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Bruno Chef de police

Bruno Chef de police

Titel: Bruno Chef de police Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Walker
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blätterte.
    »Bruno, bist du noch da? Also: Er ist um zwölf gekommen und um fünfzehn Uhr dreißig wieder weggefahren. Da scheint jemand ausgiebig zu Mittag gegessen zu haben.«
    »Weißt du vielleicht auch, wer am Steuer saß? Oder wem der Besuch galt?«
    »Nein, wir haben nur die Nummer.«
    »Und die Namen der holländischen Gäste?«
    »Sind ordnungsgemäß verzeichnet, zusammen mit den Anschriften und Kennzeichen. Von manchen habe ich sogar die Kreditkartennummer. Die meisten zahlen bar ... aber manche eben auch mit Karte«, fügte er stockend hinzu.
    Bruno lachte im Stillen über Francs Nervosität, dem anscheinend zu spät aufgegangen war, dass er sich verplappert und dem Verdacht ausgesetzt hatte, einen Teil seiner Einnahmen an der Steuer vorbeizuschmuggeln.
    »Keine Sorge, Franc. Mir geht's nur um die Holländer und den Besucher. Würdest du mir bitte eine Liste der Namen und Adressen zusammenstellen. Ich bin in zwanzig Minuten bei dir.«
    »Weshalb eigentlich? Es hat doch nicht etwa mit dem Mord an dem Araber zu tun, oder?«
    »Ich habe nur eine vage Vermutung, Franc. Wir versuchen herauszufinden, auf welchem Weg gewisse Drogen zu uns kommen. Mehr nicht. Bis gleich.«
     
    Mit Francs Informationen auf einem Zettel machte sich Bruno auf den Weg zur Autowerkstatt von Lespinasse, um eine weitere offene Frage zu klären. Zur Werkstatt gehörte eine Total-Tankstelle, die zwar ein wenig teurer als die Tankstelle am Supermarkt, aber an der Hauptstraße nach Bergerac günstig gelegen war. Hier hatte Jacqueline getankt. Lespinasse' Schwester bediente die Zapfsäulen, während er zusammen mit seinem Sohn und einem Cousin an Motoren, Getrieben und Karosserien herumschraubte. Lespinasse mochte alle Autos, hatte aber ein besonderes Faible für alte Citroens, vom Modell Sept der vierziger Jahre über den bescheidenen, aber zuverlässigen 2Cv bis hin zu den Schönheiten der sechziger Jahre, jenen aerodynamischen Fahrzeugen mit dem Kürzel ds, das, wenn man es laut ausspricht, wie das französische Wort für Göttin klingt. Lespinasse lag - wie hätte es anders sein können? – unter einem aufgebockten Wagen, kaute auf einem Streichholz und summte ein Lied vor sich hin. Als Bruno seinen Namen rief, tauchte er auf seinem Rollbrett unter dem Wagen hervor, stand auf und reichte ihm statt einer der ölverschmierten Hände den Unterarm zum Gruß.
    »Wir haben dich in der Zeitung gesehen«, sagte Lespinasse. »Und im Fernsehen. Du bist jetzt eine Berühmtheit, Bruno. Alle sagen, dass du diesen Mistkerlen ordentlich was verpasst hast.«
    »Ich bin dienstlich hier, Jean-Louis. Es geht um eine deiner Kundinnen. Sie hat am elften Mai bei dir getankt. Wenn du mal einen Blick in deine Abrechnungen werfen würdest...«
    »Am elften? Da hatte Kati frei. Also wird der Junge an den Zapfsäulen gestanden haben.« Er drehte sich um und stieß einen Pfiff aus, worauf der junge Edouard, der seinem Vater, abgesehen von dessen maroden Zähnen, wie aus dem Gesicht geschnitten war, herbeieilte und winkte, als er Bruno erblickte. Er gab seinem ehemaligen Trainer, bei dem er schon als kleiner Junge Rugby spielen gelernt hatte, einen Kuss auf beide Wangen.
    »Schreibst du immer noch die Autokennzeichen auf die Kreditkartenauszüge?«, fragte Bruno.
    »Ja, aber nur von Fahrzeugen, die wir nicht kennen«, antwortete Edouard und nahm das Heft zur Hand, in dem die Umsätze vom n. Mai notiert waren. Bruno nannte ihm die Nummer von Jacquelines Wagen.
    »Da haben wir's. Zweiunddreißig Euro und sechzig Cent, am Vormittag um elf Uhr vierzig.
Carte bleue.
Ich kann mich gut an sie erinnern, ein scharfes Gerät. Blond. Als sie zurückkam, war sie allerdings in Begleitung mehrerer Typen.«
    »Sie kam zurück?«
    »Ja, kurz nach Mittag, in einem riesigen Wohnmobil und zusammen mit drei oder vier Holländern. Sie haben getankt. Hier, da steht's. Achtzig Euro genau, um zwanzig vor drei, bezahlt mit Visakarte. Und hier ist das Kennzeichen«, sagte Edouard. Dieselbe Nummer fand Bruno auch auf Francs Liste vom Campingplatz.
    »Zur selben Zeit waren auch ein paar Holländer mit Motorrädern hier zum Tanken«, fuhr Edouard fort. »Sie scheinen bar bezahlt zu haben. Ich weiß noch, dass ich mich gefragt habe, was ein so hübsches französisches Mädchen mit all diesen schweren Jungs zu tun hat, und noch dazu Ausländern. Ich sah sie hinten in diesem Wohnmobil, als der Typ, der getankt hat, zahlen wollte und die Hecktür aufmachte, um seine Brieftasche zu holen. Ein

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