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Brutlabor OKOLAR-Trabant

Brutlabor OKOLAR-Trabant

Titel: Brutlabor OKOLAR-Trabant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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au­ßer­or­dent­lich, daß ich den Pa­ra­ly­sa­tor ein­ge­setzt ha­be«, er­klär­te er mit un­über­hör­ba­rer Iro­nie. »Ich hof­fe, daß der Scha­den, den ich da­bei an­ge­rich­tet ha­be, sich in Gren­zen hält.«
    Die Te­le­pa­thin lä­chel­te still und wand­te sich ab. Bald wa­ren nur noch Ta­ka­lor und ich drau­ßen. Ich gab ihm mit ei­ner Ges­te zu ver­ste­hen, daß er den Wür­fel be­tre­ten soll­te. Er ge­horch­te. Drin­nen di­ri­gier­te ihn Han­ni­bal zu ei­nem Ses­sel und be­fahl ihm, sich zu set­zen. Ich über­zeug­te mich da­von, daß kei­ne der Au­ßen­ka­me­ras ein­ge­schal­tet war. Dann erst bat ich Pro­fes­sor Gold­stein, den Schub­schal­ter zu ho­len.
    Wir war­te­ten. Ich wuß­te, daß der Schal­ter auf gar kei­nen Fall in un­mit­tel­ba­rer Nä­he des Wür­fels sein konn­te, weil hier das Ri­si­ko der Ent­de­ckung zu groß ge­we­sen wä­re. Ei­ni­ge Mi­nu­ten ver­stri­chen. Ta­ka­lor ver­such­te, sei­ne Un­ru­he vor uns zu ver­ber­gen, doch das ge­lang ihm nicht ganz. Ich ahn­te, daß er Gold­s­tern lie­bend gern den Schal­ter ab­ge­jagt hät­te. Die­ses Mal lie­ßen wir ihm je­doch kei­ne Chan­ce.
    Der Pro­fes­sor kehr­te zu­rück. Er hat­te den Schal­ter in ei­ne Box ge­legt, in der er kei­nen Scha­den hat­te neh­men kön­nen. Schnell bau­te er ihn nun wie­der ein. Er brauch­te nur ein paar Se­kun­den da­für. Dann führ­te er ei­ni­ge Tests durch. Auf den Kon­troll­fel­dern vor ihm er­schie­nen Grün­lich­ter in den be­kann­ten fei­nen Farbab­stim­mun­gen, die für nor­ma­le mensch­li­che Au­gen schon nicht mehr fest­stell­bar wa­ren. Ich konn­te sie wahr­neh­men, oh­ne da­bei tech­ni­sche Hilfs­mit­tel zu be­nut­zen. Mei­ne neue Pa­ra­fä­hig­keit ver­stärk­te sich deut­lich.
    »Al­les klar«, sag­te Gold­stein. »Wir kön­nen star­ten.«
    Er dach­te nicht dar­an, die Lei­tung an den At­lan­ter ab­zu­ge­ben. Er nahm ei­ni­ge Schal­tun­gen vor und lei­te­te den Start ein. Ich hör­te, wie das Nor­mal­trieb­werk an­lief. Das An­ti­grav­trieb­werk funk­tio­nier­te nicht ein­wand­frei. Ei­ni­ge Noch-Grün­lich­ter leuch­te­ten vor dem Pro­fes­sor auf.
    Ir­gend et­was lief mir über den Rücken. Es war ein un­an­ge­neh­mer Schau­er. Ich fühl­te, daß et­was nicht in Ord­nung war. Das Un­be­ha­gen wur­de kör­per­lich spür­bar.
    »Ach­tung, da stimmt et­was nicht«, sag­te Dr. Nis­hi­mu­ra be­sorgt.
    Ich sprang auf.
    Im glei­chen Au­gen­blick schnell­te sich auch Ta­ka­lor hoch. Er rann­te auf Gold­stein zu, doch ich pack­te ihn be­reits und wir­bel­te ihn her­um. Er woll­te mich zu­rück­sto­ßen, als ihm das je­doch nicht ge­lang, hieb er mit der Faust nach mir.
    »Nicht doch, Sie Narr«, brüll­te er. »Gold­stein, schal­ten Sie so­fort wie­der aus. Aus­schal­ten!«
    Han­ni­bal stand be­reits ne­ben mir. Als der At­lan­ter sich er­neut los­rei­ßen woll­te, gab ich ihn frei. Er tau­mel­te zu­rück und stol­per te über das aus­ge­streck­te Bein des Klei­nen. Das Ge­sicht Ta­ka­lors ver­zerr­te sich in pa­ni­schem Ent­set­zen.
    »Aus­schal­ten. So­fort«, wie­der­hol­te er.
    Ich er­kann­te, daß er es ernst mein­te, und daß es un­ge­heu­er wich­tig für uns war, was er ver­lang­te. Mit ei­nem Satz war ich bei Gold­stein und riß den Haupt­he­bel her­um. Mit ei­nem dump­fen Gur­geln lief das Trieb­werk aus.
    Nis­hi­mu­ra, Al­li­son, Ke­no­ne­we und Sa­my Ku­lot tauch­ten ne­ben mir auf. Für ei­ni­ge Se­kun­den war die Si­tua­ti­on un­über­sicht­lich. Ich ließ den At­lan­ter nicht aus den Au­gen, ob­wohl ich sah, daß er kei­ner­lei An­stal­ten mach­te, sich er­neut ge­gen uns auf­zu­leh­nen. In sei­nen ge­wei­te­ten Au­gen war nichts als Angst und Haß.
    Ich dräng­te den ge­wich­ti­gen Aus­tra­lier zur Sei­te und streck­te Ta­ka­lor die Hand hin. Er nahm sie nicht an und er­hob sich oh­ne mei­ne Hil­fe vom Bo­den. Sein Atem ging schnell und laut.
    »Was ist über­haupt pas­siert?« frag­te Fra­mus G. Al­li­son. »Ich ha­be prak­tisch nichts ge­se­hen.«
    »Ich ver­ste­he das nicht«, sag­te Pro­fes­sor Gold­stein stam­melnd. Er fuhr sich mit der Hand über das wäch­ser­ne Ge­sicht. Der

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