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Brüder der Drachen

Brüder der Drachen

Titel: Brüder der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Weissbecker
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seinen Kopf. »Ich habe diese Schützen gesammelt. Wenn wir weiter aus der Luft angegriffen werden, könnten sie nützlich sein.«
    »Das ist eine gute Idee, doch hütet Euch – ein paar Armbrustbolzen dürften nicht genügen, um einen Dämon zu töten. Und dann wird er vielleicht Jagd auf Eure Schützen machen.«
    »Ich werde auf ihn warten.« Grimmig lächelnd strich Galadan über die Schneide seiner Streitaxt.
    »Hütet Euch trotzdem, sie sind furchtbare Gegner.« Calidor klopfte auf die Schulter seines Hauptmanns, dann blickte er argwöhnisch zum Himmel empor. Im Moment war Eril-Angoth hinter Wolken verborgen, doch bald würden diese weiterziehen. Und sogar durch die Wolken hindurch war ein schwacher roter Schein zu erkennen.
    Noch war um die Burg herum alles ruhig, innerhalb der Mauern herrschte jedoch hektische Betriebsamkeit. Frisches Holz wurde auf die Feuer geworfen, die das Lager erhellten. Die Heiler arbeiteten unermüdlich, um den vielen Verwundeten zu helfen, die man in der Kernburg zusammentrug. Auch Tirandor war unter ihnen, und er wurde überall dorthin gerufen, wo die anderen keinen Rat mehr wussten.
    Plötzlich rissen die Wolken auf, ließen Eril-Angoths rotes Licht erneut über die Ruine fluten. Im gleichen Augenblick ertönte ein gewaltiger Kriegsruf, der aus Hunderten von Kehlen gleichzeitig erscholl. Und der Schrei des Dämons übertönte sogar diesen wütenden Chor. Die Verteidiger sandten ihre Pfeile gegen die Angreifer, doch diese stürmten mit unverminderter Wucht weiter. Als sie wenig später die Mauern der alten Burg erreichten, wurde der Lärm der Stimmen untermalt vom Klang der Waffen, die auf Schilde und Rüstungen trafen. Von allen Seiten drängten die Feinde heran. Überall wurde gekämpft, doch wo auch immer der Dämon sich zeigte, da zauderten die Herzen der Verteidiger, während die Dunkelmenschen mit rasender Wut attackierten.
    Die Armbrustschützen standen auf dem steinigen Sockel bereit, der einst der Bergfried der Burg gewesen sein mochte, der Dämon zeigte sich allerdings nie lange genug für einen sicheren Schuss. Nur gelegentlich zog er als Schatten an dem Licht des Himmelswanderers vorbei. Der Kampf ging weiter, und die Körper der Dunkelmenschen häuften sich vor den Mauern der Burg, doch auch die Verteidiger hatten immer mehr Opfer zu beklagen. Da trat plötzlich eine einzelne Gestalt auf den Trümmerhaufen, der vom Haupthaus der Burg geblieben war, eine große Axt in den Händen. Galadan war es, der Hauptmann von Calidors Truppen, und er rief eine Herausforderung in den dunklen Himmel hinauf.
    Vielleicht hatte der Dämon ihn gehört. Vielleicht konnte er der Versuchung nicht widerstehen, einen einzelnen Mann anzugreifen, weitab von seinen Kameraden. Der Dämon senkte sich herunter, plötzlich und unerwartet. Seine furchtbare Klaue traf Galadans Schulter, und die Riemen der Rüstung zerrissen. Der Hauptmann ging zu Boden, erschüttert von dem schweren Stoß. Während er noch versuchte, die losen Teile seiner Rüstung abzutrennen, griff der Dämon erneut an. Das Licht der Himmelswanderer schien hell auf ihn herunter, zeigte den Armbrustschützen endlich ein Ziel, auf das sie schießen konnten. Etliche Bolzen lösten sich von den Sehnen und rasten auf den Dämon zu. Die Kreatur schrie voller Wut und Schmerz, als sie von den Geschossen getroffen wurde, doch sie setzte ihren Angriff fort. Galadan hatte sich auf seine Knie aufgerichtet, und mit beiden Armen schwang er seine schwere Axt. Die Klinge schnitt tief in den Leib des Dämons, aber schon hatte dieser seine Klaue vorgestreckt und Galadans Hals umfasst. Die Armbrustschützen beeilten sich, ihre Waffen wieder zu spannen, dann jedoch verhielten sie unschlüssig. Der Dämon hielt Galadan in seinem Griff, zog ihn dicht vor seine glühenden Augen. Ein sicherer Schuss war nicht möglich.
    In diesem Moment eilte Gerric heran, sein Schwert zum Angriff erhoben. Er stieß die Klinge mit aller Kraft in die Seite des Dämons, der herumschwang, ohne den Hauptmann des Königs aus seinem Griff zu entlassen. Seine Klaue krallte sich in Gerrics Kettenrüstung, und mit einem heftigen Schwung riss der Dämon den jungen Soldaten von den Füßen und schleuderte ihn beiseite. Halb betäubt blieb Gerric liegen, doch schon schritten drei Ritter dicht an ihm vorbei – Calidor selbst war es, begleitet von zwei Männern seiner Leibwache. Der Dämon stieß einen gewaltigen Schrei aus, als er sich den neuen Angreifern zuwandte. Dunkles Blut

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