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Brut des Teufels

Brut des Teufels

Titel: Brut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Leather
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sagte, sie sei daran interessiert, sie kennenzulernen. Ich glaube, sie hofft, in einer wissenschaftlichen Zeitschrift einen Aufsatz über sie veröffentlichen zu können.«
    » Ich habe schon mit dem Gedanken gespielt, selbst Hypnotherapie anzuwenden, aber offen gestanden ist das nicht mein Gebiet, und mein Budget gibt es nicht her, jemanden von außen hinzuzuziehen.«
    » Dr. McEvoy hat gesagt, sie würde es pro bono machen«, meinte Nightingale. Das entsprach nicht ganz der Wahrheit, weil er mit Barbara gar nicht über ein Honorar gesprochen hatte, aber damit war die Sache abgemacht, und Dr. Keller sagte, sie könnten Dienstag jederzeit kommen.
    Sie kamen kurz nach elf Uhr vormittags bei der Psychiatrie an. » Ein eindrucksvolles Gebäude, nicht wahr?«, meinte Barbara, als sie ihren VW parkte. Sie hatte dem Besuch nur unter der Bedingung zugestimmt, dass sie mit ihrem Wagen fahren würden und nicht mit seinem. » In viktorianischer Zeit hat man sich wirklich auf öffentliche Bauwerke verstanden, oder?«
    » Ich kriege hier eine Gänsehaut«, sagte Nightingale. » Mit Gefängnissen ist es dasselbe. Ich habe dort immer das nagende Gefühl, dass man mich nicht mehr rauslassen wird.«
    » Klingt nach einem schlechten Gewissen«, sagte Barbara und stieg aus.
    » Ich denke, es ist eher eine irrationale Angst«, gab Nightingale zurück. Er klappte seinen Mantelkragen hoch, als ein paar Schneeflocken auf seinen Schultern landeten.
    » Genauso, wie du keine Aufzüge magst?«
    » Das hat dir Jenny erzählt, hm?«
    » Wir könnten irgendwann mal darüber sprechen«, meinte Barbara. » Feststellen, ob es sich dabei eher um Höhenangst oder eher um Klaustrophobie handelt.«
    » Weder – noch. Es geht einfach nur um Aufzüge.«
    » Die sicherste Transportmethode der Welt«, erwiderte Barbara.
    » Das macht die Aufzugsverschwörung uns nur glauben.«
    Barbara drohte ihm mit dem Finger. » Wenn wir da drinnen sind, solltest du so etwas besser nicht sagen«, erklärte sie. » Nur für alle Fälle.«
    Dr. Keller erwartete sie, als sie aus dem Empfangsbereich herauskamen. Mit einem breiten Lächeln reichte er Barbara die Hand. » Ich freue mich sehr, Sie kennenzulernen, Frau Dr. McEvoy«, sagte er. Er hatte seinen weißen Kittel abgelegt und trug ein Tweedjackett mit abgeschabten Lederflecken auf den Ellbogen, ein grün-schwarz kariertes Flanellhemd und eine braune Strickkrawatte.
    » Sie können gerne Barbara zu mir sagen«, forderte sie ihn auf.
    Dr. Keller schüttelte ihr so energisch die Hand, dass seine Brille ihm die Nase herunterrutschte. Er schob sie wieder hoch und schüttelte auch Nightingale die Hand. » Sie haben gehört, was Robyns Eltern zugestoßen ist?«
    Nightingale gab vor, nichts zu wissen, und schüttelte den Kopf.
    » Ihr Vater hat seine Frau in der Badewanne ertränkt und sich dann die Kehle durchgeschnitten. Eine schreckliche Geschichte.«
    » Robyn ist informiert worden, oder?«
    Dr. Keller nickte. » Die Polizei war letzte Woche hier.«
    » Wie hat sie es aufgenommen?«
    » Bei Robyn ist das schwer zu sagen. Sie kann ihre Gefühle sehr gut verbergen. Ich meine, die wenigen Gefühle, die sie hat.«
    » Hat die Polizei näher erläutert, was vorgefallen ist?«, fragte Nightingale.
    » Nur, dass es ein Mord mit anschließender Selbsttötung war und dass Robyn informiert werden müsse. Sie baten mich, das zu erledigen.«
    » Und sie hat es ruhig aufgenommen?«
    » Es hatte den Anschein, ja. Sie dürfen nicht vergessen, dass Robyns Eltern nach ihrer Festnahme den Kontakt zu ihr vollständig abgebrochen hatten. Für die beiden war sie gestorben, und ich glaube, das beruhte auf Gegenseitigkeit.« Er rieb sich die Hände. » Aber nun zu dem, was ansteht.« Er lächelte Barbara gewinnend an. » Ich war mir nicht sicher, wo Sie es würden machen wollen«, sagte er.
    » Am liebsten an einem ruhigen Ort«, antwortete Barbara. » Und es ist im Allgemeinen am besten, wenn der Klient sich hinlegen kann.«
    » Ein Sofa?«
    » Ein Sofa wäre perfekt«, sagte Barbara.
    » Das hatte ich mir gedacht«, erwiderte Dr. Keller. » Ich habe kein Sofa in meinem Büro, aber ich darf das Büro eines Kollegen benutzen.«
    Er führte sie durch einen Korridor, eine Treppe hinauf und in einen weiteren Korridor. Das Büro lag auf halber Höhe. Dr. Keller klopfte an und machte die Tür auf; dann warf er einen kurzen Blick in den Raum, um sicherzugehen, dass niemand darin war, bevor er sie hineinführte. An den Wänden des Büros standen

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