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Brüder der Drachen

Brüder der Drachen

Titel: Brüder der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Weissbecker
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auf sie warteten. Die beiden Männer liefen ein paar Schritte in das seichte Wasser hinein, zogen das Boot vorwärts, bis es mit leisem Knirschen auf dem sandigen Uferstreifen aufsetzte. Loridan und Herubald sprangen aus dem Boot und traten auf ihren Gildenmeister zu, um ihn zu begrüßen.
    »Habe ich nicht gesagt, dass wir uns wiedersehen würden vor dem letzten Kampf?«, fragte Loridan, als er Eldilion umarmte.
    »Das hast du, auch wenn während der letzten Tage Zweifel in mir erwacht sind. Wir hatten euch früher erwartet, und jede Stunde des Wartens hat düstere Befürchtungen in mir genährt.«
    »Das Meer ist nicht freundlich zu uns gewesen«, erwiderte Loridan. »Nur unserem wackeren Kapitän ist es zu verdanken, dass wir sicher durch Sturm und Gefahr gelangt sind.«
    »Das Land wird auch nicht freundlicher zu euch sein als das Meer.« Eldilion blickte zu den steilen Hängen empor. »Das Heer unserer Verbündeten liegt dort oben, doch das Land ist auch voller Feinde. Schon haben wir die ersten Kämpfe bestritten – gegen Angbolds Soldaten und gegen die Kreaturen des Bösen.«
    »Es wird viel zu berichten geben, heute Abend am Lagerfeuer.« Herubald half dabei, das Boot ins Wasser zurückzustoßen. »Auch wir haben einiges erlebt.«
    Während die drei Drachenritter miteinander gesprochen hatten, waren Timon und Danira auf Grimstan zugetreten.
    »Grimstan, es freut mich, dich wiederzusehen«, sagte Timon.
    »Ihr habt eure Sache gut gemacht.« Grimstan lächelte und richtete dann seinen Blick auf Danira. »Geht es euch allen gut?«
    »Ja, mir geht es gut.« Erstaunt sah Danira in Grimstans Augen. Er sah verändert aus – so wie sie ihn in ihrer Vision gesehen hatte. »Aber wie ist es dir ergangen?«
    »Mir?« Grimstan zuckte mit seinen Schultern. »Wir hatten ein kleines Abenteuer in Car-Tiatha, der Rest der Reise verlief ohne Schwierigkeiten. Erst als wir uns von Car-Osidia aus wieder nach Osten wandten, wurden wir in Kämpfe verwickelt.«
    »Ich hatte den Eindruck, dass du in Gefahr bist.«
    »Gefahr? Meine Gefahr war nicht größer als die eure. Aber wie kommst du darauf? Hattest du wieder einen deiner Träume?«
    »Nein, kein Traum. Wir haben unsere Gedanken vereint, um dich zu suchen, als wir im Sturm unseren Kurs verloren hatten. Als mein Geist dich berührte, spürte ich eine große Gefahr. Ich sah dich inmitten der Dämonen – ich dachte …«
    »Nun, was dachtest du?« Grimstans Blick war ernst, doch dann erschien wieder ein dünnes Lächeln auf seinen Lippen. »Dass ich in Gefahr bin? Oder dass ich eine Gefahr für dich bin? Ja – ich bin eine Gefahr. Ich bin die größte Gefahr, die je die Macht der Alten bedroht hat.«
    Nachdenklich blieb Danira zurück, als Grimstan sich von ihr abwandte, um mit Loridan zu reden. Erfüllt von einer steigenden Rastlosigkeit wartete sie, bis das Boot alle Passagiere ans Ufer gebracht hatte, dann machten sie sich auf den steilen Weg, der vom Strand hinauf auf die hohen Klippen führte. Eine Weile folgten die Gefährten einer engen Klamm, in der ein kleiner Bach dem Meer entgegenrauschte. Danira hielt sich hinter Grimstan und Timon, die nun nebeneinander hergingen und leise miteinander sprachen.
    »Du hast von einem Stein erzählt, den du gefunden hast«, sagte Grimstan.
    »Ja. Und ich bin mir nun sicher, dass er von der gleichen Art ist wie der Stein, der einst Tan-Thalion gehörte.«
    »Zwei Stücke besitzt du nun also von den Dimensionssteinen. Sie waren es, die einst das Land verwüstet haben, aus dem ihr nun kommt. Und so gewaltig waren die Kräfte, dass sogar die Steine selbst geborsten sind, obwohl sie immer als unzerstörbar galten.«
    »So scheint es.« Timon nickte zustimmend. »Und ich frage mich, welche Kräfte jetzt noch in ihnen wirken – nur kleine Bruchstücke sind sie offenbar von den Steinen, die einst groß und mächtig waren.«
    »Ja, es sind nur Splitter. Die Dimensionssteine selbst sind wieder in den Türmen der Alten verborgen, und ihre Kraft scheint ungebrochen zu sein. Doch auch in deinen Bruchstücken ist immer noch eine große Macht.«
    »Ich frage mich, was geschehen wird, wenn wir sie in das Heiligtum der Alten bringen.«
    »Als die Alten die fünf Dimensionssteine zum ersten Mal in Car-Lanadhon zusammenbrachten, gab es eine Katastrophe, die ein ganzes Land verwüstet hat. Der mächtigste der Steine befindet sich nun im Heiligtum des Bösen in Car-Angoth. Wenn diese beiden Splitter in seine Nähe gelangen, können immer noch große

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