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Brown Sandra

Brown Sandra

Titel: Brown Sandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Hauch von Skandal
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daß Neal, Hutch und Lamar ihr Leben kontrollierten? Gary und sie waren stark, jung und intelligent. Gemeinsam, sicher und beschützt durch die Liebe des anderen, würden sie diese Episode vergessen. Palmetto für immer verlassen und sich eine eigene Zukunft aufbauen können.

    Der Gedanke an körperliche Liebe erschreckte sie. Doch Gary war zärtlich. Er würde Geduld haben, bis all ihre Ängste und Abneigungen überwunden waren.

    Jade redete sich nicht ein, daß das Leben von jetzt an einfach sein würde. Sie verlangte viel von Gary. Er mußte bereit sein, das Unakzeptable zu akzeptieren. Das würde er tun, wenn er sie nur genug liebte – und daran glaubte sie felsenfest. Gut, er traf sich mit einem anderen Mädchen, doch jedesmal, wenn sie einander begegnet waren, hatte sie, bevor er sich hinter einer gleichgültigen Miene verstecken konnte, eine schmerzliche Sehnsucht in seinen braunen Augen sehen können, die auch sie nach ihm verspürte. Dieser Gedanke machte ihr Mut, während sie durch die Dämmerung raste.

    Mit erleuchteten Fenstern wirkte das Haus der Parkers wie eine Räuberspelunke. Jade konnte sehen, wie Mrs. Parker beim Geräusch des näherkommenden Wagens zum Küchenfenster kam und herausschaute. Es war ein milder Abend, und Garys jüngere Geschwister spielten noch draußen im Hof. Otis kam auf seinem Traktor von den Feldern gefahren. Jade stieg aus. Überrascht stellte sie fest, daß ihr die Knie zitterten. Es war albern, vor dem Wiedersehen mit Gary nervös zu sein. Ihn schmerzte die Trennung doch ebenso sehr wie sie. Jade klammerte sich an die Hoffnung, daß auch er sich nach einer Versöhnung sehnte.

    Mrs. Parker winkte vom Küchenfenster aus. »Jade, wie schön! Dich haben wir ja schon Ewigkeiten nicht mehr hier gesehen!«
»Ja, ich weiß.« Jade umarmte Garys kleine Schwester und lächelte zum erstenmal seit Monaten. Wenigstens hier, in Garys Familie, war sie also willkommen. »Ich habe euch alle so schrecklich vermißt.«
»Weißt du was, Jade? Joey geht jetzt schon aufs Töpfchen!«
»Na, das ist ja super!«
»Aber manchmal macht er doch noch in die Windeln.«
»Ich kann Rollschuhfahren, Jade.«
Sie hörte sich aufmerksam die Neuigkeiten an und hatte für jede der Banalitäten, die für die Kinder so bedeutend waren, ein Lob bereit. »Wo ist euer großer Bruder?« Sein Wagen war da, also mußte Gary auch irgendwo sein.
»Er ist in der Scheune.«
»Mama hat gesagt, er soll vorm Abendessen noch die Sau füttern.«
»Okay, ich werd’ ihn mal suchen gehen.« Jade machte sich behutsam von den Kleinen los.
»Bleibst du zum Essen?«
»Ich weiß noch nicht. Mal sehen.«
»Mama«, rief einer der Jungs zum Haus hinüber, »darf Jade zum Essen bleiben?«
Jade winkte Otis zu, als sie über den Hof ging, und achtete sorgfältig darauf, wohin sie trat. Otis lüftete den Hut und winkte zurück. Daß Garys Familie sie so herzlich aufnahm, machte ihr Mut. Entweder hatten sie noch nichts von all den Gerüchten mitbekommen, oder sie schenkten ihnen keinen Glauben.
»Gary? Gary?« Jade betrat die Scheune durch das große Tor. Ihre Augen mußten sich erst langsam an das Dunkel in diesem höhlenartigen Verschlag gewöhnen. Es roch nach Heu. »Gary, sag’ doch was«, rief sie mit einem nervösen Lachen. »Wo steckst du? Was tust du hier im Dunklen?«
Gary tat gar nichts – außer am Ende eines Stricks von dem Dachbalken zu baumeln, an dem er sich erhängt hatte.

Kapitel 8
Atlanta, 1981
    Dillon Burke lag nur mit einer Smokinghose bekleidet auf dem Bett, spielte mit seinem Brusthaar und fixierte erwartungsvoll die Badezimmertür, aus der jeden Moment seine Braut kommen mußte. Er fühlte sich wie betrunken, obwohl er sich nur ein Glas von dem Champagner gegönnt hatte, der auf dem Empfang von Debras Eltern so freizügig geflossen war. Die Newberrys waren zwar Baptisten, aber keine Abstinenzler, und da sie für ihre Spendenfreudigkeit bekannt waren, hatte der Prediger nichts gesagt, als die Korken der Magnumflaschen knallten.
    Dillon war berauscht von Liebe und Glück. Er schmunzelte, als er daran dachte, wie Debra und er sich umarmt und einander zugeprostet hatten; dabei hatte sie versehentlich ihren Champagner über seine Hand geschüttet und ihn dann vor allen Leuten abgeleckt.

    Seine Großmutter hatte ihm immer geraten, sich ein Baptistenmädchen zu suchen. »Das sind rechtschaffene Mädchen«, hatte sie gesagt, »aber nicht so verklemmt wie die katholischen.«

    Granny Burke hatte recht behalten,

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