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Brown Sandra

Brown Sandra

Titel: Brown Sandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Hauch von Skandal
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ungemütlich und antiquiert hielt, hübsch und charmant. »Wir haben ja einen Balkon!« rief sie, lief zu der Fenstertür hinüber und stieß die Läden auf.
»Die Aussicht ist allerdings nicht so toll.«
Der Balkon schaute auf einen tristen Hinterhof. Innerhalb weniger Wochen blühten an den Fenstern ihrer Wohnung unzählige Schlüsselblumen. Debra versteckte die Risse in den Wänden unter farbenfrohen Reisepostern und verwandelte Bettlaken in Bezüge für die abgenutzten Möbel, die bereits in der Wohnung gestanden hatten. Bald hatten sie ein Zuhause, das Dillon nicht einmal gegen das nahe gelegene Schloß Versailles eingetauscht hätte.
An den Wochenenden zog es die Pariser aufs Land, und die Stadt war Touristen wie den Burkes überlassen. Sie parkten den Wagen an der Peripherie und fuhren mit der Metro in die City. Es dauerte nicht lange, und sie kannten sich in dem verwirrenden U-Bahn-Netz mit seinen vielen Stationen aus. Wie Ausgehungerte bei einem Bankett verschlangen sie alles Französische. Sie verliebten sich in die Bauwerke, die Düfte, die Geräusche und Lichter der Stadt. Sie machten Jagd auf die Museen, die Parks und historisch bedeutenden Bauwerke und entdeckten versteckte Cafés wo man selbst Amerikanern einen fairen Preis für das hervorragende Essen berechnete.
In den dunklen Kathedralen mit ihren Fenstermalereien küßten sie sich heimlich, anstatt zu beten. Und die amerikanischen Hotdogs verblaßten gegenüber denen von Montmartre, die neben Originalwerken berühmter Meister verkauft wurden.
Ihren ersten Hochzeitstag feierten sie mit einem verlängerten Wochenende in den Weinbergen, kosteten bei Weinproben, bis sie rührselig wurden, und schliefen in kleinen Hotels unter Federbetten, die so dick und verschwenderisch waren wie die Soßen, die in den gemütlichen Restaurants serviert wurden.
Doch es gab eine Schlange in ihrem Paradies.
Ihr Name war Haskell Scanlan. Dillon trug den Titel des Leitenden Ingenieurs, zuständig für den Bereich Konstruktion. Haskell war für die geschäftliche Seite verantwortlich, für Löhne, Einkauf und Buchhaltung. Sie waren sich kurz in Tallahassee begegnet. Dillon hatte gehofft, daß sich sein erster Eindruck von diesem Mann nicht bestätigen würde. Allein schon wegen Debra hatte ihm daran gelegen, daß sie sich mit Haskell und seiner Frau anfreundeten.
Doch wie sich herausstellen sollte, war Haskell Scanlan genau das Arschloch, für das Dillon ihn gehalten hatte. Keiner von den Arbeitern konnte ihn ausstehen. Kam einer von ihnen auch nur eine halbe Minute zu spät, zog Haskell einen Tageslohn ab. Als der Vorarbeiter sich mit der Bitte um eine Gehaltserhöhung an Dillon wandte, gab dieser die seiner Meinung nach gerechtfertigte Forderung an Scanlan weiter. Doch der weigerte sich hartnäckig, auch nur darüber nachzudenken.
»Verdammt noch mal, geben Sie ihnen die Lohnerhöhung!« schrie Dillon, nachdem sie sich eine halbe Stunde lang ergebnislos gestritten hatten.
»Allen, durch die Bank?«
»Ja, durch die Bank.«
»Die werden in Null Komma nichts wieder vor der Tür stehen.«
»Zur Hölle, Haskell, es geht doch nur um zwanzig Cents die Stunde.«
»Pro Mann summiert sich das aber.«
»Okay, dann geben Sie ihnen zehn Cents mehr. Damit zeigen wir unseren guten Willen, und sie wandern nicht zur Konkurrenz ab. Letzte Woche habe ich schon zwei Tischler verloren.«
»Sie haben zwei neue Tischler gekriegt.«
»Ja, aber es hat mich mehrere Tage gekostet, welche zu finden. Und ich falle nicht gern hinter den Zeitplan zurück. Der Komplex soll im nächsten Sommer stehen. Ich will es bis zum Frühling schaffen.«
»Warum?«
»Weil Debra schwanger ist. So gut es uns hier gefällt, ich will, daß mein Baby zu Hause zur Welt kommt.«
»Persönliche Interessen müssen gegenüber den Interessen des Unternehmens zurückstehen.«
»Arschloch.«
»Bedienen Sie sich ruhig derartiger Ausdrücke, wenn Sie sich dann besser fühlen. Das ändert allerdings nichts an meinem Standpunkt.«
Dillon bediente sich ausgiebigst noch weit schlimmerer Ausdrücke, bevor er mit Haskell fertig war. »Ich habe ihm zeigen müssen, wer der Boß ist«, sagte er später beim Abendessen zu Debra. »Dieser Typ ist einfach ein armseliger Pfennigfuchser, der nur seine Bilanzen im Kopf hat. Er kapiert nicht, daß er eine Menge Geld für Pilot Industries spart, wenn wir den Komplex schnell hochziehen.«
»Vielleicht war das einfach mal nötig«, sagte Debra. »Du kannst nicht effektiv arbeiten, wenn du dir

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