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Brüder der Drachen

Brüder der Drachen

Titel: Brüder der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Weissbecker
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Schritte von dem Mädchen und dem Drachen entfernt stehen blieb. »Kein Leid soll euch widerfahren.«
    Danira war zu verwirrt, um etwas zu sagen, und sie drängte sich dicht an Goldschuppe, der immer noch regungslos verharrte, den Blick starr auf das Wesen gerichtet. Die Stimme, mit der die Gestalt sprach, war weich, hatte aber dennoch einen Klang, der Danira männlich erschien.
    »Du hast recht, mein Freund«, sagte die Gestalt zu Goldschuppe hin gewandt. »Ich komme von Firion, doch ich bin kein Mensch. Eine Mission führt mich hierher, die ich selbst nur halb verstehe.«
    »Wer bist du?«, fragte Danira, die endlich ihre Sprache wiedergefunden hatte. »Bist du ein Engel?«
    »Ein Engel?« Für einen Moment schien der Fremde nachzudenken. »Ja«, sagte er schließlich, »das ist der Name, den die Menschen Wesen wie mir gegeben haben.«
    »Aber … warum bist du zu uns gekommen?«
    »Ich wollte dich sehen. Du trägst eine Waffe, die ich einst in diese Welt gebracht habe. Es war mein Wunsch zu sehen, wen sich das Schwert als Träger auserwählt hat.«
    »Es ist dein Schwert?«, fragte Danira.
    »Nein, es ist dein Schwert«, sagte der Engel, und er wandte seinen Blick dem Drachen zu, bevor er weitersprach. »Bitte, rufe nicht deine Gefährten. Ich habe keine Botschaft für Aeons Kreaturen.«
    »Du verstehst die Sprache der Drachen?«, fragte Danira.
    »Ja, ich verstehe sie. Doch ich bin gekommen, um mit dir zu reden.«
    »Warum gerade mit mir?«
    »Weil du das Schwert trägst. Und weil du ein besonderer Mensch bist.«
    »Aber was ist deine Botschaft? Wirst du uns im Kampf gegen Thaur-Angoths Diener anführen?«
    »Nein, ich werde euch nicht führen, und ich werde auch nicht an eurer Seite kämpfen.«
    »Das ist bedauerlich«, sagte Danira, »denn wir könnten Hilfe gebrauchen.«
    »Ich wurde nicht geschaffen, um zu kämpfen, und nur mit meinem Rat darf ich euch helfen.«
    »Vielleicht kannst du uns etwas über unsere Aufgabe sagen. Wir wissen, dass wir fünf Auserwählte und fünf Runen finden müssen, um in dem Kampf bestehen zu können. Doch der fünfte Auserwählte ist weit weg, wahrscheinlich in dem Land fern im Süden, und eine der Runen, die wir besitzen, ist beschädigt. Timon versucht, sie zu erneuern – er ist einer der Auserwählten – aber ich weiß nicht, ob er schon Erfolg hatte.«
    »Der, von dem du sprichst, ist auf dem Weg hierher«, sagte der Engel. »Er hat die Rune erneuert, doch sie ist nicht mehr die, die sie einmal war. Selbst ich weiß nicht, was daraus hervorgehen mag.«
    »Du kennst Timon?«
    »Ich kenne ihn, wenn auch nicht unter diesem Namen. Er war es, der mir den Weg in diese Welt öffnete.«
    »Ja, er war es«, sagte Danira. »Doch er hatte vermutet, dass du zurückgekehrt seist in deine Welt.«
    »Nein, ich war hier in diesen Landen, während all der Zeit. Ich kann erst zurückkehren, wenn sich das nächste Mal ein Tor öffnet, das aus dieser Welt herausführt. Es ist nicht mehr lange bis zu diesem Tag. Ich werde dort sein, wenn sich Thaur-Angoths Kinder in der Stadt des Bösen sammeln.«
    »In Car-Angoth?«, fragte Danira. »Aber sie wollen das Tor öffnen, um die Dämonen in diese Welt zu holen – und wir wollen dies verhindern.«
    »Es wird geschehen, was geschehen muss«, sagte der Engel.
    »Aber wenn du dort sein wirst – warum willst du nicht an unserer Seite kämpfen?«
    »Ich habe es schon einmal gesagt – Firion hat mich als Boten geschickt. Es ist nicht meine Aufgabe zu kämpfen.«
    »Müssen wir also allein gegen die Dämonen bestehen? Sie sind so furchtbar.«
    Der Engel trat ein paar Schritte nach vorne und legte seine Hand auf Daniras Schulter, bevor er weitersprach.
    »Ja, sie sind furchtbar«, sagte er. »Ich fühle den Schrecken, der in dir wohnt, seit du sie gesehen hast. Doch ich habe keine Macht über sie. Ich bin nicht wie ein Mensch – meine Bestimmung ist es, Firions Willen zu erfüllen, und nichts sonst kann ich tun, so wie Firion auch den Geboten Aeons folgt. Er hat zugelassen, dass euer Freund mich in diese Welt gebracht hat, mehr darf er nicht für euch tun.«
    Danira fühlte, wie eine fremde Macht sie durchströmte, als die Hand des Engels ihre Schulter berührte. Sie fühlte sich stärker, mächtiger als je zuvor, geladen mit einer Energie, die es mit jedem Gegner aufnehmen konnte, auch mit den furchtbaren Dämonen des Bösen. Gleichzeitig jedoch kam sie sich auch klein und schwach vor, denn sie spürte, wie unbedeutend ihre Macht war im Vergleich zu der

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