Brown Sandra
geschwollenen Bauch. »Ich liebe dich.«
Als sie Aufenthalt in Lausanne hatten, kaufte Debra eine Packung Aspirin. »Was ist los?« fragte er.
»Ich habe Halsschmerzen.«
Im Zug nach Paris fiel sie in einen unruhigen Schlaf und wurde von Schüttelfrostanfällen geweckt. »Es tut so weh zu schlucken«, jammerte sie.
Dillon legte ihr die Hand auf die Stirn. »Du glühst ja. Nimm lieber noch ein paar Aspirin.«
»Ich müßte eigentlich erst einen Arzt fragen, vielleicht ist es nicht gut für das Baby.«
Als sie Paris erreichten, war Dillon beunruhigt, doch Debra versicherte ihm, daß ihr rauher Hals nur eine Folge der Bergluft war. Am Montagmorgen kämpften sie sich durch den Berufsverkehr zu ihrem Gynäkologen. Als sie dort eintrafen, öffnete die Praxis gerade. Die Arzthelferin kümmerte sich freundlich um Debra, brachte sie in den Untersuchungsraum und bat Dillon, draußen zu warten. Das gefiel ihm nicht, aber er gehorchte. Den Blicken der übrigen Patienten im Wartezimmer nach zu urteilen, sah er wie ein Clochard aus. Er hatte sich auf der Reise nicht rasiert und hatte letzte Nacht kein Auge zugetan.
Schließlich wurde er ins Sprechzimmer gerufen. »Madame Burke hat einen sehr schlimmen Hals«, sagte Dr. Gaultier mit schwerem französischem Akzent. »Ich …« Er machte eine streichende Bewegung mit den Händen.
»Er hat einen Abstrich gemacht.« Debra zog eine Grimasse.
»Eine Halsentzündung?« fragte Dillon. »Verstehen Sie mich nicht falsch, Dr. Gaultier, aber wenn es so ernst ist wäre es vielleicht besser, wenn sie uns einen Spezialisten empfehlen.«
»Ich stimme Ihnen zu«, sagte er mit einem kurzen Nicken.
»Aber lassen Sie uns noch das Laborergebnis morgen abwarten.«
»Es ist bestimmt nichts Ernstes, Dillon«, beschwichtigte Debra ihren beunruhigten Ehemann. »Er hat mir ein Antibiotikum verschrieben. Ich bleibe heute im Bett und lasse mich von dir verwöhnen.«
Dillon versuchte, ihr Lächeln zu erwidern, aber sie sah so krank aus, daß es ihm schwerfiel. Er brachte sie in die Wohnung und lief dann zur nächsten Apotheke, um die Medizin zu holen. Debra nahm eine von den Tabletten und trank eine Tasse Tee. Danach fiel sie in einen tiefen Schlaf.
Erst dann dachte Dillon daran, auf der Baustelle anzurufen. Er sprach mit dem Vorarbeiter, dem er übertragen hatte, bevor er am Freitag Franzose versicherte ihm, alles sei in bester Ordnung, und drängte ihn, zu Hause bei seiner kranken Frau zu bleiben.
Dillon verbrachte den Tag an Debras Bett, nickte ab und zu in seinem Sessel ein und weckte sie nur, wenn es Zeit für die Medizin war.
Trotz ihres Fiebers machte sie noch Witze, als er sie ins Badezimmer trug, weil sie auf die Toilette mußte. »Ein Glück, daß das nicht im neunten Monat passiert ist. Stell dir vor, du müßtest mich dann tragen …«
Dillon machte Sandwiches zum Abendessen, doch so sehr er sich auch Mühe gab, Debra wollte nur eine Tasse Bouillon. »Mein Hals fühlt sich schon viel besser an«, sagte sie.
»Ich bin nur noch ein bißchen schwach. Eine Nacht durchschlafen ist alles, was ich brauche. Würde dir auch ganz gut tun, so, wie du aussiehst«, sagte sie und strich ihm übers stoppelige Kinn.
Nachdem er ihr die Medizin verabreicht hatte, zog er sich aus und legte sich zu ihr ins Bett. Erschöpft schlief er sofort ein.
Mitten in der Nacht wachte Dillon auf. Er blinzelte in die Dunkelheit und versuchte, die Uhrzeit auf dem Wecker zu erkennen. Es war Zeit für Debras Tablette. Er knipste die Lampe an.
Und schrie.
Debras Lippen waren blau, und sie lag völlig regungslos da. die Verantwortung gegangen war. Der
»Oh, mein Gott! Debra! Debra!« Er setzte sich rittlings auf sie und legte das Ohr an ihre Brust. Erleichtert seufzte er auf, als er ihren Herzschlag hörte. Aber sie mußte ohnmächtig sein, sie atmete nur ganz schwach.
Dillon sprang auf und warf sich seine Sachen über. Er stieg barfuß in seine Schuhe. Dann hob er Debra hoch, wickelte sie in die Decke und stürmte aus der Wohnung ins Treppenhaus. Er rannte die Stufen hinunter. Sollte er eine Ambulanz rufen oder selber ins Krankenhaus fahren? Er entschied sich für das Letztere, denn bis er die Nummer gefunden und sich mit seinen begrenzten Französischkenntnissen verständlich gemacht hatte, konnte es zu spät sein.
»O Gott. Nein, nein.« Ein heftiger Windstoß trug die Worte davon, als er zu seinem Wagen lief. Er setzte Debra auf den Beifahrersitz, und sie sackte zur Seite.
Er wußte noch ungefähr, wo das nächste Krankenhaus lag,
Weitere Kostenlose Bücher