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Brüder der Drachen

Brüder der Drachen

Titel: Brüder der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Weissbecker
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zerfallenen Anlegestegen zu steuern, denn allenthalben wurden Beiboote ins Wasser gelassen. Doch auf den Landungsstegen und den Hafenmauern drängte sich das Heer des Dunklen Gottes. Da flammte auf einem der Schiffe Feuer auf, und ein brennender Ball flog in hohem Bogen auf das Ufer zu. Als das Geschoss dicht neben dem Anlegesteg das Wasser aufspritzen ließ, ging ein Raunen durch die Reihen der Dunkelmenschen. Dann schossen die Katapulte von mehreren Schiffen gleichzeitig, und die Feuerbälle fielen mitten unter die Diener des Bösen. Panik brach aus, denn viele der Dunkelmenschen liefen wie lebende Fackeln umher, während andere von den Fliehenden ins Wasser gestoßen wurden.
    Gerade als die Kreaturen der Finsternis sich zurück in die Ruinen der Stadt wenden wollten, ließ Calidor erneut die Kriegspfeifen des Heeres erklingen. Mit einem grimmigen Lächeln nahm er die Furcht der Dunkelmenschen zur Kenntnis, die nun zwischen seiner Streitmacht und dem heimtückischen Feuer eingeschlossen waren. Noch einmal wurden die Katapulte der Schiffe ausgelöst, und die Geschosse trafen mitten in die Reihen der Feinde. Sie stoben wild auseinander, stürzten sich in die Fluten des Meeres oder versuchten, nach Osten an der Küste entlang zu fliehen.
    »Auf nun!«, rief Calidor mit lauter Stimme. »Wir müssen die Landungsstege gewinnen, damit unsere Freunde übersetzen können.«
    Sein Gardehauptmann blies das Signal zum Angriff, und das Heer rückte mit neuer Entschlossenheit gegen die verängstigten Gegner vor. Schnell war der Hafen in der Hand von Calidors Männern, die den nahenden Booten erfüllt von neuer Hoffnung entgegenblickten.
    Es dauerte einige Zeit, bis das ganze Heer entladen war, dann standen vierhundert weitere Kämpfer bereit, viele von ihnen in schweren Rüstungen. Eine große Zahl der Dunkelmenschen war im Hafenviertel umgekommen, aber der Weg zum Zentrum der Stadt blieb versperrt durch viele weitere Gegner. Navaris führte einen Teil seiner Männer in die Schlacht, noch bevor alle seine Soldaten an Land gebracht waren. Er begegnete Calidor im Getümmel des Kampfes, und der König hob das Visier seines Helms, um den Fürsten zu begrüßen.
    »Navaris«, sagte er. »Ich wusste, dass Ihr mich nicht im Stich lassen würdet.«
    »Und fast wäre es doch geschehen«, antwortete der Fürst. »Feinde, Stürme und böse Mächte wollten uns hindern.«
    »Ihr sollt mir später davon berichten.« Der König wies mit seinem Schwert nach Norden. »Dort am Hang des Berges liegt unser Ziel. Wir müssen es erreichen, bevor die Sonne den Horizont berührt. Doch in meinem Heer gibt es bereits viele Verwundete. Wenn Ihr es erlaubt, dann sollen die, die nicht mehr kämpfen können, an Bord Eurer Schiffe gebracht werden.«
    »Natürlich«, erwiderte der Fürst. »Die Besatzungen der Schiffe werden sich darum kümmern. Doch lasst uns nun gehen. Vierhundert Männer bringe ich mit mir, alle gerüstet und gut bewaffnet. Es sind allerdings seltsame Gegner, gegen die wir ins Feld ziehen.«
    »Auch darüber soll später gesprochen werden. Es sind starke Geschöpfe, doch ungeschickt und furchtsam. Und mit einem Schwert kann man sie töten – was sonst wollt Ihr wissen?«
    »Nichts.« Der Fürst nickte. »Lasst uns also beginnen.«
    Die Truppen des Fürsten waren ausgeruht und gut gerüstet. Langsam wichen die Dunkelmenschen vor ihnen zurück, auch wenn ihre Zahl immer noch groß war und sie verbissen um jede Häuserzeile kämpften. Als der Kampf endlich endete, stand die Sonne bereits dicht über dem Horizont. Die verbliebenen Dunkelmenschen wandten sich plötzlich zur Flucht, so als sei ein geheimes Signal ertönt, das nur für ihre Ohren zu hören gewesen war. Oder so, als sei der eiserne Wille, der sie unbarmherzig vorangetrieben hatte, plötzlich erloschen. Auch die Zahl der Menschen hatte stark abgenommen, und von den Soldaten, die sich schließlich vor dem zerstörten Tempel sammelten, waren nur wenige ohne Wunden geblieben.
    Und dort, inmitten von Tod und Zerstörung, trafen Jandaldon und Halfas aufeinander. An der Seite von Fürst Navaris betrat der Kapitän das Trümmerfeld des Tempels, denn gemeinsam hatten sie sich durch ihre Feinde gekämpft. Als Halfas Jandaldon erblickte, lief er lachend zu ihm hin und drückte ihn an sich. Navaris folgte dem Kapitän, ein Lächeln in seinem Gesicht.
    »Mein Freund«, rief Halfas. »Ich hatte gehofft, dass wir uns hier treffen würden. Und doch erscheint es mir nun wie ein Wunder, dich zu

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