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Brüchige Siege

Brüchige Siege

Titel: Brüchige Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Bishop
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Belästigungen am Base kommen.«

    Selbst Hoey lachte. (Henry lächelte nur, aber wenn das wirklich Henry war, dann war das seine Art zu lachen.)
    »Das hier sollte nicht lange dauern«, sagte Mister JayMac,
    »es sei denn, jeder einzelne von Ihnen besteht auf Anhörung,
    dann sind wir noch beim Frühstück zugange.«
    Wir verschluckten unser Grinsen. Darius lehnte, wie mir
    auffiel, genau da, wo er während der Übertragung aus
    Philadelphia gelehnt hatte.
    »Heute morgen war der Tourneemanager eines schwarzen
    Baseballvereins, der Splendid Dominican Touristers, und ein Army-Major aus…«
    »Wau«, sagte Hoey. »Der was?«
    »Der Splendid Dominican Touristers. Ein Pseudonym, wenn man so will, unter dem Neger-Ligisten über Land ziehen.«
    »Klingt wie ein Orden von eingebildeten Wandermönchen«,
    ∗
    sagte Turkey Sloan.
    »Halt die Klappe«, sagte Vito Mariani.
    »Pschsch…«, machte Mister JayMac, ehe noch jemand laut
    werden konnte. »Die Negro American League – die Black Barons drüben von Birmingham, die Memphis Red Sox, die Cincinnati Clowns
    und, und, und
    – na ja, die
    Benzinrationierung trifft diese Vereine ziemlich hart. Sie
    haben eine volle geteilte Saison hinter sich. Die Teams
    brauchten nur dreißig Spiele auszutragen, um sich für die
    Negro World Series zu qualifizieren. Kurz und gut, Mr. Cozy Bissonette von Kansas City, Missouri, hat eine Gruppe von
    überdurchschnittlichen NAL-Spielern um sich versammelt und
    ist auf der Suche nach Sparringspartnern, auch wenn sich das

    ∗ Dominicans = Bewohner der Antillen-Insel Dominica oder Einwohner der Dominikanischen Republik auf der Antillen-Insel Hispaniola oder Dominikanermönche (neben den Franziskanern der zweite Bettelorden, gegründet 1215 von dem Spanier Dominikus)

    Team endgültig erst Anfang nächster Woche in Atlanta
    formiert.«
    »Und der Neger will gegen uns spielen?« sagte Jerry Wayne
    Sosebee.
    Darius hatte die Arme verschränkt und fixierte ein Astloch in
    den Eichendielen. Sosebee nahm keinen Darius wahr; für ihn
    war Darius unsichtbar.
    »Warum der Army-Major?« fragte Muscles.
    »Major Dexter. Camp Penticuff, Erstes Bataillon, Special
    Training Regiment. Er will den Kampf zwischen der
    Starbesetzung von Mr. Bissonette und uns sponsern, eine
    moralische Spritze sozusagen, um die Tournee des Vereins in
    Gang zu bringen.«
    »Sir, das Gesetz von Georgia verbietet öffentliche
    Profikämpfe zwischen Weißen und Farbigen«, sagte Sloan.
    »Deshalb – falls alle dafür sind – tragen wir den Kampf
    draußen in Camp Penticuff aus, wo es nicht ganz so öffentlich
    zugeht. Als Zuschauer hätten wir hauptsächlich die Neger-GIs
    aus den zwei Special-Training-Bataillonen.«
    »Jesus«, sagte Sosebee.
    »Was springt dabei raus für uns?« Das sah Reese Curriden
    ähnlich. In seinem Kichern hörte man manchmal das Kleingeld
    klingeln.
    »Die Army, sagt Major Dexter, bietet jedem Verein
    fünfhundert Dollar.«
    »Fünfundzwanzig für jeden von uns!« jauchzte Quip Parris.
    »Ich bin dafür«, sagte Hoey. »Egal, wie wir aufteilen.«
    »Ich würde empfehlen, das Geld zurückzugeben, als Beitrag
    für die Kriegsanstrengungen«, sagte Mister JayMac.
    »Mal ganz abgesehen«, sagte Hoey. »Was sind wir
    eigentlich, ein Haufen wertloser Handlanger?«
    »Trag das Schlagholz, fahr das Base raus«, sagte Sloan.

    ∗
    »Was machen denn die Dominican Jigaboos – Verzeihung,
    Touristers – mit den fünfhundert?« fragte Sosebee.
    »Weiß ich nicht«, sagte Mister JayMac. »Behalten, denk ich.
    Sie haben große Unkosten, die Spieler brauchen das Geld.«
    »Ich brauche das Geld«, sagte Hoey. »Jemals versucht, vier Mäuler zu stopfen mit knapp über hundert im Monat.«
    »Hoey verdient mehr als hundert im Monat?« Musselwhite ließ den Blick kreisen, als stürze für ihn eine Welt zusammen.
    »Halten wir mal fest«, sagte Sosebee. »Sie wollen also, daß
    wir vor einem Haufen Jigs – ich meine, Farbige – gegen einen
    Haufen Farbige spielen und das umsonst?«
    »Nicht umsonst«, sagte Mister JayMac. »Für die Moral der
    Rekruten. Zum Spaß an der Freude. Der Freude, sich mit einer
    Truppe unbekannter Spieler zu messen, die genauso gut wenn
    nicht ein bißchen besser sind als wir.«
    Trapdoor Evans sagte: »Und wenn sie mir von hier bis
    Timbuktu überlegen wären, Sir, nichts und niemand – nicht
    mal der Teufel – kann was dran ändern, daß ich besser bin als die.«
    »Du sagst es«, sagte Sudikoff.
    »Und wer zieht die Spikes an für diesen

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