Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brüder der Drachen

Brüder der Drachen

Titel: Brüder der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Weissbecker
Vom Netzwerk:
Firions. Ich denke, es ist ein Zeichen, dass diese beiden Kinder zu mir geschickt wurden – deshalb will ich den Kampf wieder aufnehmen. Und der Kampf wird bald weitergehen, die Alten regen sich wieder.«
    »Ich weiß, Valkar hat mir davon erzählt.« Der Priester trat an die Kinder heran, denen er seine Hand reichte, dann kniete er sich neben Gorm auf den Boden, um auch den Arath zu begrüßen.
    »Geht schon einmal ins Haus«, fuhr er fort. »Ich bringe deine Echse in den Stall.«
    Grimstan lud das Gepäck vom Rücken des Craith und reichte den Kindern ihre Bündel, dann ging er voraus durch die Tür des Hauses. Neugierig wandte Danira sich noch einmal zu dem Fremden um, der weiterhin reglos vor dem Stall verharrte, dann trat auch sie in das Wohnhaus des Priesters.
    »Lasst euer Gepäck hier im Vorraum«, sagte Grimstan und stellte sein eigenes umfangreiches Bündel in eine Ecke des kleinen Zimmers, in dem nur ein einziger Schrank stand. Diverse Kleidungsstücke waren an Haken an der Wand aufgehängt. Danira legte ihren Packsack neben Grimstans Sachen, behielt ihr Schwert, das wie immer in ihre Decke gewickelt war, aber bei sich. Neugierig sah sie sich um, als sie durch eine offene Tür in den angrenzenden Wohnraum traten. In seiner Mitte stand ein langer, roh gezimmerter Tisch mit acht Stühlen. Hinter dem Stuhl am Kopfende des Tisches hing ein aus Zweigen geflochtener Kreis an der Wand – das Symbol für Firions alles sehendes Auge. Zwei Schränke und eine große Truhe waren an der Längsseite des Raumes aufgestellt. Es gab eine weitere Tür, diese war aber geschlossen.
    Schritte ertönten vom Eingang her, und Danira wandte sich rasch um. Es war Valkar, der den Raum betrat und zielstrebig auf Grimstan zuging, seine Hand zum Gruß ausgestreckt, doch der alte Mann erwiderte die Geste nicht.
    »Ich denke, wir sollten uns diesen Händedruck ersparen«, sagte er. »Wir wissen beide, dass diese Berührung keinem von uns angenehm wäre. Ihr seid ein reiner Sohn Firions, und ich bin ein alter Mann, den das Leben und die Götter gezeichnet haben. Thaur-Angoth hat mich vielleicht stärker berührt als Firion, und Ihr spürt seine Macht in mir – aber ich schulde ihm weder Dank noch Gehorsam. Seid versichert, dass unsere Ziele die Gleichen sind, deshalb brachte ich diese Kinder hierher. In ihnen ist Firions Macht ähnlich stark wie in Euch. Vielleicht sind sie reine Kinder Firions – aber das könnt Ihr besser beurteilen als ich.«
    »Also gut, ich will Euch fürs Erste vertrauen.« Valkar zögerte einen Moment und legte dann seine Hand auf Grimstans Schulter. Danira sah, dass beide zusammenzuckten, das Lächeln wich jedoch nicht aus Valkars Gesicht, als er sich den beiden Kindern zuwandte.
    »Habe ich eure Namen richtig verstanden – Danira und Timon? Kommt näher zu mir, ich möchte eure Ausstrahlungen spüren.«
    Hilfe suchend sah Danira zu Grimstan, und dieser nickte ihr aufmunternd zu. Sie trat als Erste an den hochgewachsenen Mann heran, der ihr beide Arme entgegenstreckte und sich auf ein Knie sinken ließ, sodass er nun zu ihr aufblicken musste. Als Danira ihre beiden Hände in die des Mannes legte, war sie sofort überwältigt von der Kraft, die er ausstrahlte. Eine Weile verharrte er schweigend mit geschlossenen Augen. Danira nutzte die Gelegenheit, um Valkars Gesicht aus der Nähe zu studieren. Er schien jünger zu sein, als es der erste Anschein vermuten ließ, denn trotz seiner ergrauten Haare war sein Gesicht fast ohne Falten. Endlich öffnete Valkar seine Augen, um Danira eindringlich anzusehen.
    »Du bist wahrlich eine Auserwählte, eine reine Tochter Firions«, sagte er. »Du hast schwere Zeiten erlebt, doch kein Makel ist an deiner Seele. Es ist dir bestimmt, für Firion in den Kampf gegen Thaur-Angoths Diener zu ziehen.«
    Auch wenn Valkars Worte sie beunruhigten, erwiderte Danira sein Lächeln, denn die Macht, die von seiner Berührung ausging, gab ihr Zuversicht.
    »Sei ohne Sorge – du musst diesen Kampf nicht alleine führen. Es gibt andere wie dich und mich, auch wenn unsere Zahl klein ist. Lass uns sehen, ob dein Freund Timon auch zu uns gehört.«
    Valkar behielt seine kniende Position bei und winkte Timon zu sich heran. Der Junge legte seine Hände in die des Mannes, wie Danira es vor ihm getan hatte. Eine lange Zeit verharrten sie so, und zwischenzeitlich kam Sad Eldon in den Raum und trat leise an die beiden heran, verharrte jedoch schweigend.
    »Deine Seele scheint unbefleckt zu sein«,

Weitere Kostenlose Bücher