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Brüllbeton - Kriminalroman

Brüllbeton - Kriminalroman

Titel: Brüllbeton - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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in den Kleingärten. So entschloss er sich, am Montagnachmittag nach Arbeitsschluss noch einmal herzukommen. Diesmal allein, denn Mirja wollte er nicht gefährden.

    *

    Am Montag gegen 18 Uhr war es so weit. Zielsicher steuerte Kroll auf die Rückseite der Lagerhalle zu. Der Parzellenweg endete vor einem Maschenzaun, der von einem hohen Gebüsch teilweise überwuchert wurde. Die Lauben links und rechts waren verschlossen, niemand hielt sich in den Gärten auf.
    Kurzerhand kletterte er über den Zaun und näherte sich vorsichtig der Halle. Nichts rührte sich dort. Von der anderen Seite, der Straßenfront her, hörte er ab und zu das Fahrgeräusch von Autos, aber keines hielt vor der Halle an. An deren fensterloser Rückfront befand sich eine Tür, die offenbar wohl länger nicht benutzt worden war, gesichert durch ein Einsteckschloss für einen primitiven Bartschlüssel, wie Kroll sofort bemerkte. Gut, dass er sich für den heutigen Tag mit dem Notwendigsten versorgt hatte.
    Mittels eines einfachen Hakendietrichs gelang es ihm, die Tür zu öffnen. Ganz vorsichtig lugte er in den dahinter befindlichen Raum. Es handelte sich um eine mit leeren Säcken vollgestopfte Abstellkammer. Selbstsicher drang Kroll weiter vor.
    Er erreichte den eigentlichen Lagerraum. Eine staubige Atmosphäre von Zement und feinkörnigem Sand lag in der Luft. Es roch nach einer Mischung aus feuchtem Lehm und Dieselabgasen. Das Tageslicht, das durch die Oberlichten drang, beleuchtete den Raum nur spärlich. Der Boden bestand aus schmutzigen Betonpflastersteinen. An der rückwärtigen Wand stapelten sich leere, abgenutzte Europaletten aus Holz. Daneben stand der Gabelstapler, den Kroll bereits in Aktion gesehen hatte. Gleich neben dem Haupttor an der Vorderseite der Halle befand sich der abgetrennte Raum eines Büros. Daneben entdeckte Kroll mehrere Stapel Säcke, von denen ihn besonders die mit den gelben Querstreifen interessierten, die vornan lagerten.
    Er beschloss, diese zuerst zu untersuchen. Richtig. Wie Mirja vermutet hatte: Die meisten trugen die Aufschrift FB 67. Wahrscheinlich gehörten sie zu der am Freitag abgelieferten LKW-Ladung. Bei näherem Hinsehen bemerkte Kroll, dass drei Säcke aufgeschlitzt waren. Diese, und zwar nur diese, unterschieden sich von den anderen durch eine etwas andere Aufschrift: FB 67/Q. Den zusätzlichen Buchstaben hatte jemand mit einem schwarzen Marker offenbar nachgetragen. Ihr Inhalt war quer über den vorderen Hallenboden gerieselt. Kroll fand diesen schlampigen Zustand bemerkenswert. Er bückte sich und stocherte mit seinem Dietrich vorsichtig in den beschädigten Säcken herum, aber er konnte nichts Auffälliges entdecken. Nur staubiges, graues Pulver.
    Vielleicht hatte man in den Säcken die Drogen- und Dopingbeutel versteckt, vermutete Kroll, der sie so sehnsüchtig zu finden erwartet hatte. Doch nichts von alledem.
    Er richtete sich wieder auf und entschied sich, den Büroraum näher unter die Lupe zu nehmen. Die Tür war nur angelehnt. Vorsichtig schlich er sich in den Raum. Im Unterbewusstsein nahm er wahr, dass draußen auf der Straße ein LKW vorbeifuhr.
    Hier im Büro war die Sicht besonders schlecht, da das Licht nur spärlich durch ein kleines Seitenfenster hereinkam. Kroll wollte aus Sicherheitsgründen weder den Lichtschalter betätigen noch die Taschenlampe anknipsen. Nur vage erkannte er ein Regal mit Aktenordnern. Er griff sich eine Akte und hielt sie so zum Seitenfenster hin, dass er die Schrift einigermaßen lesen konnte.
    Es dauerte eine Weile, bis Kroll in den Zahlenkolonnen auf den Auftragsblättern ein System erkennen konnte. Alle Säcke mit der einfachen Kennzeichnung wurden von Lübeck aus verfrachtet. Nur die Säcke, die den zusätzlichen Buchstaben Q aufwiesen, kamen aus Petersburg, also von dort, wo Beton-Müller seine Rohstoffe bezog. Die Frachtpapiere bescheinigten lediglich einen Sichtvermerk für Lübeck.
    Als Kroll den Aktenordner zurück ins Regal stellte, fiel ein Zettel heraus und flatterte auf den Boden. Er bückte sich und entzifferte eine handgeschriebene Notiz: für Dr. J. K. Nizza 3 x Q Freitag . Er drehte den Zettel um. Dort stand: Mörtel: Vorsicht vor dem Zarewitsch!!!
    Der Buchstabe Q stand wohl für die Extraladung, überlegte er. Mörtel, das klang wie nach einem Arbeiter in Müllers Baufirma, und diesen Zarewitsch kannte er

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