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Brüllbeton - Kriminalroman

Brüllbeton - Kriminalroman

Titel: Brüllbeton - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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aufzuspielen. »Die wollten die Firma ausrauben. Der Kerl stürzte rein, hielt mir die Knarre vor die Brust und wollte die Kasse haben.«
    Â»Ich kann mir nicht vorstellen, dass es in einer Baufirma viel Bargeld gibt«, hakte Kroll nach.
    Â»Das habe ich ihm auch gesagt. Aber was weiß ich, wie dumm die Verbrecher heutzutage sind. Er wollte sich über den Schreibtisch vom Chef hermachen. Aber der war verschlossen. Als ich ihm sagte, ich hätte keinen Schlüssel, befahl er mir, mich zum Chef zu führen. Deswegen sollte ich unter vorgehaltener Pistole in sein Auto einsteigen.«
    Â»Aber Ihr Chef, der Herr Müller, ist doch tot.«
    Â»Das wussten die wohl nicht. Und ich hab’s ihnen nicht gesagt. Ich wollte Zeit gewinnen und sie an einen Ort führen, wo ich fliehen konnte.«
    Kroll schaute sein Gegenüber etwas skeptisch an. »Wussten Sie, dass die beiden aus der Drogenszene stammen, ich meine, haben die irgendetwas über Drogen gesagt?«
    Â»Nee. Das Wort ist nicht gefallen. Die wollten nur Kohle, kein Koks.« Mörtel schien das Wortspiel witzig zu finden, denn er stieß einen trockenen Lacher aus.
    Â»Nun, die Kollegen nebenan verhören die beiden gerade. Mal sehen, was dabei herauskommt«, beendete Kroll den Vorspann, um auf das Wesentliche zu kommen. Er bückte sich, holte aus seinem Aktenkoffer einen gelb-rot gestreiften Schal heraus und legte ihn auf den Tisch. »Haben Sie diesen Schal schon mal gesehen?«
    Mörtel reagierte abweisend. »Nee, keine Ahnung. Achte nicht auf so was. Mir jedenfalls gehört er nicht.«
    Â»Schade«, antwortete Kroll. »Schade, dass Sie so wenig auf fremder Leute Schals achten.«
    Mörtel schwieg und starrte den Kommissar verständnislos an. Worauf wollte der hinaus?
    Â»Ich finde, man sollte wissen, was man anfasst«, fuhr Kroll in nüchternem Ton fort. »Besonders, wenn so ein Kleidungsstück zu einer Leiche gehört«.
    Jetzt klingelten in Mörtels Kopf die Alarmglocken. »Mit Mord habe ich nichts zu schaffen, Herr Kriminalrat. Ich bin zwar ein grober Klotz, aber immerhin ein ehrlicher Arbeiter.«
    Â»Mord? Wer hat denn hier von Mord gesprochen? Es war lediglich von einer Leiche die Rede. Und um auf den Punkt zu kommen: Es handelt sich um die am Drachenfels bei Landau tödlich verunglückte Sekretärin Ihres Chefs, um Frau Mirja Brandinger. Sie kennen sie doch, oder?«
    Â»Nee, den Namen habe ich nie gehört. Das heißt, ich weiß wohl, dass Herr Müller eine Sekretärin hat. Aber ich war so gut wie nie in seinem Büro. Ich hatte mit ihm nur selten persönlichen Kontakt. Und wenn, dann habe ich nie auf seine Vorzimmerdame geachtet.«
    Kroll versuchte es mit einem Bluff: »Und wieso kommen dann Ihre Fingerabdrücke und Ihre Haare auf eben diesen Schal der Frau Brandinger?«
    Mörtel begann nervös zu werden. Kroll sah es seinem Gesichtsausdruck an, dass er offenbar ins Schwarze getroffen hatte. Der Vorarbeiter brauchte lang, bevor ihm eine Antwort einfiel. »Hm, das kann ich so ohne Weiteres nicht sagen. – Aber wenn Sie mich so fragen … Da fällt mir ein, Herr Müller hatte mich mal zu sich bestellt wegen dem Autobahnbau. Da war so eine Sekretärin im Vorzimmer. Und da lag der Schal auf dem Boden. Ich hab ihn aufgehoben und der Frau gegeben. Man ist ja Kavalier.«
    Â»Nun, das klingt zwar einleuchtend, was Sie da sagen«, entgegnete Kroll, »das Problem ist nur, dass Frau Brandinger den Schal erst kurz vor ihrem Tod in Landau gekauft hat. Dafür haben wir eindeutige Beweise. Wenn da ihre DNA-Spuren drauf sind, kann das ja wohl nur bedeuten, dass auch Sie zur fraglichen Zeit in der Pfalz, genauer gesagt in Landau an der Südlichen Weinstraße waren. Stimmt das?«
    Der Angesprochene wurde unsicher. »Landau in der Pfalz? Kenne ich nicht«, behauptete er mit lauter Stimme. Doch ziemlich schnell dämmerte es ihm, dass er sich um eine bessere Ausrede bemühen musste. »Ach ja, da fällt es mir ein. Ich war vor Kurzem dort, um Urlaub zu machen. Ich liebe Wein, müssen Sie wissen, besonders Branntwein.«
    Wieder hielt er seine Bemerkung für witzig und lachte kurz auf. Doch Kroll ging darüber hinweg. »Haben Sie allein Urlaub gemacht?«
    Â»Ja klar. Meine Freundin wollte nicht mit. Das sei ihr zu langweilig, sagte sie.«
    Â»Haben Sie denn dort jemanden getroffen, den Sie kennen, oder hat Sie

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