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Brown Sandra

Brown Sandra

Titel: Brown Sandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Hauch von Skandal
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überreden.« Sie warf Jade einen vernichtenden Blick zu. »Ich schätze, gestern abend hast du endlich gekriegt, was du wolltest, stimmt’s? Und gleich dreimal! Einmal von Neal, einmal von Lamar und einmal von… von Hutch.«
Jade öffnete den Mund, um etwas darauf zu antworten, doch was sie gehört hatte, war so unglaublich, daß ihr die Worte fehlten. Donna Dee warf ihr einen letzten haßerfüllten Blick zu, bevor sie die Tür öffnete und hinausstürmte.
Als das Knallen der Tür verhallt war, trat lähmende Stille ein.
    Neal ergriff als erster das Wort. »Ich hab’s ja gesagtsie war total scharf drauf.«
    Der Sheriff warf ihm einen vielsagenden Blick zu, doch Jade war zu benommen, um es zu registrieren. »Neal«, sagte Fritz, »du kannst gehen. Ivan, warte draußen auf mich. Ich möchte noch kurz was mit dir besprechen, bevor du gehst.«

    Ivan stand auf und legte Velta tröstend eine Hand auf die Schulter. »Ist schon ’ne echte Schande, was uns unsere Bälger da durchmachen lassen, was?« Dann folgte er Neal hinaus.
    »Du hast noch immer die Möglichkeit, Anzeige zu erstatten, Jade.«
    Es dauerte einen Moment, bis sich die Worte des Sheriffs gesetzt hatten. Jade war noch immer wie betäubt von dem Verrat ihrer Freundin.

    »Was?«
»Willst du noch immer gegen die Jungs Anzeige erstatten?« »Ja.«
Fritz sah Velta und dann wieder Jade an. »Denk lieber noch

    mal drüber nach, bevor du die Formulare unterschreibst.« »Da gibt es nichts nachzudenken«, erwiderte Jade. »Sie haben
mich vergewaltigt. Und sie sollen dafür bezahlen.«
Donna Dees Verleumdung hatte sie beinahe ebenso verletzt
wie die Vergewaltigung selbst. Deshalb schloß sie Donna Dee
mit ein, als sie sich jetzt Rache schwor.
Sheriff Jolly seufzte müde und ging zur Tür. »In Ordnung.
Geht jetzt nach Hause. Ich lasse den Papierkram vorbereiten und
schicke ihn nachher rüber.«

Kapitel 5
    Sheriff Jolly stürmte durchs Office. Es herrschte Hochbetrieb, seit die Tagschicht ihren Dienst aufgenommen hatte, doch jeder ging ihm aus dem Weg, so sehr stand ihm die schlechte Laune ins Gesicht geschrieben. Alle taten ungeheuer geschäftig und mieden seinen Blick, als er zu seinem Büro stapfte, wo Ivan Patchett auf ihn wartete.
    Fritz betrat das Büro und schloß die Tür hinter sich. Ivan war dabei, einen Doughnut zu verschlingen. Er tunkte ihn in den Kaffee und schlang ein gutes Drittel mit einem Bissen runter. »Verdammt gute Doughnuts, Fritz.«
    »Wie kannst du an einem Morgen wie heute an Doughnuts denken, Ivan?«
    Fritz ließ sich in seinen Stuhl fallen. Er stützte die Ellenbogen auf den Tisch und fuhr sich mit den Fingern durch das volle wellige Haar. Auf der High-School hatte ihm einmal irgendein Klugscheißer »Hey, Rotschopf« nachgerufen– und es beinahe nicht überlebt. Seitdem hatte niemals wieder jemand gewagt, diesen Spitznamen auszusprechen.

    Ivan Patchett jedoch zeigte sich weder von Fritz ’ Muskeln noch von seiner Position beeindruckt. Ein Zwinkern von Ivan, und Fritz war sein Amt los. Sie beide wußten das.

    Von der Statur her war Ivan weit weniger beeindruckend als sein Gegenüber. Sein Haar lichtete sich, wenn auch noch nicht besonders stark. Er war durchschnittlich groß und schwer, nicht besonders muskulös, aber auch nicht schwächlich. Er kleidete sich weder besonders konservativ noch extravagant, eher leger.

    Doch Ivans Durchschnittlichkeit hörte bei seinen Augen auf. In ihnen spiegelte sich das Wissen, daß er der unumstritten reichste und auch einflußreichste Mann der Gegend war, und daß er wie ein Diktator nach Belieben herrschen konnte, wenn er wollte. Seine Augen glänzten wie Eis und brannten wie Feuer. Dieses Feuer war eine Manifestation der Habgier, die ihn antrieb.

    Ivan Patchett gefiel, wer und was er war, und er tat alles, um die absolute Kontrolle zu verteidigen, mit der er über sein Königreich herrschte. Er liebte es, gefürchtet zu sein, er liebte es sogar mehr als Sex, Glücksspiel oder Geld. Und er hatte seinen Sohn zu seinem Ebenbild erzogen.

    Er leckte sich den Zuckerguß von den unberingten Fingern. Seiner Meinung nach trugen nur Tunten Schmuck.
»Fritz, Fritz… ich muß dir leider sagen, daß mir gar nicht gefällt, was ich da sehe.«
»Ach, und was siehst du?«
»Deine Augenbrauen zucken. Und immer, wenn du dir wegen etwas Sorgen machst, zucken deine Brauen.«
»Na, das tut mir ja furchtbar leid, Ivan«, spottete Fritz, »aber du mußt schon entschuldigen, denn zufällig ist mein eigener Sohn

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