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Brown Sandra

Brown Sandra

Titel: Brown Sandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Hauch von Skandal
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Stück Rohrkabel in der behandschuhten Hand. Der Elektriker, den Dillon zufällig herausgepickt hatte, sah sich betroffen im Kreis der umstehenden Arbeiter um, und als er merkte, daß ihm keiner zu Hilfe kam, fing er an, hastige Erklärungen auf Französisch herunterzurasseln.

    Dillon verstand kein Wort. Er wedelte mit dem Kabel vor dem Gesicht des Mannes herum. »Das ist nicht das, was ich bestellt habe. Wo haben Sie das her?«

    Einer der Elektriker sprach ein paar Brocken Englisch. Er tippte Dillon auf den Arm. Dillon schwang wütend herum. »Was?« Der Mann zeigte auf die gestapelten Kabelrollen. Nachdem Dillon sie inspiziert hatte, wies er die Männer, die jetzt müßig herumstanden, an: »Ab sofort wird nichts mehr von dieser Scheiße installiert, verstanden?« Der Mann, der sich als Dolmetscher angeboten hatte, übersetzte die Anweisung für die anderen.

    Dillon hob eine der schweren Rollen auf die Schulter und fuhr mit dem Lastenaufzug hinunter. Dann stürmte er durch die Tür von Haskells Bauwagen. Haskell, der an seinem Computerterminal gearbeitet hatte, sprang erschrocken auf. Als er sah, daß es Dillon war, runzelte er verärgert über das ungehobelte Benehmen seines Kontrahenten die Stirn.
    »Ich will wissen, was es mit dieser Scheiße auf sich hat!« Die Rolle landete mit einem dumpfen Knall auf dem
    Schreibtisch. Haskells Bürostuhl rollte zurück.
»Was, zum Teufel, tun Sie hier?« rief er. »Nehmen Sie das
Ding von meinem Tisch.«
Dillon umfaßte die Metallspule mit beiden Händen und beugte
sich vor. »Jetzt hören Sie mir mal zu, Sie kleines Arschloch.
Wenn Sie mir jetzt keine gute Erklärung liefern warum Sie nicht
das Material besorgt haben, das ich vor Monaten bestellt habe,
werde ich Ihnen dieses Kabel Zentimeter für Zentimeter in Ihren
verdammten Rachen stopfen. Sie haben zehn Sekunden.« »Das Kabel, das Sie wollten, war dreimal so teuer wie das
hier.«
»Das Kabel, das ich bestellt habe, ist dreimal besser und
sicherer als dieses.«
»Dieses genügt aber den örtlichen Bestimmungen.« »Aber nicht meinen«, fauchte Dillon.
»Wenn ich nicht gewußt hätte, daß es ausreichend ist …« »Einen Scheißdreck wissen Sie! Dieser Komplex wird mit
hochwertiger Elektronik ausgestattet. Dazu muß man das beste
Kabelmaterial verwenden, sonst gibt es eine Katastrophe.« Dillon nahm das Telefon und warf es dem Buchhalter in den
Schoß. »Und jetzt bewegen Sie Ihren mickrigen Arsch und
bestellen das Material, das ich ursprünglich wollte. Ich will es bis morgen mittag hier haben, sonst werde ich alle Elektriker,
die nichts zu tun haben, zum Aufräumen zu Ihnen schicken.«
    Das Telefon flog mit einem lauten Knall zu Boden. »So können Sie mit mir nicht reden!«
    »Das habe ich aber gerade.« Dillon nickte zum Telefon hinunter. »Sie vergeuden nur Zeit. Tun Sie, was ich Ihnen gesagt habe.«
    »Das werde ich nicht. Es liegt in meiner Verantwortung, die Kosten niedrig zu halten.«
    »Dagegen habe ich auch nichts einzuwenden, solange die Sicherheit des Gebäudes gewährleistet ist. Und das ist sie in diesem Fall nicht.«
    »Das Kabel, das ich bestellt habe, ist in Ordnung und laut hiesigen Bestimmungen auch sicher.«
»Nun, laut Dillon Burke ist es Dreck. Ich werde es in meinem
    Gebäude nicht verwenden.«
» Ihrem Gebäude?« fragte Haskell mit einem verächtlichen
Lächeln.
»Bestellen Sie jetzt endlich das Kabel, Scanlan.«
»Nein.«
Dillon schätzte Harmonie und vermied Konfrontationen, wo
sie sich vermeiden ließen. Aber er war nicht bereit, bei seinem
ersten Projekt seine Prinzipien zu vergessen. Und an Pilot wollte
    er sich auch nicht wenden. Schließlich hatte der ihm gesagt, er solle die Verantwortung übernehmen.
    »Entweder Sie hängen sich jetzt ans Telefon«, sagte er in ganz ruhigem Ton, »oder Sie sind gefeuert.«
Haskell fiel die Kinnlade runter. »Sie können mich überhaupt nicht feuern.«
»Und ob ich das kann.«
»Tatsächlich? Wir werden ja sehen, was Mr. Pilot dazu zu sagen hat.«
»Das werden wir sicher. Bis dahin betrachten Sie sich als entlassen. Und lassen Sie sich hier besser nicht mehr blicken, wenn Sie nicht wollen, daß ich Ihnen die Schnauze poliere.«

    Debras größter Feind war die Langeweile. Die ersten Monate hatte sie sich damit beschäftigt, die Wohnung einzurichten. Dafür, daß sie nicht viel Geld zur Verfügung hatte war es ihr sehr gut gelungen.

    Sie hatte mit Dillon diskutiert, ob sie sich eine Arbeit suchen sollte, doch die Aussichten waren nicht rosig. In den

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