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Brunetti 13 - Beweise, daß es böse ist

Brunetti 13 - Beweise, daß es böse ist

Titel: Brunetti 13 - Beweise, daß es böse ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Leon
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Sackgasse. Und dieser Battestini - wir haben keine Vorstellung davon, was für ein Mensch er gewesen ist.«
    »Aber es war doch seine Mutter, die ermordet wurde, nicht wahr?« Rossis Frage klang, als habe er es schweren Herzens auf sich genommen, die Polizei daran zu erinnern, was ihre Aufgabe sei.
    »Ja, ja«, bestätigte Brunetti lächelnd. »Macht der Gewohnheit, nehme ich an. Wir versuchen eben immer, soviel wie möglich über das Umfeld des Opfers zu erfahren, und da stehen natürlich die Angehörigen an erster Stelle.«
    Als sei es ihm eben eingefallen, fragte Rossi: »Aber haben die Zeitungen nicht kurz nach dem Mord von einer Ausländerin berichtet, einer Russin oder so?«
    »Rumänin«, berichtigte Brunetti mechanisch. Er spürte instinktiv, daß Rossi sich nicht gern korrigieren ließ, und setzte beschwichtigend hinzu: »Was aber ganz unerheblich ist, Dottore. Für uns wäre es wichtig, herauszufinden, warum diese Frau Signora Battestini gehaßt haben könnte.« Bevor Rossi sich dazu äußern konnte, fuhr er fort: »Und es wäre ja denkbar, daß der Sohn sie in irgendeiner Weise gekränkt oder verletzt hat.«
    »Aber der Sohn war doch schon tot, als sie zu Signora Battestini kam, oder?« entgegnete Rossi, wie um die Gründe, die Brunettis Fragen sinnlos machten, zu vervollständigen.
    »Ja, Sie haben recht.« Brunetti wiederholte seine Kapitulationsgeste, wenn auch diesmal weniger theatralisch, und stand auf. »Ich denke, ich habe keine weiteren Fragen an Sie, Dottore. Danke, daß Sie sich die Zeit genommen haben.«
    Rossi erhob sich ebenfalls. »Ich hoffe, ich war Ihnen wenigstens eine kleine Hilfe, Commissario«, sagte er.
    Brunetti schenkte ihm ein breites Lächeln. »Ich fürchte, das waren Sie, Dottore«, entgegnete er und fuhr, als Rossi ihn verdutzt anstarrte, geschmeidig fort: »Indem Sie unsere Motive um eines reduziert haben. Wir werden uns nun wieder auf Signora Battestini konzentrieren müssen.«
    Rossi brachte Brunetti zur Tür. Er mußte sich ein wenig bücken, um die Klinke zu erreichen. Auf der Schwelle schüttelten sie einander die Hand: zwei städtische Beamte, die sich nach kurzer, aber hilfreicher Zusammenarbeit freundschaftlich verabschieden. Nachdem er sich nochmals für das Gespräch bedankt hatte, zog Brunetti die Tür hinter sich zu. Und rätselte auf dem Weg zur Treppe, wie es zuging, daß Dottore Rossi, der vorgab, Paolo Battestini nicht zu kennen, dennoch wußte, daß der Mann verstorben und daß Flori Ghiorghiu erst nach seinem Tod zu seiner Mutter gekommen war.
    Es war acht Uhr durch, als er nach Hause kam, aber Paola hatte sich darauf eingerichtet, das Essen wenigstens bis halb neun hinauszuzögern, in der Annahme, daß er angerufen hätte, falls es sehr viel später würde.
    Seine Familie schien ebenso ernst gestimmt wie er, zumindest als man sich zu Tisch setzte. Aber nach zwei Portionen orecchiette mit gewürfelter mozzarella di bufala und pomodorini tauten die Kinder auf und jubelten schier, als Paola die Salzkruste um den gebratenen branzino aufbrach und das weiße Fleisch zum Vorschein kam.
    »Was wird aus dem Salz, mamma?« fragte Chiara, während sie Olivenöl über ihren Fisch träufelte.
    »Das kommt in den Abfall.«
    Chiara schob ein paar Gräten an den Tellerrand. »Stimmt es, daß die Eingeborenen in Amerika Fischgräten rund um ihre Maispflanzen steckten, damit die besser wuchsen?«
    »Wen meinst du mit Eingeborene? Indianer oder Neger?« warf Raffi ein.
    »Die Indianer natürlich«, erwiderte Chiara, ausnahmsweise einmal ohne Raffis politisch inkorrekte Ausdrucksweise zu rügen. »Du weißt doch, daß die Schwarzen erst von den Sklavenhändlern nach Amerika verschleppt wurden.«
    »Raffi«, sagte Paola, »bist du so gut und bringst heute abend noch den Müll runter in den Hausflur? Ich will nicht, daß morgen früh die ganze Wohnung nach Fisch riecht.«
    »Klar. Ich bin um halb zehn mit Giorgio und Luca verabredet. Wenn ich gehe, nehme ich den Müll gleich mit.«
    »Hast du deine Sachen in die Waschmaschine gesteckt?« fragte Paola weiter.
    Raffi rollte mit den Augen. »Glaubst du, ich würde mich hier raustrauen, wenn ich das vergessen hätte?« Und an Brunetti gewandt, fuhr er, männliche Solidarität heischend, fort: »Sie ist eine wandelnde Radarstation.« Das letzte Wort wiederholte er noch einmal und betonte es Silbe für Silbe, um dem Vater klarzumachen, unter welchem Regime er hier litt.
    »Danke«, sagte Paola, die sich ihrer Autorität sicher und über

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