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Brown Sandra

Brown Sandra

Titel: Brown Sandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Hauch von Skandal
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Scheinwerferlicht. Sie stand blinzelnd mitten auf der Straße.
»Donna Dee! Hilf mir doch!«
Hutch schnappte sich Jades Handgelenke, Lamar hielt sie an der Hüfte. Der Wagen donnerte in die Dunkelheit.
»Laßt mich sofort raus!«
»Was hast du vor, Neal?« fragte Hutch.
»Wir werden jetzt ein bißchen Spaß haben…« Er schaltete in den fünften Gang.
»Das ist nicht lustig, du Arsch!« schrie Jade. »Bring mich sofort zu Donna Dee zurück! Du kannst sie doch nicht so stehenlassen. Sie hat bestimmt Angst.«
»Es ist wirklich ziemlich dunkel da draußen, Neal«, sagte Lamar beklommen.
»Willst du aussteigen?«
»Nein, ich wollte nur…«
»Dann halt’s Maul!«
Neals Kumpel verstummten gehorsam. Jade versuchte, sich zusammenzureißen und ihre Angst in den Griff zu bekommen. Die drei waren schließlich keine Fremden– sie kannte sie schon ihr ganzes Leben. Lamar und Hutch waren dumm, aber im Grunde harmlos. Neal dagegen konnte gemein sein.
»Neal, das ist aber nicht der Weg zur Stadt«, fiel Hutch auf. »Wo bringst du sie hin?«
»Sie wollte doch zu Gary, oder?«
»Wir fahren also zu Gary?« fragte Lamar zögerlich.
»Hutch, würdest du bitte endlich meine Hände loslassen?« fragte Jade in ruhigem Ton. »Du tust mir weh.«
»Sorry.« Er ließ los. Lamar lockerte ebenfalls den Griff.
»Wir fahren dich nur eben zu Gary, Jade«, sagte er mit einem aufgesetzten Lachen. »Er kann dich dann zu Donna Dee bringen. Sein Dad hat bestimmt Sprit, er hat doch Traktoren.«
Sie sah Lamar an, ohne jedoch sein klägliches Lächeln zu erwidern. Danach sagte keiner mehr etwas. Jade mißtraute dem Schweigen. Wenn schon Neals besten Kumpeln unwohl zumute war, dann hatte sie allen Grund, sich Sorgen zu machen.
»Da vorne kommt die Abfahrt«, sagte Hutch. Neal gab weiter Gas. »Ungefähr noch fünfzig Meter, rechts, Neal.«
Der Wagen preschte an der schmalen Seitenstraße, die zur Parker Farm führte, vorbei.
»Was machst du?« fragte Jade. »Laß mich raus. Ich gehe den Rest zu Fuß.«
»Neal, was, zum Teufel, soll das?« fragte Hutch.
»Ich will erst noch wohin.«
Jade schlug das Herz bis zum Hals. Noch vor einer Stunde hatte sie die gute Nachricht vom Stipendium gefeiert, jetzt waren ihre Handflächen naß vor Angstschweiß.
Neal bog links ab. Hohes, abgestorbenes Unkraut überwucherte zwei schmale Spuren, die nicht geteert und sehr holprig waren. Die Scheinwerfer schwankten wie die Lichter einer Boje bei hohem Seegang.
»Fahren wir zum Kanal zurück?« fragte Lamar.
»Genau.«
»Warum?«
»Hab’ was vergessen.«
Mißtrauisch starrte Hutch seinen Freund an, sagte jedoch nichts. Je näher sie dem Wasser kamen, desto sumpfiger wurde der Untergrund. Neal hielt an. Er stellte den Motor ab, ließ aber die Scheinwerfer brennen. »Los, alle raus.«
Er öffnete die Tür und stieg aus. Hutch zögerte einen Moment, ehe er ihm folgte. Jade hörte, wie er fragte: »Was willst du hier, Neal? Was hast du vergessen?«
Lamar schubste Jade. »Steig besser aus. Wenn Neal sich was in den Kopf gesetzt hat, dann macht man besser, was er will. Sonst flippt er total aus.«
»Soll er doch. Ist mir egal.«
Neal ging um den Wagen zum Kofferraum und öffnete die Klappe. »Aussteigen, hab’ ich gesagt.«
»Fahr zur Hölle.«
»Lamar, hilf mir mal.«
Neal ergriff Jades Arm. Sie hatte nicht damit gerechnet und schrie auf, als er sie brutal herauszog. Lamar schob von hinten. Wenn sie nicht schon die Füße draußen gehabt hätte, wäre sie kopfüber in den Matsch gefallen.
Sie richtete sich auf, starrte Neal in die Augen und kämpfte sich den Arm frei. »Nimm deine dreckigen Pfoten weg.«
»Oder was? Verprügelt uns dein Freund sonst mit Eiscreme?« Er lachte höhnisch auf, drehte sich um und ging zu einer Kühlbox, die von hohem Unkraut fast verdeckt wurde.
»Ein Bierchen vielleicht?«
»Nein.«
»Hutch? Lamar?«
Neal öffnete die Box, nahm drei Dosen heraus und warf zwei davon, ohne eine Antwort abzuwarten, seinen Freunden zu. Er zog den Verschluß von seiner Dose und nahm einen tiefen Schluck. Hutch und Lamar folgten seinem Beispiel wie Marionetten.
Jade lehnte sich an die Autotür, tat, als würde sie die drei ignorieren, und rieb sich in der feuchten Brise fröstelnd die Arme. Sie hatte nicht daran gedacht, ihren Mantel und die Bücher aus Donna Dees Wagen mitzunehmen.
Es war eine pechschwarze Nacht. Jade konnte das träge Plätschern des nahen Kanals hören, doch über das Licht der Scheinwerfer hinaus war nichts zu erkennen. Es wehte ein leichter, aber

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