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Brustkrebs - Was mir geholfen hat

Brustkrebs - Was mir geholfen hat

Titel: Brustkrebs - Was mir geholfen hat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Brandt-Schwarze
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Spur.
    wichtig
    Das Allerwichtigste: Machen Sie sich keine Vorwürfe und schrauben Sie die Erwartungen an sich selbst zurück.
    Manche Frauen bleiben liegen, wenn sie nicht einschlafen können, versuchen eine »unbekümmerte« Haltung einzunehmen und verlassen sich darauf, dass allein schon das ruhige Daliegen mit geschlossenen Augen ihrem Körper guttut. Andere können nicht abschalten und wälzen sich, geplagt von einem unerträglichen Gedankenkarussell aus Ängsten, Sorgen und Problemen, im Bett hin und her. Der ständige Blick auf die Uhr macht alles nur noch schlimmer. Dann besser aufstehen und sich durch irgendeine leichte Tätigkeit ein bisschen ablenken, bis man wieder müde wird.
    Wenn Sie Einschlafstörungen haben, können Sie es zuerst mit ein paar bewährten Ratschlägen versuchen:
Für Dunkelheit und Ruhe im Schlafzimmer sorgen.
Im Bett nicht fernsehen, vor allem keine aufregenden Filme.
Vor dem Schlafengehen (wenn Sie das mögen) einen tröstliches Glas warme Milch mit Honig trinken.
Hilfreich ist manchmal auch ein Glas Bier, wenn Sie es mögen.
Ein entspannendes Bad nehmen (nicht zu heiß!).
In das Wasser einer Duftlampe 3 Tropfen Lavendelöl, 1 Tropfen Rosenöl und 2 Tropfen Neroli geben.
    Wenn das alles nicht hilft, wenden Sie sich am besten an Ihren Arzt. Es gibt unterschiedliche Medikamente, die Fatigue-Patientinnen helfen können.
    TIPP
    Bewegung
    Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über ein leichtes körperliches Training (Fahrradergometer, Laufband o. Ä.). Damit können Sie sich Ihre Fitness ein Stück weit zurückerobern und werden auch wieder besser schlafen. Wichtig ist, dass Sie sich weder übernoch unterfordern. Bewegung hebt außerdem die Stimmung!
Unsagbar traurig
    Ein weiterer Grund für Fatigue ist die schon angesprochene Traurigkeit in gesteigerter Form, wobei man meist nicht entscheiden kann, was zuerst da war: die Ängste und Depressionen oder die extreme Erschöpfung. In jedem Fall sollten Sie etwas dagegen unternehmen.
    wichtig
    Nehmen Sie einen solchen Zustand nicht als unveränderbar hin, sondern sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber.
    Bevor Sie sich Medikamente (Antidepressiva) dagegen verschreiben lassen, suchen Sie sich am besten psychotherapeutische Hilfe. Gespräche mit Psychoonkologen, die sich besonders den Problemen von Krebspatienten widmen, lassen Sie die Dinge wieder etwas positiver sehen. (Mehr darüber finden Sie im Kapitel »Meine Seele«, →  S. 101 ; Ansprechpartner siehe Anhang.)
    Eine chronische Erschöpfung mit ihren Begleiterscheinungen, die nach der Therapie andauert, schränkt nicht nur die Lebensqualität der betroffenen Frau ein, sondern belastet auch Partner, Familie und Freunde. Offene Gespräche über Bedürfwichtig nisse, Wünsche und Erwartungen sind die Grundlage für gegenseitiges Verständnis und Rücksichtnahme.
    Auch der eventuelle Wiedereinstieg in den Beruf kann sich durch Fatigue schwierig gestalten. Übereilen Sie nichts, und vor allem: Überfordern Sie sich nicht. Vielleicht möchten Sie zunächst mit vertrauten Menschen, dann auch mit Rehabilitationsberatern und Ihrem Arbeitgeber verschiedene Möglichkeiten ausloten, einen für Sie gangbaren Weg zurück ins Berufsleben zu finden. Während der Reha (→  S. 136 ) können Sie hierzu eine soziale Beratung in Anspruch nehmen und bekommen gegebenenfalls auch ganz konkrete Hilfestellungen (zum Beispiel bei der Abfassung von offiziellen Schreiben, dem Ausfüllen von Anträgen oder schwierigen Telefonaten in diesem Bereich).

Meine Brust
    Jede Brustoperation, besonders aber natürlich der Verlust einer Brust, ist für eine Frau eine unbeschreiblich schwierige Erfahrung, weil sie nicht nur in ihren Körper, sondern auch ganz tief in das Gefühl der Weiblichkeit eingreift. Auch wenn der Verstand sagt, »Hauptsache, der Krebs ist weg!«, so wird doch der Spiegel zum Feind, und der Körper fühlt sich nicht mehr vertraut an, man muss ihn neu entdecken.
    Aber auch die brusterhaltende Operation ist nicht leicht zu verkraften. Je nach Größe und Sitz des Tumors ist die betroffene Brust nach der Operation manchmal kein runder Hügel mehr, sondern eher eine Hügellandschaft, die im Bereich der Narbe von einem Tal durchzogen ist. Oft ist die Brust nun auch kleiner als die andere (wobei ein gewisser Größenunterschied zwischen der rechten und der linken Brust ohnehin nicht selten ist), und/oder die entsprechende Brustwarze »schielt« in eine neue Richtung.
    So ist es jedenfalls bei mir: Ich habe nun rechts

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