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Bruder Cadfaels Buße

Bruder Cadfaels Buße

Titel: Bruder Cadfaels Buße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellis Peters
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war sicher, daß es in irgendeiner Weise auf die Übergabe Faringdons verwies und im Zusammenhang mit Brien de Soulis' Tod stand - man mußte nur eine Möglichkeit finden, das Siegel zum Sprechen zu bringen.
    Hugh wollte versuchen, etwas zur Lösung der Rätsel beizutragen, die seinem Freund keine Ruhe ließen. Er fühlte sich unbehaglich, weil er nicht so recht zu helfen vermochte. Da ihm nichts Besseres einfiel, sagte er: »Ist dir schon einmal der Gedanke gekommen, daß von allen, die de Soulis gehaßt haben könnten, niemand mehr Grund dazu hatte als die Kaiserin? Wie wäre es, wenn sie einem der von ihr betörten jungen Männern den Auftrag erteilt hätte, ihn aus dem Weg zu räumen? Möglich wäre es - sie verfügt über genug unkritische Bewunderer, die keine Hemmungen kennen.«
    »Genauso stelle ich mir das eigentlich vor«, erwiderte Cadfael nüchtern. »Weißt du noch, wie sie Yves am ersten Abend zu sich kommen ließ, nachdem sie Zeugin geworden war, wie forsch er gegen de Soulis aufgetreten ist?
    Vermutlich war das für sie ein willkommener Hinweis darauf, daß sie ihm eine Aufgabe übertragen könnte, deren Ausführung das Licht der Öffentlichkeit mehr scheuen mußte als sein erster Versuch.«
    »Um Gottes willen!« entfuhr es Hugh. Er blieb vor Überraschung stehen. »Willst du damit etwa sagen, daß Yves...?«
    »Aber nein, keinesfalls«, beruhigte ihn Cadfael mit leichtem Tadel in der Stimme. »Er hat gewiß verstanden, was sie, wie ich fürchte, von ihm verlangte, sich aber zugleich verboten, je zu glauben, daß es so gemeint sein könnte. Er hat es selbstverständlich nicht getan! Sogar sie hätte genug Verstand besitzen können zu vermuten, daß ihr ein so unverdorbenes Gemüt diesen Gefallen nicht erweisen würde. Aber sicher hat er begriffen, was sie von ihm erwartete - er ist kein Dummkopf!«
    »Könnte sie dann nicht noch einen anderen mit dieser Tat beauftragt haben?« erkundigte sich Hugh. Die Fährte, auf der sie sich jetzt befanden, schien ihm zuzusagen.
    »Nein. Schlag dir diesen Gedanken getrost aus dem Kopf. Er führt uns nicht weiter. Die Kaiserin ist überzeugt, daß Yves den Hinweis verstanden und sie von ihrem Feind befreit hat.«
    »Woher willst du das wissen?« fragte Hugh angeregt.
    »Weil sie ihn mit einem goldenen Reif belohnt hat. Er ist nicht besonders wertvoll, bedeutet aber eine Anerkennung. Yves hätte ihn gern zurückgewiesen, hat aber den Mut dazu nicht aufgebracht. Man kann es dem armen Jungen nicht verdenken. Natürlich wurde die Sache, um die es ging, nicht offen angesprochen, und ebenso natürlich würde er alles bestreiten. Auch die Kaiserin würde sich hüten, etwas zu sagen, was ihn dazu veranlassen könnte, darüber zu sprechen. Der Junge weiß noch nicht, wie er sich solchen Frauen gegenüber verhalten soll. Er ist entschlossen, sich ihrer Gabe zu entledigen, sobald das gefahrlos möglich ist. Er weiß, daß ihre Dankbarkeit nicht von langer Dauer sein wird. Gewiß hat sie niemanden sonst mit der Tat beauftragt, weil sie sicher war, daß sie keinen anderen brauchte.«
    »Das kann ihm kaum recht gewesen sein«, sagte Hugh mit finsterer Miene. »Und uns hilft es auch nicht, den Verdacht zu entkräften, der auf ihm lastet.«
    Sie waren an der Tür ihrer Unterkunft angekommen.
    Die früh hereingebrochene Dunkelheit ließ am klaren Himmel über ihnen eine unendliche Zahl winzig kleiner Gestirne erkennen. Für beide war es die letzte Nacht in Coventry, denn Hugh erwarteten daheim Aufgaben, deren Erledigung er nicht länger hinausschieben konnte.
    »Überleg dir gut, was du tust. Mir ist ebenso klar wie dir, was du aufs Spiel setzt. Es geht nicht einfach darum, daß du fortgehst und zurückkommst. Bei dem, was du vorhast, kann ein Mann ohne weiteres verschwinden und nie wieder auftauchen. Kehr mit mir zurück, und ich werde Robert Bossu bitten, der Sache nachzugehen, bis er ein Ergebnis hat.«
    »Dafür bleibt keine Zeit«, sagte Cadfael. »Ich bin überzeugt, daß es mehr Seelen als eine zu erlösen und mehr Leben zu retten gibt als das meines Sohnes. Die Zeit ist sehr knapp und die Gefahr sehr nah. Wenn ich jetzt zurückkehre, wird niemand der Angelpunkt des großen Schicksalsrades sein, das von einem Teufel oder einem Engel gedreht wird und das Geschick all dieser Menschen bestimmt. Dennoch will ich alles gründlich erwägen, bevor du mich verläßt. Wir werden sehen, was der Morgen bringt.«
    Der nächste Morgen brachte einen staubbedeckten Reiter, der just in dem

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