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Brown Sandra

Brown Sandra

Titel: Brown Sandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Hauch von Skandal
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Material zu finanzieren«, sagte der Dekan. »Für Ihre Lebenshaltungskosten müssen Sie selbst aufkommen, natürlich stellt Ihnen das College gerne eine Liste mit preiswerten Wohnangeboten zur Verfügung.«

    Das Summen in ihren Ohren war so laut, daß sie ihn kaum verstand. »Ich … ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll, Mr. Hearon.«
    »Danken Sie mir durch Ihre Leistungen. Lernen Sie. Bewähren
    Sie sich. Verwirklichen Sie Ihre Ziele.«
»Ja, das werde ich.« Freude und Erleichterung ließen sie

    lachen. Sie erhob sich abrupt und verlor dabei fast das Gleichgewicht. »Ich danke Ihnen! Sie werden es nicht bereuen. Sie …«

    »Schon gut, Miss Sperry. Ich denke, Sie sind eine Dekan für studentische am Dander College in Bereicherung für unser College. Wir sind ein kleines, aber anerkanntes Institut. Und wir können uns rühmen, fleißige und integre Studenten zu haben.«

    Die Umstände hatten Jade gezwungen, das Stipendium für die South Carolina State University auszuschlagen. Nachdem sie ein Jahr in einem großen Supermarkt in Savannah gearbeitet hatte, hatte sie wieder angefangen, sich um Stipendien und Beihilfen an Universitäten und Colleges zu bewerben. Sie schaute noch einmal auf den Scheck in ihrer Hand und konnte kaum glauben, daß dies alles wahr war.

    Dr. Hearon stand auf und reichte ihr die Hand. »Ich würde mich freuen, wenn Sie mich nach dem Einschreibungstermin aufsuchen würden. Ich möchte gerne sehen, welche Kurse Sie im ersten Semester belegen. Unsere Fakultät hält gern engen Kontakt zu den Studenten.«

    »Das werde ich tun, versprochen. Und noch einmal danke.« Jade ging zur Tür. Sie öffnete sie, zögerte und warf einen Blick über die Schulter. »Ach, und richten Sie bitte auch den übrigen Mitgliedern der Stipendienkommission meinen Dank aus.«

    »Gern. Auf Wiedersehen, Miss Sperry.«
»Auf Wiedersehen.«
Der lange Korridor vor dem Büro lag still und verlassen da.

    Jade hätte ihre Freude am liebsten bis hinauf zu den gotischen Deckenbögen hinausgejubelt, doch sie beherrschte sich. Sie rannte ausgelassen den Gang zu den großen Flügeltüren hinunter.

    Draußen angekommen, konnte sie ihrem Überschwang endlich freien Lauf lassen. Sie lehnte sich gegen eine der imposanten Säulen und betrachtete noch einmal den Gutschein. Dann drückte sie ihn an die Brust, als würde sie fürchten, er könnte ihr wieder weggenommen werden. Sie verstaute ihn sicher in ihrer Handtasche, verließ den schattigen, säulenumrandeten Vorbau des Bürokomplexes und ging hinaus in die Spätnachmittagssonne.

    Alles erschien ihr strahlender und freundlicher als vorhin, bevor sie das Gebäude betreten hatte. Die Blumen, die die Parkwege säumten, leuchteten. Der Himmel war außergewöhnlich blau, die Wolken makellos strahlend weiß. Noch nie war ihr aufgefallen, wie satt das Grün des Grases sein konnte – oder war das Gras am Dander College vielleicht grüner als gewöhnlich?

    Es kam ihr so vor, als sei sie, wie Dorothy im Zauberer von Oz, aus einer schwarz-weißen Welt plötzlich in eine voller Farben versetzt worden. Sie war durch die Hölle gegangen, am anderen Ende wieder herausgekommen und hatte entdecken dürfen, daß das Leben den Kampf doch wert war.

    Das Westminster Glockenspiel im Turm der Kapelle schlug zur vollen Stunde, als Jade an der Bibliothek vorbeilief. Sie war erfüllt von einem Gefühl des Optimismus und des Friedens, das sie seit ihrer Vergewaltigung nicht mehr gekannt hatte. Heute war ihr ein neuer Anfang gewährt worden.

    Ihr Auto sprang wie immer nur widerwillig an und weigerte sich auch, schneller als dreißig Meilen pro Stunde zu fahren, ohne daß die Warnleuchte für Überhitzung des Motors aufblinkte. Es hatte die Reise von Savannah hierher nur knapp überlebt. Die Fahrt hatte mehrere Stunden gedauert, und sie waren deshalb schon am Vortag angereist. Nachdem sie sich im Pine Haven Motel ein Zimmer genommen hatten, hatte Jade die Abendstunden genutzt, um sich mit der Collegegemeinde vertraut zu machen.

    Der Campus bildete das Zentrum der Stadt, die, wie Jade fand, Charme und Charakter besaß. Das College war das einzige große Institut am Ort, und der Bürokomplex mit der Kuppel war gleichzeitig das einzige Hochhaus der Stadt. Um den Campus herum lagen mehrere Grundstücke mit stattlichen Häusern für die Fakultätsmitglieder. Das Geschäftsviertel von Morgantown war klein, aber ausreichend.

    Wo würden sie leben? Ob sie wohl eine bezahlbare Wohnung in der Nähe des

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