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Brüllbeton - Kriminalroman

Brüllbeton - Kriminalroman

Titel: Brüllbeton - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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zum Verkauf anstehenden Speditionsfirma. Es diente der Polizei als Kommandozentrale. Von dort hatte man einen guten Einblick, wer in Müllers Büro aus und ein ging, und konnte auch den Hof und die Zugänge zur Lagerhalle kontrollieren.
    Nach Müllers Tod übernahm ein Prokurist die Leitung der Hoch und Tief Müller , sodass der Betrieb wie gewohnt weiterging. Mit Kies beladene LKWs verließen den Hof, andere brachten Bauschutt, der sich auf dem Gelände zu riesigen Halden auftürmte. Ab und zu wurden schwere Maschinen und Bagger auf spezielle Ladeanhänger verfrachtet. In der Lagerhalle stapelten ein paar Arbeiter Zementsäcke oder schichteten Bauholz. Zwischen Halle und Müllers Büro befand sich ein kleiner Verwaltungstrakt, in dem die Fahrer und die Arbeiter ihre Lieferscheine, Aufträge und Anweisungen abholten.
    Bislang war Mörtel, Müllers angeblicher Vorarbeiter, noch nicht aufgetaucht. Als einziges bemerkenswertes Ereignis notierte sich Kroll den Besuch von Amelie. Sie betrat das Büro ihres verstorbenen Mannes in der Zeit, in der der Prokurist zur Mittagspause außer Haus war. Offenbar war sie allein dort drinnen. Nach etwa zehn Minuten kam sie mit einer prall gefüllten Aktentasche wieder heraus und fuhr davon.
    Persönliche Dinge waren das wohl eher nicht, dachte Kroll. Er hatte ja bei seiner ersten Visite bemerkt, dass Müller für Derartiges kein Interesse zeigte. Wahrscheinlich handelte es sich um Unterlagen für das Nachlassgericht. Bei dem Stichwort fiel ihm ein, dass er sich um die Erbschaftsfrage noch nicht gekümmert hatte. Auch wenn er davon überzeugt war, dass Amelie nichts mit dem Ableben ihres Mannes zu tun hatte, so sollte man doch auch diese Hintergründe besser kennen. Gab es ein Testament? Welche Rolle spielten sie und Müllers leiblicher Sohn Kevin dabei?
    Der Rest des Arbeitstages verlief ohne besondere Ereignisse. Gegen 16 Uhr ebbte die Betriebsamkeit auf dem Gelände langsam ab. Nach und nach verschwanden die Arbeiter, Fahrer und Bürokräfte in den wohlverdienten Feierabend. Der Prokurist war der Letzte, der das Firmengelände verließ, nachdem er seinen Kontrollrundgang beendet hatte.
    Kroll legte sich auf die provisorische Pritsche, um ein wenig auszuruhen. Hopfinger übernahm jetzt die Überwachung. Gelangweilt schaute er zum Bürohaus hinüber, doch dort tat sich nichts. Er begann von Julia zu träumen, von Mallorca, wo sie sich kennengelernt hatten, von dem Radsportfest in Bad Schwartau, von ihren Touren zu zweit durch die Holsteinische Schweiz.
    Draußen fing es an zu dämmern. Plötzlich wurde Hopfinger hellwach. Ein Auto fuhr drüben vor und hielt direkt neben dem Büroeingang. Er weckte Kroll, und auch die anderen Kollegen wurden alarmiert.
    Ein breitschultriger Mann mit einer Schiebermütze auf dem Kopf stieg aus. »Das ist er!«, rief Kroll, der Mörtel als Erster erkannte.
    Der Mann verschwand im Büro. »Sollen wir zugreifen?«, fragte Hopfinger.
    Â»Nein, noch nicht. Mal abwarten, was er macht. Aber wir bereiten uns darauf vor, zuzugreifen, sowie er das Gebäude verlässt. Es gibt nur diesen einen Zugang.«
    Die Truppe wurde eingeteilt. Zwei Beamte sollten sich zwischen Baumaschinen verstecken, zwei im Schatten der Lagerhalle warten. Kroll und Hopfinger sollten von der Straße her operieren. Der Kollege aus Hamburg sollte in der Kommandozentrale die Stellung halten und das Ganze von dort überwachen.
    Doch kaum waren die Befehle erteilt, stoppte Kroll die Aktion mit einer raschen Handbewegung. Draußen war ein weiteres Auto ganz langsam und ohne Licht herangerollt. Es hielt im Schatten eines Begrenzungszaunes, sodass es vom Baubüro aus nicht sofort zu sehen war.
    Die Männer oben im Nachbargebäude jedoch konnten das Auto gut erkennen. »Das ist ein Bentley Continental!«, rief der Kollege vom Hamburger Drogendezernat. »Wenn das nicht unser Zarewitsch ist, fress’ ich ’nen Besen.«
    Auch Kroll erkannte den Wagen wieder. Das war die Limousine, die er am Abend des Radsportfestes am Straßenrand stehen gesehen hatte.
    Zwei Männer stiegen aus der Luxuskarosse. Sie schauten sich nach allen Seiten um, um sicher zu sein, dass außer ihnen niemand anwesend war. Absolute Ruhe überall. Weder auf dem Firmengelände noch auf der Straße tat sich was. Die beiden schlichen zum Büro hinüber. Der eine zog eine Pistole aus der

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