Brutlabor OKOLAR-Trabant
außerordentlich, daß ich den Paralysator eingesetzt habe«, erklärte er mit unüberhörbarer Ironie. »Ich hoffe, daß der Schaden, den ich dabei angerichtet habe, sich in Grenzen hält.«
Die Telepathin lächelte still und wandte sich ab. Bald waren nur noch Takalor und ich draußen. Ich gab ihm mit einer Geste zu verstehen, daß er den Würfel betreten sollte. Er gehorchte. Drinnen dirigierte ihn Hannibal zu einem Sessel und befahl ihm, sich zu setzen. Ich überzeugte mich davon, daß keine der Außenkameras eingeschaltet war. Dann erst bat ich Professor Goldstein, den Schubschalter zu holen.
Wir warteten. Ich wußte, daß der Schalter auf gar keinen Fall in unmittelbarer Nähe des Würfels sein konnte, weil hier das Risiko der Entdeckung zu groß gewesen wäre. Einige Minuten verstrichen. Takalor versuchte, seine Unruhe vor uns zu verbergen, doch das gelang ihm nicht ganz. Ich ahnte, daß er Goldstern liebend gern den Schalter abgejagt hätte. Dieses Mal ließen wir ihm jedoch keine Chance.
Der Professor kehrte zurück. Er hatte den Schalter in eine Box gelegt, in der er keinen Schaden hatte nehmen können. Schnell baute er ihn nun wieder ein. Er brauchte nur ein paar Sekunden dafür. Dann führte er einige Tests durch. Auf den Kontrollfeldern vor ihm erschienen Grünlichter in den bekannten feinen Farbabstimmungen, die für normale menschliche Augen schon nicht mehr feststellbar waren. Ich konnte sie wahrnehmen, ohne dabei technische Hilfsmittel zu benutzen. Meine neue Parafähigkeit verstärkte sich deutlich.
»Alles klar«, sagte Goldstein. »Wir können starten.«
Er dachte nicht daran, die Leitung an den Atlanter abzugeben. Er nahm einige Schaltungen vor und leitete den Start ein. Ich hörte, wie das Normaltriebwerk anlief. Das Antigravtriebwerk funktionierte nicht einwandfrei. Einige Noch-Grünlichter leuchteten vor dem Professor auf.
Irgend etwas lief mir über den Rücken. Es war ein unangenehmer Schauer. Ich fühlte, daß etwas nicht in Ordnung war. Das Unbehagen wurde körperlich spürbar.
»Achtung, da stimmt etwas nicht«, sagte Dr. Nishimura besorgt.
Ich sprang auf.
Im gleichen Augenblick schnellte sich auch Takalor hoch. Er rannte auf Goldstein zu, doch ich packte ihn bereits und wirbelte ihn herum. Er wollte mich zurückstoßen, als ihm das jedoch nicht gelang, hieb er mit der Faust nach mir.
»Nicht doch, Sie Narr«, brüllte er. »Goldstein, schalten Sie sofort wieder aus. Ausschalten!«
Hannibal stand bereits neben mir. Als der Atlanter sich erneut losreißen wollte, gab ich ihn frei. Er taumelte zurück und stolper te über das ausgestreckte Bein des Kleinen. Das Gesicht Takalors verzerrte sich in panischem Entsetzen.
»Ausschalten. Sofort«, wiederholte er.
Ich erkannte, daß er es ernst meinte, und daß es ungeheuer wichtig für uns war, was er verlangte. Mit einem Satz war ich bei Goldstein und riß den Haupthebel herum. Mit einem dumpfen Gurgeln lief das Triebwerk aus.
Nishimura, Allison, Kenonewe und Samy Kulot tauchten neben mir auf. Für einige Sekunden war die Situation unübersichtlich. Ich ließ den Atlanter nicht aus den Augen, obwohl ich sah, daß er keinerlei Anstalten machte, sich erneut gegen uns aufzulehnen. In seinen geweiteten Augen war nichts als Angst und Haß.
Ich drängte den gewichtigen Australier zur Seite und streckte Takalor die Hand hin. Er nahm sie nicht an und erhob sich ohne meine Hilfe vom Boden. Sein Atem ging schnell und laut.
»Was ist überhaupt passiert?« fragte Framus G. Allison. »Ich habe praktisch nichts gesehen.«
»Ich verstehe das nicht«, sagte Professor Goldstein stammelnd. Er fuhr sich mit der Hand über das wächserne Gesicht. Der
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