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Brut des Teufels

Brut des Teufels

Titel: Brut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Leather
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zerbarst.

68
    Nightingale blieb auf dem Boden liegen; ihm klingelten die Ohren.
    Fairchild tauchte auf und blickte auf ihn hinunter. » Mein Gott, Mann, was ist passiert?«, fragte er. Er streckte die Hand aus und zog Nightingale hoch. Nightingales Mantel war voller Blut. » Sind Sie verletzt?«
    Nightingale schüttelte den Kopf. Eine nach der anderen verstummten die Flinten, obwohl in der Luft immer noch Fasanen davonflatterten.
    Marc Allen und Danny Smith starrten auf Lachies Leiche hinunter. McLean forderte Sally Allen und Wendy Bushell mit ausgestreckten Armen auf, zu den Landrovern zurückzukehren. Unterdessen umarmte Jennys Mutter Lesley Smith.
    McLean rief den Jungen, die für Fairchild geladen hatten, zu: » Rob, Peter, geht und sagt den Treibern, dass sie aufhören sollen. Beeilt euch.« Die beiden Burschen eilten zum Wald davon.
    Jenny stand wie erstarrt da, aber dann zuckte sie zusammen, als wäre sie gestochen worden, und rannte zu der Stelle, wo Lachie im Schlamm lag. Sie schrie auf, als sie sah, dass sein Gesicht weggeschossen war. Allen legte ihr einen Arm um die Schultern und führte sie ein kleines Stück von der Leiche weg. Tränen strömten ihr übers Gesicht.
    McLean kam heran, die Flinte über dem Arm aufgeklappt. » Was zum Teufel ist passiert, Jack?«, fragte er.
    » Er hat es selbst getan«, antwortete Nightingale. » Mit Jennys Gewehr.«
    » Unsinn«, schimpfte McLean. » Lachie war viel zu erfahren, um so etwas zu tun. Wer hatte die Waffe in der Hand?«
    » Er. Er hat einfach… Ich weiß nicht. Es ist so schnell geschehen. Er hat mit mir geredet, und plötzlich…«
    » Unfälle können passieren«, sagte McLean.
    » Es war kein Unfall, verdammt noch mal«, erwiderte Nightingale. » Er hat das Gewehr gegen sich selbst gerichtet.« Er zeigte auf die Flinte, die quer über den Fußknöcheln des Wildhüters lag. » Wie soll die denn sonst dorthin gekommen sein?«
    McLean trat zu der Leiche, um sie zu betrachten. Nightingale sah sich nach seiner Zigarette um. Sie lag in einer Schlammpfütze, und so nahm er sein Päckchen Marlboro heraus und steckte sich eine neue an.
    Fairchild trat zu McLean, und die beiden Männer standen da und blickten auf die Leiche.
    » Hast du gesehen, was passiert ist?«, fragte McLean den Anwalt.
    Marcus schüttelte den Kopf. » Ich war zu sehr mit den Vögeln beschäftigt«, antwortete er.
    » Das hier ist ein Albtraum«, meinte McLean. Er ging zu Nightingale zurück, griff in sein Jackett, holte einen silbernen Flachmann hervor, schraubte den Deckel ab und trank. Dann bot er die Flasche Nightingale an, doch der schüttelte den Kopf. Jenny trat hinzu und nahm ihrem Vater den Flachmann wortlos aus der Hand.
    » Er hat einfach nur mit mir geredet, und plötzlich hat er sich die Waffe unters Kinn gehalten und den Abzug betätigt«, sagte Nightingale.
    » Was hat er gesagt?«, fragte McLean.
    Nightingale blickte zu Jenny hinüber und sah den Ausdruck der Panik in ihren Augen; den Flachmann hielt sie noch immer an die Lippen.
    » Er hat mich gefragt, ob ich schießen möchte, und ich habe geantwortet, dass ich nur zuschauen will«, erwiderte er. Jenny trank noch einen Schluck aus dem Flachmann, dann nahm ihr Vater ihn ihr wieder ab. » Mehr hat er nicht gesagt, bevor er…« Nightingale beendete den Satz nicht.
    » Was müssen wir jetzt tun, Jack?«, fragte McLean und steckte den Flachmann ein. » Sie waren doch Polizist. Sollen wir den Notruf wählen? Sollen wir einen Krankenwagen anfordern?« Er holte tief Luft und atmete wieder aus. » Wissen Sie, dies ist der erste gewaltsame Tod, den ich zu sehen kriege.« Er verzog das Gesicht. » Gesehen habe ich ihn eigentlich gar nicht. Sondern nur gehört. Ich meine…«
    » Ja, ich weiß, was Sie meinen«, sagte Nightingale. » Sie sollten alle von der Leiche wegschicken. Sie können die Polizeiwache vor Ort anrufen und dort sagen, dass es einen Selbstmord gegeben hat. Die werden dann den Coroner verständigen.«
    » Wir lassen ihn einfach so liegen?«, fragte McLean. » Können wir ihn nicht zudecken?«
    » Besser nicht«, antwortete Nightingale. » Wenn die Polizei den Schauplatz so sieht, wie er ist, wird sie bestätigen, dass es Selbstmord war. Das Gleiche wird auch der Coroner sagen. Dann können Sie einen Bestatter kommen lassen. Seine Frau ist zu Hause, richtig? Angela?«
    McLean nickte. » Ihr Cottage liegt am Rand des Anwesens. Ich werde selbst hingehen und es ihr sagen.« Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. »

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