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Brunetti 02 - Endstation Venedig

Brunetti 02 - Endstation Venedig

Titel: Brunetti 02 - Endstation Venedig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Leon
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war ihr das nicht, und außerdem war Peppino ja da, um sie abzuhalten.« Er mußte richtig grinsen bei dieser Erinnerung, die sicher zu den absurdesten in seiner ganzen Laufbahn gehörte. »Außerdem war es nur eine Zickzackschere.«
    »Sie ist schon eine Marke, diese Signora Concetta.«
    »Das kann mal wohl sagen«, pflichtete Brunetti ihm bei. »Und sorgen Sie dafür, daß jemand ein Auge auf seine Freundin hat, wie heißt sie noch?«
    »Ivana Soundso.«
    »Ja, auf die.«
    »Sollen wir mit ihr reden, Commissario?«
    »Nein, sie würde nur sagen, daß sie ihn nicht gesehen hat. Reden Sie lieber mit den Leuten, die unter ihr wohnen. Sie haben Ruffolo letztes Mal angezeigt. Vielleicht erlauben sie uns, jemanden in ihrer Wohnung zu postieren, bis er auftaucht. Fragen Sie mal.«
    »Ja, Commissario.«
    »Noch etwas?«
    »Nein, nichts.«
    »Ich bin jetzt etwa eine Stunde hier. Lassen Sie mich wissen, was sich im Krankenhaus tut, ob es Ruffolo ist.« Er wollte schon gehen, aber Rossi hielt ihn zurück.
    »Noch eins, Commissario. Gestern abend hat jemand für Sie angerufen.«
    »Wer?«
    »Ich weiß es nicht. Der Kollege in der Vermittlung sagt, das Gespräch sei so gegen elf gekommen. Eine Frau. Sie hat namentlich nach Ihnen gefragt, aber sie sprach kein Italienisch, oder nur sehr wenig. Er hat noch etwas gesagt, aber das habe ich vergessen.«
    »Ich rede auf dem Weg nach oben mit ihm«, sagte Brunetti und ging. Statt die Treppe zu nehmen, trat er am Ende des Korridors in den kleinen Verschlag, in dem die Telefonvermittlung saß. Es war ein junger Rekrut mit frischem Gesicht, wahrscheinlich gerade achtzehn. Brunetti fiel sein Name nicht ein.
    Als der Junge Brunetti sah, sprang er auf und zog dabei das Kabel mit, das seine Kopfhörer mit der Schalttafel verband. »Guten Morgen, Commissario.«
    »Guten Morgen. Setzen Sie sich doch.«
    Der junge Mann leistete der Aufforderung Folge, saß aber sichtlich nervös auf der Stuhlkante.
    »Rossi sagt, daß gestern abend jemand für mich angerufen hat?«
    »Jawohl, Commissario«, sagte der Rekrut, der offensichtlich Mühe hatte, nicht aufzuspringen, wenn er mit einem Vorgesetzten sprach.
    »Haben Sie das Gespräch entgegengenommen?«
    »Ja, Commissario.« Und um Brunettis Frage zuvorzukommen, warum er dann zwölf Stunden später immer noch Dienst tat, erkürte er rasch: »Ich habe Monicos Schicht übernommen, Commissario. Er ist krank.«
    Brunetti interessierte dieses Detail nicht. »Was hat sie gesagt?« wollte er wissen.
    »Sie hat nach Ihnen gefragt, Commissario. Namentlich. Aber sie sprach nur sehr wenig Italienisch.«
    »Wissen Sie noch genau, was sie gesagt hat?«
    »Ja.« Er wühlte in den Papieren auf seinem Tisch vor dem Schaltbrett. »Hier habe ich es notiert.« Er zog ein Blatt unter den anderen hervor und las: »Sie fragte nach Ihnen, gab aber ihren Namen nicht an. Ich fragte nach ihrem Namen, aber sie antwortete nicht, oder sie verstand mich nicht. Ich sagte ihr, daß Sie nicht da sind, aber sie wiederholte, daß sie mit Ihnen sprechen wolle.«
    »Hat sie englisch gesprochen?«
    »Ich glaube ja, aber sie hat nur ganz wenig gesagt, und ich konnte sie nicht verstehen. Ich habe ihr gesagt, sie soll italienisch reden.«
    »Was hat sie noch gesagt?«
    »Irgend etwas, das klang wie ›basta‹ oder ›pasta ‹, vielleicht auch ›posta ‹.«
    »Noch etwas?«
    »Nein, Commissario. Nur das. ›Basta‹ oder ›pasta ‹. Dann hat sie aufgelegt.«
    »Wie hat es sich angehört?«
    »Angehört?«
    »Ja, fröhlich oder traurig oder nervös?«
    Der junge Mann dachte ein Weilchen nach und antwortete schließlich: »Es hat sich weder so noch so angehört, Commissario. Höchstens enttäuscht, daß Sie nicht da waren, würde ich sagen.«
    »Na gut. Wenn sie wieder anruft, stellen Sie das Gespräch zu mir durch, oder zu Rossi. Er spricht Englisch.«
    »Ja, Commissario«, sagte der Junge. Als Brunetti sich umdrehte, um hinauszugehen, wurde die Versuchung übermächtig, und der Rekrut sprang auf und salutierte Brunettis Rücken.
    Eine Frau, die sehr wenig Italienisch sprach. »Molto poco«, hatte Doctor Peters gesagt. Ihm fiel etwas ein, was sein Vater einmal übers Angeln gesagt hatte, als man in der Lagune noch fischen konnte.
    Es sei schlecht, den Köder zu hastig zu werfen, weil es die Fische verschrecke. Er würde also warten. Sie war ja noch sechs Monate da, und er hatte auch nichts weiter vor. Wenn sie sich nicht wieder meldete, würde er sie am Montag in ihrem Krankenhaus

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