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Bruderherz

Titel: Bruderherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blake Crouch
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sicher, was er damit meint. Er hat einen Nordstaatenakzent und eine tiefe, brummende Stimme, die dem Knurren eines wilden Tieres ähnelt. Sein Atem ist ranzig und riecht nach Alkohol und Rauch. »Ene Mene Muh. Der Bauer hat ‘ne Kuh. Ene Mene Muh und aus bist du.« Er bohrt seinen dicklichen, fettverschmierten Zeigefinger in Orsons Brust. Ich will gerade fragen, was er da tut, als mich völlig unerwartet eine Faust am Kinn trifft.
    Als ich das Bewusstsein wiedererlange, liege ich mit einer Gesichtshälfte im Wasser und sehe alles verschwommen. Orson stöhnt.
    »Ja, wein weiter so, Junge«, stößt der Mann keuchend hervor. »Gut so. Das gefällt mir.«
    Mein Blick wird wieder klarer, aber ich verstehe nicht, warum Orson im Wasser kniet, der Mann über ihm hängt und seine gewaltigen, behaarten Beine von hinten gegen Orsons haarlose Schenkel presst. Seine olivgrüne Hose und seine Unterhose hängen über die schwarzen Stiefel herab, während der Mann Orson fest umarmt und mit ihm zusammen vor- und zurückschaukelt.
    »Verdammt scharf«, flüstert der Mann. »Oh, guter Gott!« Orson kreischt. Er klingt wie unser Cockerspanielwelpe, und ich verstehe immer noch nicht, was da vor sich geht.
    Der Mann und Orson schauen gleichzeitig zu mir rüber und bemerken, dass ich bei Bewusstsein bin und neugierig zusehe. Orson schüttelt den Kopf und wimmert lauter. Ich fange auch an zu weinen.
    »Junge«, sagt der Mann mit schweißglänzendem Gesicht zu mir. »Wag ja nicht, dich zu bewegen. Sonst drehe ich deinem Bruder so lange seinen kleinen Hals um, bis ich aus seinem Kopf eine Bowlingkugel machen kann.«
    Also bleibe ich da mit dem Gesicht im Wasser liegen und beobachte, wie der Mann stöhnt. Er schließt seine Augen und schaukelt immer schneller auf Orson hin und her. Als er kommt, beißt er Orson durch das blaue T-Shirt in die Schulter und mein Bruder heult auf.
    Der Mann sieht so glücklich aus. »Ah! Ahh! Ahhh! Ahhhhh!«
    Als Willard seinen Penis rauszieht, bricht Orson im Wasser zusammen. Der Hintern meines Bruders ist voller Blut. Es läuft ihm die Beine entlang. Er liegt halb nackt im Wasser und ist zu benommen, um zu weinen oder sich die Unterhose hochzuziehen. Willard holt eine Zigarette aus seiner Brusttasche und zündet sie an.
    »Du bist ein süßes Kerlchen«, sagt er und greift nach unten zu meinem Bruder, der immer noch zusammengerollt im Wasser liegt. Orson schreit.
    Ich setze mich auf und lehne mich gegen die Betonwand des Tunnels. Es hagelt nicht mehr. Willard wankt durch das Wasser auf mich zu, die Hose immer noch um die Knöchel hängend. Ich habe noch nie zuvor eine Erektion bei einem Mann gesehen, und obwohl sie bereits abklingt, ist sein Penis immer noch unglaublich groß. Er bleibt vor mir stehen.
    »Mit dir kann ich nicht Liebe machen wie mit ihm«, sagt er und zieht an seiner Zigarette. »Schon mal ‘nen Schwanz geleckt?« Ich schüttle den Kopf und er stellt sich über mich. Mein Kinn ist geschwollen, aber ich vergesse den Schmerz, als ich ihn rieche. Er hält seinen Penis in der Hand und reibt ihn an meiner Wange.
    »Steck das in den Mund, Junge, oder ich dreh dir den Hals um.«
    Tränen laufen mir die Wangen herab. »Ich kann nicht. Ich kann das nicht.«
    »Du tust das jetzt, Junge. Und besorg’s mir richtig. So als ob’s dir gefällt. Und sei vorsichtig.«
    Die feuchte, knollenartige Spitze seines Penis berührt meine Lippen und ich habe ihn eine ganze Minute lang im Mund.
    Ein grapefruitgroßer Stein fällt neben mir ins Wasser. Willard taumelt rückwärts bis zur gegenüberliegenden Wand und rutscht daran ab, bis er im Wasser sitzt. Er ist benommen, und ich verstehe nicht, was passiert ist, bis ich sehe, wie Orsons Hand den Stein wieder aus dem Wasser hebt.
    Da Willard eine Hand an die linke Schläfe hält, sieht er nicht, dass Orson erneut ausholt. Der Stein trifft ihn dieses Mal direkt ins Gesicht und ich höre Knochen brechen. Das Gesicht des Mannes ist jetzt dunkelrot und verformt. Auf Händen und Knien versucht er, die Tunnelöffnung zu erreichen. Orson greift sich erneut den Stein, setzt sich rittlings auf ihn, so wie wir früher auf Vaters Rücken geritten sind, und lässt ihn auf den Hinterkopf des Mannes herabsausen. Er schlägt noch viermal zu, bis Willard endgültig zusammenbricht.
    Orson hebt den Stein mit beiden Händen und schlägt auf den Kopf des Mannes ein wie auf eine weiche Frucht. Als er fertig ist, dreht er sich, immer noch auf Willard sitzend, zu mir um, und ich sehe, dass

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