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Brüder der Drachen

Brüder der Drachen

Titel: Brüder der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Weissbecker
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kommt«, sagte Tirandor.
    »Wenn es zu Kämpfen kommt, möchte ich den Heiler lieber hier in Sicherheit wissen«, erwiderte Loridan und blickte Tirandor in die Augen, der schließlich zustimmend nickte.
    »Ich möchte auch nicht hier zurückgelassen werden«, sagte Timon.
    »Und doch ist es besser so«, sagte Grimstan. »Wir müssen plötzliche Angriffe aus dem Hinterhalt fürchten, und es ist ungewiss, ob du uns wieder mit deiner Magie schützen kannst. Und du musst auch an deinen Arath denken, er würde sich in den dunklen Höhlen des Berges nicht wohlfühlen.«
    Loridan bemerkte, dass Timon trotzig zu Danira hinüberblickte. Er ahnte die Gedanken des Jungen, und auch er hätte Danira lieber in Sicherheit gewusst, aber sie hatte bereits bewiesen, dass sie und ihr Schwert den Dämonen standhalten konnten. Zur Erleichterung des Ritters nickte Timon schließlich resignierend und setzte sich auf den steinigen Boden. Der rot gefleckte Arath trat zu ihm und drückte seine Schnauze gegen das Gesicht des Jungen.
    »Also gut«, sagte Loridan. »Zeige uns den Weg, Selina.«
    Die junge Frau führte die restlichen Gefährten nun weiter, einen steilen Hang hinauf, der an der schroffen Felswand endete. Loridan, der mit Selina an der Spitze der Gruppe ging, wunderte sich, denn hier würde der Berg noch schwerer zu ersteigen sein als auf der Ostseite, von der aus sie sich dem Massiv genähert hatten. Bald hielten sie direkt auf die steile Klippe zu, einer Stelle entgegen, wo sich eine Spalte in das Gestein hinein öffnete.
    »Hier ist ein Eingang, der uns zu den Drachenhöhlen führen wird«, sagte Selina. »Es ist ein Gang, durch den kein Drache gehen könnte, doch ich habe ihn oft benutzt.«
    »Lass mich vorangehen«, erwiderte Loridan und zog sein Schwert aus der Scheide hervor. »Wir müssen vorsichtig sein – deine Worte über dunkle Höhlen unter dem Berg, die einst Thaur-Angoths Geschöpfen gehörten, haben mich beunruhigt. Und noch mehr bereitet mir der Dämon Sorgen, den wir gestern gesehen haben.«
    Selina ließ Loridan passieren und fasste nach seiner Hand, als er voraus in die Dunkelheit ging. Hinter ihnen folgten Danira und Grimstan, und auch sie zogen ihre Waffen. Mardil und Torbald bildeten die Nachhut. Als sie eine kurze Strecke in den Berg vorgedrungen waren, zog Selina ihren Kristall hervor, der in einem sanften Licht erglühte.
    »Seid vorsichtig«, sagte sie. »Gleich wird sich zu eurer Linken ein Abgrund öffnen.«
    Wie Selina es angekündigt hatte, wich die linke Wand des Spaltes bald zurück, und der Weg, den sie gingen, bildete nur noch einen schmalen Sims, der an der rechten Felswand entlangführte. Der Kristall spendete ihnen gerade genug Licht, um sie über die Unebenheiten des steinigen Bodens zu geleiten. Der Pfad stieg merklich bergan, und bald erreichten sie einen wesentlich breiteren Gang, in den sie einbogen.
    »Dieser Gang endet in der steilen Bergwand, die wir draußen gesehen haben«, sagte Selina. »Die Drachen haben ihn angelegt, vor undenklichen Zeiten, denn Aeon hat ihnen Macht über Feuer und Stein gegeben. Es ist schwer, ihn von außen zu erreichen, wenn man nicht fliegen kann.«
    Für eine Weile folgte die Gruppe dem Tunnel, der in gerader Linie tiefer in den Berg führte. Zügig ging Selina weiter, wobei sie unbeirrt an anderen Gängen oder kleineren Spalten vorüberging, die gelegentlich in verschiedene Richtungen abzweigten. Loridan hatte ein schlechtes Gefühl in diesem verwirrenden Labyrinth, und jedes Mal, wenn sie an eine Abzweigung kamen, blieb er kurz stehen und blickte angestrengt in die Dunkelheit. Während sie ihren Weg fortsetzten, nahm die Hitze stetig zu. Anfangs hatten die Gefährten gefröstelt, als sie die Höhlen betreten hatten. Sie waren erhitzt gewesen von dem Aufstieg, und die Temperatur in dem Gang hatte merklich unter der Außentemperatur gelegen. Etwa eine halbe Stunde, nachdem sie den Berg betreten hatten, machte Selina in einer geräumigen Höhle Halt.
    »Hier in dieser Höhle habe ich in den letzten Jahren gelebt«, sagte sie. »Es ist die Wohnhöhle, die am weitesten vom Zentrum des Berges entfernt ist. Donnersturm und Sonnenfeuer haben sie gewählt, weil ihre Temperatur für mich am angenehmsten war. Ich hatte gehofft, dass Goldschuppe hier sein könnte – aber das ist er nicht. Wir werden ihn suchen müssen. Hoffentlich ist er nicht zu tief im Berg, denn die Hitze dort ist unerträglich.«
    »Wir werden ihn finden«, antwortete Loridan. »Die Rüstungen

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