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Brown Sandra

Brown Sandra

Titel: Brown Sandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Hauch von Skandal
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nachzudenken und statt dessen den Spieß umzudrehen. »Naja, du bist auch nicht gerade Mister« Leicht durchschaubar ».«
»Ich? Wieso?«
»Mmmh, für einen Junggesellen gehst du zum Beispiel ziemlich selten aus.«
»Und was ist daran mysteriös? Ich habe einen Boß, der mir kaum Zeit läßt für La Dolce Vita.«
»Du triffst dich auch nicht mit Frauen.«
Er hob eine Braue. »Läßt du mich etwa beobachten?«
»Ich hatte dich als einen Mann eingeschätzt, der manchmal weibliche Gesellschaft braucht.«
»Du meinst Sex?«
»Ja, Sex«, antwortete sie unbehaglich.
Plötzlich schien der Nachmittag noch schwüler als zuvor. Selbst die Insekten hatten ihr Summen gedämpft. Die Luft war zu heiß zum Atmen. Jade spürte, wie ihr die Kleider am Leib klebten. Ihr Haar fühlte sich schwer und heiß an ihrem Nacken an. Die Sonne brannte auf die Erde, die ihre Hitze in flirrendem Schimmern entlud. Es war, als befänden sie sich in einer parfümierten Sauna– nur, daß sie nicht nackt waren.
Jade wurde sich der Nähe Dillons bewußt, und merkte, daß ihre Schultern fast seine Hüften berührten. Nur wenige Zentimeter trennten ihre Hände auf dem Seil voneinander. Sein Duft mischte sich mit vielen anderen, trotzdem konnte sie ihn unterscheiden.
»Was ich eigentlich sagen wollte«, fuhr sie atemlos fort, »ist, daß dein mangelndes Privatleben irgend etwas mit dem Verlust deiner Frau und deines Sohnes zu tun haben muß.«
Sein Schnurrbart senkte sich. Er nahm die Hände vom Seil, wich zurück und wandte ihr sein breites Kreuz zu. »Woher weißt du das?«
»Ich wußte es bereits ein paar Tage nach unserem Treffen in L.A.«
»Du bist wohl eine von den ganz Gründlichen«, sagte er in angespanntem Ton und drehte sich zu ihr um.
»TexTile bedeutet mir nun einmal sehr viel. Ich konnte es mir nicht leisten, ins Ungewisse zu planen. Deshalb habe ich mich über dich erkundigt.«
Dillon starrte sie einen Moment lang wütend an, dann entspannten sich seine Schultern. »Ich schätze, jetzt macht es auch nichts mehr aus, daß du es weißt.«
»Wie ist es passiert?« fragte Jade leise.
»Was soll die Frage? Ich denke, du weißt schon alles.« »Ich kenne nur die Fakten.«
Er pflückte einen Zweig vom Baum und drehte ihn in den Händen. »Wir wohnten damals in Tallahassee. Ich arbeitete für einen schleimigen Hurensohn, der mich auf eine Außenstelle versetzt hatte. Ich war nur an den Wochenenden zu Hause. Debra haßte es, und ich haßte es noch viel mehr. Aber damals hatten wir keine Wahl.
Sie bekam Depressionen, also nahmen wir uns vor, ein ganz besonderes Wochenende zu verbringen. Es war regnerisch und kalt an diesem Freitagabend. Als ich nach Hause kam, sah ich, daß sie schon alles vorbereitet hatte.« Seine Stimme klang monoton, als er Jade von seiner grausamen Entdeckung im Schlafzimmer erzählte.
»Sie sahen so wunderschön aus«, sagte er leise. »Da war kein Blut, keine Anzeichen, nichts …« Er hob die Hände.
»Ich dachte, sie schlafen.«
»Was hast du dann getan?«
Seine Augen wurden kalt. »Zuerst mal habe ich dem Typen, der mich von meiner Familie getrennt hat, sämtliche Knochen gebrochen.«
»Gut.«
»Danach habe ich mich mehrere Monate lang nur betrunken, mich völlig abgekapselt, hatte nicht mal« weibliche Gesellschaft», wie du es vorhin genannt hast. Als ich wieder klar wurde, habe ich jede Frau genagelt, die ja sagte. Fette, dünne, häßliche, hübsche, alte, junge, alle … Es war mir egal, verstehst du?« Jade schüttelte den Kopf. »Nein. Aber um das zu verstehen, muß man wahrscheinlich auch ein Mann sein.«
»Wahrscheinlich.«
»Egal, jedenfalls habe ich mich dann einfach rumgetrieben, bin allein geblieben, bis du mir diesen Job angeboten hast.« Er suchte ihre Augen. »Zum erstenmal nach sieben Jahren habe ich etwas, wofür ich morgens aufwachen möchte. Dafür schulde ich dir Dank, Jade.«
»Du schuldest mir überhaupt nichts, außer, daß du für mein Geld gute Arbeit leistest.«
Er ließ den Zweig zu Boden fallen und wischte sich den Staub von den Händen. »Ich hätte bei ihnen sein müssen.«
»Wozu? Um mit ihnen zusammen im Schlaf zu sterben? Meinst du, das würde es besser machen?«
»Ich hätte die Heizung nachsehen müssen.«
»Und sie hätte sie nicht anstellen dürfen, bevor sie nachgesehen wurde.«
»Hör auf, mir zu widersprechen.«
»Dann hör du auf, Unsinn zu reden, Dillon. Es war ein tragischer Unfall, an dem niemand die Schuld trägt. Du kannst nicht dein ganzes Leben lang herumlaufen und

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