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Bruder Cadfael Und Der Hochzeitsmord

Bruder Cadfael Und Der Hochzeitsmord

Titel: Bruder Cadfael Und Der Hochzeitsmord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellis Peters
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geendet hatte, sagte er scheinbar zusammenhangslos: »Wie merkwürdig, daß er in einer Oktobernacht ohne Kopfbedeckung ausgeritten ist. Und dabei war er doch kahl.«
    Wie vom Donner gerührt stand Cadfael mit ein paar Bohnen in der Hand da und sah seinen Gehilfen an. »Was hast du da gesagt?«
    »Na ja, er war ein alter Mann, und in einer kalten Nacht auszureiten, ohne etwas auf dem Kopf...«
    Ihm war sofort das einzige aufgefallen, das Cadfael entgangen war. Domville hatte das Kloster nicht barhäuptig verlassen, soviel war sicher. Cadfael hatte ihn selbst davonreiten sehen: Domville hatte eine Kappe aus feinem rotem Filz mit aufgebogenen Rändern und herabhängenden goldenen Fransen getragen. Und dennoch hatte er es versäumt, die Stelle, an der man den Leichnam gefunden hatte, danach abzusuchen oder nach ihrem Verbleib zu fragen.
    »Mein Sohn«, sagte Cadfael mit einem breiten Lächeln, »ich habe dich wieder einmal unterschätzt. Erinnere mich daran, wenn ich dir das nächste Mal zu sehr auf die Finger sehe.
    Natürlich trug er eine Kappe, und ich sollte mich besser gleich daran machen, sie zu suchen.«
    Er fragte nicht, ob er das Kloster verlassen dürfe, sondern zog es vor, die Erlaubnis vom Vormittag, sich an der Suche zu beteiligen, auch auf die weiteren Nachforschungen in dieser Sache auszudehnen. Wenn er sich beeilte, blieb ihm noch genug Zeit bis zum Vespergottesdienst, und der Ort des Verbrechens war ja mit dem improvisierten Kreuz markiert.
    Das Gras an der Stelle, wo Domvilles Leichnam gelegen hatte, richtete sich bereits wieder auf, aber dennoch war der Abdruck des Körpers noch schwach zu erkennen. Cadfael suchte sowohl auf dem Weg als auch unter den Bäumen zu beiden Seiten, fand aber nichts. Plötzlich fiel ein Sonnenstrahl durch die Zweige der Bäume in ein dichtes Gebüsch und ließ die goldenen Fransen der Kappe aufleuchten. Infolge ihrer modischen Machart hatte sie nicht sehr fest auf Domvilles Kopf gesessen und war, als er vom Pferd fiel, in ein drei Meter vom Weg entferntes Gebüsch geschleudert worden. Cadfael hob sie auf. Sie war nach Art eines Turbans gemacht, und die Bahnen waren gut gewunden und hatten sich nicht gelöst, so daß sie immer noch die Form einer Kappe hatte, an deren Seite das Ende der Bahn, das in goldene Fransen auslief, elegant auf die Schulter des Trägers herabhing. In den dunkelroten Falten steckte etwas, das hellblau leuchtete. Bei seinem nächtlichen Ausritt hatte Huon de Domville sich mit einigen kleinen, himmelblauen Blumen geschmückt, die an geraden, dünnen Stengeln mit zarten, grünen Blättern saßen und selbst jetzt, nach einem ganzen Tag ohne Wasser, noch nicht verwelkt waren. Cadfael zog das Sträußchen aus den Falten der Kappe und betrachtete es staunend, denn diese Pflanze war, obwohl ihre Verwandten in dieser Gegend häufig anzutreffen waren, eine Seltenheit. Er kannte sie gut, obwohl sie selbst an den schattigen Plätzen in Wales, wo er sie gelegentlich gesehen hatte, nur hin und wieder anzutreffen war. Seines Wissens gab es hier in England keine Stelle, wo sie wuchs. Wenn er ihren Samen brauchte, um Pulver oder Aufgüsse gegen Koliken oder Nierensteine zu bereiten, mußte er auf die weniger wirksamen Unterarten dieser Blume zurückgreifen. Wie kommt, fragte er sich, während er diese spät blühenden und jetzt etwas verblaßten Blumen betrachtete, ein Sträußchen Blauer Steinsame hierher? Er wußte mit Sicherheit, daß er diese Blumen nicht an Domville gesehen hatte, als dieser das Kloster verließ.
    Es war bedauerlich, daß er keine Zeit hatte, weiterzugehen, aber er mußte zurück, um am Vespergottesdienst teilzunehmen und nach Iveta zu sehen. Er war langsam sehr neugierig, was das Ziel von Domvilles nächtlichem Ausritt gewesen sein mochte. Hatte Picard nicht ganz nebenbei erwähnt, der Baron habe ein Jagdhaus in der Nähe des Großen Waldes besessen?
    Vielleicht führte dieser Weg direkt von der Klostersiedlung zu jenem Jagdhaus. Natürlich war es möglich, daß dieses Haus irgendwo im Wald lag, aber vielleicht lohnte es sich dennoch, den Weg, den Domville geritten war, weiter zu verfolgen.
    Allerdings nicht heute - das kam nicht in Frage.
    Cadfael steckte die Kappe und den kleinen Blumenstrauß in die Falten seiner Kutte und machte sich auf den Rückweg.
    Zweifellos war es seine Pflicht, beides zusammen mit den erforderlichen Erklärungen beim Sheriff abzugeben, aber im Augenblick war er sich nicht so sicher, ob er das wirklich tun würde. Die

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