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Brüder Des Zorns

Brüder Des Zorns

Titel: Brüder Des Zorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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Kriegsfall und rege Handelsbeziehungen. Wir erkennen Hael aber nicht als Herrscher an.«
    »Ich verstehe. Gilt das für viele seiner Verbündeten?«
    »Es ist von Fall zu Fall verschieden. Wir gehörten zu den letzten, die sich ihm anschlossen. Als seine Verbündeten stehen uns bevorzugte Handelsbedingungen zu. Das bedeutet, dass sich sogar ein einfacher Krieger gute Stahlwaffen und einen Bogen seiner Bogenschnitzer leisten kann.«
    »Ach ja, die berühmte Stahlmine Haels«, murmelte sie. »Ein wunderbares Handelsmonopol. Hast du die Mine je gesehen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nur die Amsi und Matwa werden dorthin geschickt. König Hael legt Wert darauf, das Geheimnis für sich zu bewahren.«
    »Wir müssen uns später noch länger unterhalten. Ich vernachlässige meine anderen Gäste.« Sie wandte sich wieder an Floris. »Werter Minister, ich lasse ein Mahl vorbereiten, obwohl es karg ausfallen wird. Morgen können wir ernsthafte Gespräche aufnehmen. Im Augenblick möchte ich dir versichern, dass mein Gemahl nur die freundschaftlichsten Gefühle für seinen königlichen Bruder hegt. Unser größter Wunsch ist es, dass Frieden und Eintracht zwischen unseren Nationen herrschen möge. Die Unannehmlichkeiten in Sono sind einzig und allein die Schuld König Manas, der unser Marineabkommen brach und uns schließlich aufs gröbste beleidigte. Ich bitte dich, den zukünftigen Beziehungen unserer beiden Länder mit Freude entgegenzusehen.« Sie lächelte strahlend.
    Lord Floris erhob sich und verneigte sich tief. Er setzte zu einer gut vorbereiteten Rede an, die gespickt war mit Komplimenten und falschen Versprechungen von ewigem Frieden und Eintracht. Larissa hörte mit einem Lächeln zu, das freundlich sein sollte, aber belustigt wirkte. Ihr fehlte die höfische Schulung, die jegliche Gefühle aus dem menschlichen Mienenspiel verbannte. Männer wie Floris und Impimis würden sie als durchschaubar einstufen, konnten dies aber nicht zum eigenen Vorteil verwenden, da Larissa es nicht nötig hatte, ihre Gefühle zu verbergen.
    Ansa ließ die ermüdende Litanei über sich ergehen. Allein schon die Gegenwart dieser Frau war gefährlich und aufregend. Sie war für ihre Grausamkeit und ihre Schönheit berühmt, und er wusste, es wäre tödlich, ihre Klugheit zu unterschätzen.
    Auch die übrigen Gesandten hielten Reden. Die eigentlichen Verhandlungen würden später im kleinen Kreis stattfinden. Die Granianer fühlten sich unbehaglich, und Ansa begriff, warum. Hier gab es keine Höflinge niedrigen Ranges, mit denen sie sich abgeben mussten. Die Insulaner besaßen keinen Hofstaat, wie es die Diplomaten gewöhnt waren. Es gab Gasam, Larissa und die Krieger. Für Männer, die sich an den Höfen zivilisierter Herrscher aufhielten, war das fremd und eigenartig.
    Als die letzte Rede beendet und die letzten Geschenke begutachtet und gelobt worden waren, war es Zeit für das angekündigte Mahl. Sklaven schleppten beladene Schüsseln und Teller herbei und eilten zwischen den Gästen umher, um ihre Becher mit Wein zu füllen. Bei den meisten Sklaven schien es sich um ausgebildete Diener zu handeln, die sicherlich als lebende Beute mitgenommen worden waren. Für sie war die Invasion nichts als Dienst unter neuen Herren.
    Das Essen bestand zum größten Teil aus Wild, dem Fleisch von Haustieren und Früchten. Larissa entschuldigte sich für das Fehlen von Brot, Kuchen und Pasteten.
    »Man lernt, auf einige Dinge zu verzichten, wenn man feindliches Land erobert. Wenn wir diese Menschen erst an unsere Sitten gewöhnt haben, werde ich meine neuen Freunde viel besser bewirten können.«
    »Das verstehen wir sehr gut, Majestät«, sagte Floris, der ein wenig blass aussah. »Das Mahl ist köstlich und übertrifft unsere kühnsten Erwartungen. Selbst unser König, der gerne auf die Jagd geht, bewirtet seine Gäste nur selten in solchem Überfluss.«
    Gelangweilt wandte sich Larissa ab und sah Ansa in die Augen. »Schmeckt es dir?«
    »Ausgezeichnet! Wir sind nicht so reich wie die Leute im Süden, und in unserem Land gibt es nicht so viel fruchtbares Ackerland und Bauernhöfe wie hier. Wir sind nur reich an Kriegern.«
    »Das ist der wahre Reichtum!« erklärte Larissa. »Seid ihr reich an Kriegern, so gehört euch der Reichtum anderer. Kämpft ihr immer auf den Rücken von Cabos, mit dem Bogen bewaffnet?«
    »Unser Land ist groß, und die Bewohner nicht zahlreich. Einzig das Leben als berittener Krieger ist lebenswert, sonst siecht man als

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