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Brutlabor OKOLAR-Trabant

Brutlabor OKOLAR-Trabant

Titel: Brutlabor OKOLAR-Trabant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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zu­mal wir nur Se­kun­den vor­her an einen Zwi­schen­fall wie die­sen ge­dacht hat­ten.
    Sie­dend­heiß wur­de mir be­wußt, daß ich die An­zei­chen ei­nes be­vor­ste­hen­den An­griffs doch be­merkt hat­te.
    Sie hat­ten mich zu dem te­le­pa­thi­schen Ge­dan­ken­aus­tausch mit dem Zwerg ver­an­laßt, aber mich nicht zu der rich­ti­gen Aus­wer­tung und Re­ak­ti­on ge­führt.
    Hilflo­ser Zorn stieg in mir auf. Ver­geb­lich ver­such­te ich, die Kon­trol­le über mich zu­rück­zu­ge­win­nen.
    Es war aus­sichts­los.
    Der At­lan­ter hat­te ge­won­nen. Wir wa­ren in der Zeit ge­fan­gen, und zwar nun­mehr end­gül­tig. Nie­mand konn­te uns hier her­aus­ho len, oh­ne gleich­zei­tig ein Zeit­pa­ra­do­xon zu schaf­fen.
    Wir sa­ßen in der Fal­le.
    Als ich zu die­ser Er­kennt­nis ge­langt war, fühl­te ich mich bei den Bei­nen ge­packt und über Bord ge­zerrt. Ta­ka­lor mach­te Ernst. Er be­för­der­te mich nach drau­ßen, und es in­ter­es­sier­te ihn da­bei nicht, daß er mich mit dem Ge­sicht über den Bo­den schleif­te. Er schlepp­te mich durch das of­fe­ne Mann­schott ei­ni­ge Me­ter weit vom Zeit­de­for­ma­tor weg und ließ mich im Gras lie­gen. Ich war nicht in der La­ge, mich zu be­we­gen.
    Der Wur­zelzwerg freu­te sich, weil ich mich über mich selbst är­ger­te. Ein schar­fer te­le­pa­thi­scher Im­puls traf mich, und dann bran­de­te Ge­läch­ter in mir auf.
    Ei­ne selt­sa­me Auf­fas­sung von Hu­mor hast du , ant­wor­te­te ich. Oder soll­te es jetzt so­weit sein mit dir? Drehst du durch?
    Fin­de es selbst her­aus , riet er mir. Zeit ge­nug da­für hast du ja.
    Ich woll­te den Grund sei­ner Hei­ter­keit aus ihm her­aus­ho­len, aber er ver­schloß sich ener­gisch vor mir.
    Ich kon­zen­trier­te mich auf die an­de­ren. Ki­ny wuß­te nichts. Sie lag mitt­ler­wei­le ne­ben mir. Sie hat­te nur Angst. Ich be­ru­hig­te sie.
    Dr. Fra­mus G. Al­li­son koch­te vor Wut. Er mal­te sich aus, was er mit dem At­lan­ter ma­chen wür­de, wenn er die Pa­ra­ly­se erst ein­mal über­wun­den hat­te. Lei­der wür­den sich sei­ne Wün­sche nicht er­fül­len, denn Ta­ka­lor wür­de zu die­sem Zeit­punkt be­reits auf dem Mond und da­mit in un­er­reich­ba­rer Fer­ne sein. Ähn­lich sah es mit Dr. Sa­my Ku­lot und Nis­hi­mu­ra aus. Auch sie lit­ten un­ter der Si­tua­ti­on und mach­ten sich Vor­wür­fe, weil es ih­nen nicht ge­lun­gen war, den halb ge­lähm­ten At­lan­ter in letz­ter Se­kun­de doch noch zu über­win­den.
    An­ders Pro­fes­sor Gold­stein.
    Er war völ­lig ru­hig.
    Ich spü­re Sie! dach­te er, als ich ihn te­le­pa­thisch aus­lo­te­te. Uns kann nichts pas­sie­ren, Thor. Der Wür­fel kann nicht star­ten.
    Jetzt ver­stand ich, warum Han­ni­bal ge­lacht hat­te. Gold­stein war klü­ger und weit­sich­ti­ger ge­we­sen als wir. Er hat­te dem At­lan­ter nicht blind ver­traut, son­dern in Rech­nung ge­stellt, daß er uns hin­ter­ge­hen könn­te. Er hat­te einen po­sitro­ni­schen Schub­schal­ter aus dem An­trieb ent­fernt. Und oh­ne die­ses Ge­rät konn­te Ta­ka­lor we­der das An­ti­grav­trieb­werk noch das Staustrahl­trieb­werk in Be­trieb neh­men. Der Wür­fel wür­de sich kei­nen Zen­ti­me­ter vom Bo­den er­he­ben. Da konn­te Ta­ka­lor ma­chen, was im­mer er woll­te.
    Gold­stein hat­te den Schal­ter in ei­ni­ger Ent­fer­nung zwi­schen den Fel­sen ver­steckt. Der At­lan­ter wür­de ihn nie­mals fin­den.
    Ich spür­te, wie die Span­nung von mir wich. Jetzt konn­te ich wirk­lich in al­ler Ru­he war­ten. Ta­ka­lor konn­te nichts tun. Er muß te uns aus der Pa­ra­ly­se ho­len und uns mit­neh­men.
    Ob­wohl ich al­so al­len Grund hat­te, mit dem Ver­lauf der Din­ge zu­frie­den zu sein, war ich es nicht. Ta­ka­lor hat­te uns be­tro­gen. Er hat­te uns deut­lich ge­zeigt, daß wir uns nicht auf ihn ver­las­sen konn­ten. Ihn in­ter­es­sier­te über­haupt nicht, was mit uns und un­se­rer Ge­gen­wart ge­sch­ah. Die mar­sia­ni­sche Zeit­bom­be auf dem Mond wur­de von ei­nem mög­li­cher­wei­se ent­ste­hen­den Zeit­pa­ra­do­xon nicht be­ein­flußt.
    Ei­ne wei­te­re Zu­sam­men­ar­beit er­schi­en mir von nun an aus­ge­schlos­sen.
    Ich hör­te, wie das Mann­schott

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