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Brown Sandra

Brown Sandra

Titel: Brown Sandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Hauch von Skandal
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auf den Boden fallen. Jade hob den Beißring auf und gab ihn ihm zurück. Doch er zog einen Silberlöffel vor.
Cathy lachte, als Graham genüßlich den Löffel bearbeitete. »Das macht dem alten Silberding nichts aus. Er kann nach Herzenslust darauf herumkauen.«
Dekan Hearon musterte Jade eindringlich. »Täusche ich mich, oder haben Sie tatsächlich nicht erwähnt, daß Sie Mutter sind, als Sie vor ein paar Wochen bei mir waren?«
»Das stimmt, Sir. Ich habe es nicht erwähnt.«
»Natürlich geht es mich eigentlich nichts an. Und für das Komitee hätte es auch keinen Unterschied gemacht.«
Jade tupfte sich den Mund mit einer Serviette ab. »Ich fürchte, jetzt geht es Sie doch etwas an, Dr. Hearon. Deshalb bin ich nämlich heute morgen hier.« Sie öffnete ihre Handtasche, nahm den Gutschein heraus und reichte ihn ihm über den Tisch. »Ich muß das Stipendium leider zurückgeben.«
Mrs. Hearon brach als erste das darauf folgende lange Schweigen. »Miss Sperry, mein Mann hat mir schon von Ihnen erzählt. Sie haben einen guten Eindruck auf ihn gemacht. Vielleicht würden Sie lieber mit ihm allein reden?«
Jade war von ihren einfühlsamen Worten gerührt.
»Danke, Mrs. Hearon. Das ist nicht nötig. Ich habe ohnehin nicht mehr dazu zu sagen.« Sie hängte sich ihre Tasche um, hob Graham vom Schoß auf den Arm und stand auf. »Ich danke Ihnen vielmals für das Frühstück.«
»Einen Moment noch, Miss Sperry«, sagte Dekan Hearon.
»Setzen Sie sich bitte.« Er wartete, bis sie Platz genommen hatte. Er stützte das Kinn auf die gefalteten Hände und sah Jade lange prüfend an. »Offen gesagt – ich bin erstaunt und enttäuscht. Ich habe selten eine Studentin gehabt, die sich ihr Stipendium so sehr verdient hat wie Sie. Und ich habe auch noch niemanden erlebt, der sich so wie Sie darüber gefreut hat. Sie sind doch förmlich auf Wolken aus meinem Büro geschwebt. Was ist geschehen, daß Sie es sich anders überlegt haben?«
Jade ging in Gedanken mehrere erfundene Versionen durch. Aber als sie die Blicke der beiden sah, brachte sie es nicht fertig zu lügen. Sicher, sie sahen sie mit Neugier an, aber sie entdeckte auch echte Anteilnahme.
»Meine Mutter ist fort.« Offensichtlich war es nicht ganz die Antwort, die sie erwartet hatten, deshalb führte Jade weiter aus. »Meine Mutter hat sich um Graham gekümmert, wenn ich zur Arbeit mußte. Ich wollte eigentlich an den Nachmittagen und Wochenenden weiter arbeiten, aber jetzt schaffe ich es nicht mehr. Ein Babysitter ist einfach zu teuer.«
»Sicher …«
Jade schüttelte den Kopf und schnitt den Einwand ab.
»Ich habe alle Möglichkeiten durchdacht, glauben Sie mir.«
Sie hatte ihren Job in Savannah wieder aufgenommen und war jede Woche nach Morgantown gefahren, wo sie sich nach einer preiswerten Wohnmöglichkeit und einem Platz für Graham umgesehen hatte. Ohne Erfolg.
»Alle Unterbringungsmöglichkeiten für Graham, die in Frage kämen – wobei ich zugebe, daß ich, was das anbelangt, schon etwas eigen bin –, sind einfach zu teuer, selbst wenn es mit meinem Zeitplan hinkommen könnte. Und bei der Invasion von Studenten hier war einfach kein Job zu finden. Da mir meine Mutter nicht mehr zur Seite steht, ist es mir also unmöglich, mich für das Herbstsemester einzuschreiben.«
Sie senkte den Blick, denn sie wollte nicht, daß sie ihre Angst sahen. Für Jade stand nicht nur das College auf dem Spiel, sondern ihre gesamte Existenz. Ihr Chef in Savannah hatte die Geduld mit ihr verloren und sie gefeuert, weil sie sich ständig freigenommen hatte. Bevor Velta fortgegangen war, hatte sie noch den gesamten Erlös aus dem Verkauf des Hauses in Palmetto vom Konto geräumt.
Jade besaß noch zwanzig Dollar. Davon mußte sie zwölf Dollar am Abend für den Bungalow im Pine Haven Motel auf den Tisch legen. Morgen würde sie also ohne Geld dastehen. Das einzige, was ihr blieb, war, bei ihrem Chef in Savannah um Gnade zu betteln, damit er sie wieder einstellte.
»Das Stipendium aufzugeben erscheint mir aber doch eine reichlich drastische und weitgreifende Entscheidung, Miss Sperry«, sagte Dekan Hearon.
»Da haben Sie recht, aber ich habe keine Wahl. Trotzdem, ich werde irgendwann meine Ausbildung bekommen, glauben Sie mir, Dr. Hearon. Ich habe meine Gründe, warum ich so schnell wie möglich mein Diplom will.«
»Und die wären?«
»Persönliche Gründe.«
Die kurze Antwort ließ ihn die Stirn runzeln. »Warum haben Sie sich beim Dander College um ein Stipendium beworben?«

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