich nicht anfassen. Ich schwöre es.«
In eine derartige Situation war er noch nie geraten. Manchmal hatte sich eine Frau aus Koketterie gewehrt, aber keine war wirklich hysterisch geworden. Jade jedoch tat nicht nur so. Hätte er das geglaubt, wäre er fuchsteufelswild geworden. Sie spielte keine Rolle. Sie hatte panische Angst vor ihm, daran bestand kein Zweifel.
»Du mußt keine Angst vor mir haben, Jade«, sagte er sanft. »Ich werde dich nie zu etwas zwingen.«
»Ich kann nicht.«
»Ja, das sehe ich jetzt.«
»Ich kann nicht « , wiederholte sie.
»Ist schon gut. Alles ist gut. Bitte, starr mich nicht an, als wäre ich Jack the Ripper. Ich werde dir nichts tun.«
Langsam ließ ihre Panik nach. Sie hörte auf, sich die Arme zu reiben, behielt sie aber vor der Brust gekreuzt. Ihre Augen verloren den panischen Ausdruck eines Tieres, das in die Falle gegangen ist, blieben aber mißtrauisch. Sie bedeckte mit der Hand die Brust, die er liebkost hatte. Diese feminine, schützende Geste gab ihm das Gefühl, sich wie ein Kindesverführer verhalten zu haben.
Noch immer seinen Blick meidend, raffte sie eilig ihre Handtasche und die Schlüssel zusammen. »Ich fahre jetzt besser heim, sonst macht sich Cathy noch mehr Sorgen.«
»Jade, was …«
Sie schüttelte heftig den Kopf und wehrte damit alle Versuche seinerseits ab, der Ursache für ihr bizarres Verhalten auf die Spur zu kommen.
Sie rannte fast aus dem Büro und stieg hastig in den Jeep. Dillon blieb auf der Schwelle stehen und sah ihr verwirrt nach, bis die Dunkelheit die roten Rücklichter verschluckt hatte.
Kapitel 23
Bei der Idee, die George Stein mit Jade besprochen hatte, ging es um ein Zusatzgebäude für die GSS in der Nähe der TexTileFabrik. Der Bau sollte nicht nur als Wohnmöglichkeit für die Mitglieder des leitenden Managements dienen, sondern darüber hinaus auch als Sitz für im Südosten ansässige Tochterunternehmen
Weitere Kostenlose Bücher