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Brown Sandra

Brown Sandra

Titel: Brown Sandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Hauch von Skandal
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mir wäre heute abend nach gebratenen Austern.«
Er verabschiedete sich mit einer kurzen Handbewegung.
Cathy Hearon tätschelte Jades Arm. »Er hat manchmal so seine Macken, aber Sie werden sich schnell daran gewöhnen.«

Kapitel 12
Columbia, South Carolina, 1978
    »Hey, Hutch! Ich dachte schon, du wärst tot oder so was! Komm rein, du häßlicher Hurensohn!« Neal Patchett hielt seinem Freund die Tür auf. Hutch stiefelte durch das Durcheinander im Vorderzimmer.
    »Viel zu tun?«
    »Verdammt, nein. Bin froh, daß du vorbeikommst, Lamar!« rief Neal. »Wir haben Besuch!« Er hämmerte mit der Faust zwischen Postern von Busenwundern und den Dallas Cowboys’ Cheerleaders an die Wand. »Schmeiß die Sachen da vom Stuhl und mach’s dir gemütlich, Hutch. Willste ’nen Bierchen?«
    »Ja, bitte.«
»Ich dachte, bist im Training, Alter.« Neal klopfte ihm im
    Vorbeigehen auf die Schulter.
»Bin ich auch. Scheiß drauf.« Hutch nahm das Bier, das Neal
ihm reichte, trank und rülpste dann laut. »Ah, das tut gut. Hi,
Lamar.«
Lamar kam vom Flur herein. Trotz Shorts und Pullunder trug
er eine Krawatte mit Paisleymuster locker um den Hals. In der
Hand hielt er einen Tennisschläger. »Hi, Hutch. Wieläuft’s
beim Football?«
»Das Team ist diese Saison voll für’n Arsch. Rechne nicht mit
der Endrunde. Packst du aus?«
Lamar legte den Tennisschläger beiseite und nahm die
Krawatte ab. »Ich versuche, irgendwie Ordnung in mein
Zimmer zu kriegen.«
»Wozu?« fragte Hutch und räkelte sich in dem abgesetzten
Sessel. »In ’ner Woche sieht’s hier doch sowieso wie auf ’ner
Müllhalde aus. Darum bin ich ja so gerne hier.«
Neal und Lamar teilten sich schon das zweite Jahr eine Bude
nahe bei der Universität. Das Haus war alt, geräumig und stand
weit genug von den Nachbarhäusern entfernt, so daß nicht
jedesmal gleich die Polizei gerufen wurde, wenn die Parties

    außer Kontrolle gerieten. Im ersten Jahr hatte Hutch nicht bei ihnen wohnen können, weil von den Mitgliedern des FootballTeams erwartet wurde, daß sie im Wohnheim für die Sportler schliefen. Hutch hatte die beiden um ihre Freiheit und die lockere Atmosphäre im Haus beneidet.

    »Letztes Frühjahr, als Myrajane herkam, um Lamars Sachen für die Ferien zu packen, wär’ sie fast aus den Latschen gekippt«, kicherte Neal. »Wär’ mein alter Herr nicht hiergewesen, um sie aufzufangen, hätten wir glatt ’nen Loch in der Veranda gehabt. Wißt ihr, so wie Wily Coyote, wenn er irgendwo runterfällt.«
    Er nahm sich einen Joint aus der Tischschublade, zündete ihn an und inhalierte zweimal. Hutch lehnte dankend ab.
    »Lieber nicht. Donna Dee riecht das Zeug zwei Meilen gegen den Wind. Ich nehm’ noch ’n Bier.«
Neal reichte den Joint an Lamar weiter, der aber nur paffte. Dabei lächelte er Hutch wie üblich nervös an. Neal holte ein neues Bier für Hutch aus der Küche.
»Dein kleines Frauchen hält dich ganz schön an der kurzen Leine, hä?« Neal fischte sich den Joint und nahm einen tiefen Zug. »Verdammter Idiot, warum mußtest du auch gleich heiraten, als wir auf diese Pussyfarm, genannt Uni, gekommen sind?«
»So schlimm ist es gar nicht«, grummelte Hutch.
Neal hielt eine Hand hinters Ohr. »Hörst du das, Lamar?« »Was?«
»Hörst du’s nicht? Ich finde, es hört sich an wie ’ne rasselnde Fußkette.«
»Fahr zur Hölle.« Hutch leerte die zweite Bierdose und zerdrückte sie dann in der Faust. »Ich kann’s jedenfalls jede Nacht haben, wenn ich will.«
»Das kann ich auch«, spottete Neal. »Dazu muß ich aber nicht heiraten.«
Hutchs erste Verabredung mit Donna Dee war der Abschlußball der Schule gewesen. Er hatte sich verpflichtet gefühlt, sie zu fragen. Es schien, als hätte sie es erwartet – und beide wußten, warum, obwohl sie nie darüber sprachen. Bevor sie im Sommer darauf zur Universität kamen, traf er sich immer dann mit ihr, wenn er nicht mit Neal und Lamar zusammen war.
Hutch hatte Donna Dee schon früher gemocht, doch bald wurde mehr daraus. Neals geringe Meinung von ihr verlor mit jedem Treffen mehr an Gewicht. Sicher, sie war keine Schönheit, aber sie war lustig und nett, und sie war ihm ergeben. Sie ließ keinen Sonntagsgottesdienst aus, und dennoch durfte er ihr bei ihrem zweiten Rendezvous an die Brüste fassen, und beim dritten machte sie es ihm mit der Hand.
Sie war es gewesen, die ihn nach dem großen Picknick am 4. Juli überredet hatte, auf den Rücksitz des Wagens zu steigen. »Aaber, ich hätte nie gedacht … was

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