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Brutlabor OKOLAR-Trabant

Brutlabor OKOLAR-Trabant

Titel: Brutlabor OKOLAR-Trabant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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des Wür­fels ein­ras­te­te. Plötz­lich war die An­span­nung wie­der da. Nie­mand war so gut mit der mar­sia­ni­schen Tech­nik ver­traut wie Ta­ka­lor. Gab es viel­leicht ir­gend­wo an Bord doch noch einen Er­satz für den ent­fern­ten Schal­ter? Konn­te Gold­stein sich nicht ge­irrt ha­ben?
    Ein dump­fes Dröh­nen er­tön­te. Es klang kurz auf und ver­hall­te wie­der.
    Ich kon­zen­trier­te mich auf Gold­stein.
    Er war die Ru­he selbst. In ihm gab es nicht die Spur ei­nes Zwei­fels dar­an, daß der At­lan­ter schei­tern wür­de.
    Et­wa ei­ne Stun­de ver­strich. Der Wür­fel stieg nicht auf. Das Mann­schott öff­ne­te sich wie­der. Schrit­te nä­her­ten sich mir. Durch die ge­schlos­se­nen Li­der glaub­te ich, den At­lan­ter über mir se­hen zu kön­nen.
    »Ich gra­tu­lie­re Ih­nen, Ge­ne­ral«, sag­te er mit ei­si­ger Stim­me, in der kei­ner­lei Sym­pa­thie für mich mit­klang. »Ih­re Män­ner ha­ben um­sich­tig ge­han­delt. Das wird Ih­nen je­doch nichts nüt­zen. Not­falls wer­de ich den Zeit­de­for­ma­tor bis ins letz­te Ein­zel­teil aus­ein­an­der­neh­men, bis ich her­aus­ge­fun­den ha­be, wo­mit Sie den Start ver­hin­dern.«
    Ich hät­te ihm ant­wor­ten mö­gen, aber die Mus­ku­la­tur mei­ner Lip­pen und mei­ner Zun­ge füg­te sich mei­nem Wil­len nicht. Ich war von Kopf bis Fuß ge­lähmt, und das wür­de noch für ei­ni­ge Stun­den so blei­ben. Ich muß­te an die dä­ni­schen Fi­scher den­ken, die ich pa­ra­ly­siert hat­te.
    Ta­ka­lor stieß mich mit dem Fuß an.
    »Ich wer­de den Mond auf je­den Fall er­rei­chen, Ge­ne­ral. In letz­ter Kon­se­quenz wür­de ich so­gar einen von Ih­rer Grup­pe tö ten, um die an­de­ren zu zwin­gen, die Wahr­heit zu sa­gen.«
    Das wirst du nicht tun! dach­te ich. Du kannst nicht wis­sen, ob du nicht ge­ra­de je­nen um­bringst, der als ein­zi­ger weiß, was zu tun ist.
    Ta­ka­lor ent­fern­te sich wie­der. Er kehr­te in den Ti­me­trans­mit ter zu­rück und setz­te sei­ne Ar­bei­ten fort. Als er vier Stun­den spä­ter wie­der­um bei mir auf­tauch­te, ging die Läh­mung zu­rück. Ich konn­te die Au­gen be­reits wie­der öff­nen, und ich sah dem At­lan­ter an, daß er kei­nen Er­folg ge­habt hat­te. Ich zwang mich zu ei­nem Lä­cheln.
    Ta­ka­lor blick­te mich mit ei­ner Mi­schung aus Neu­gier und Ab nei­gung an.
    »Es ist der Schub­schal­ter«, er­klär­te er mir. »Es war ein ge­schick­ter Schach­zug, ge­ra­de ihn zu ent­fer­nen.«
    Da­mit gab er sich ei­ne Blö­ße. Er hat­te mich dar­über in­for­miert, daß er tat­säch­lich kei­ne Mög­lich­keit be­saß, den Schal­ter aus­zu­wech­seln. Al­so war Gold­steins Maß­nah­me vollauf ge­lun­gen.
    Ta­ka­lor beug­te sich über mich und mas­sier­te mir die Wan­gen. Ich spür­te, wie das Le­ben in sie zu­rück­kroch.
    »Wir müs­sen zu ei­ner Ei­ni­gung kom­men«, sag­te der At­lan­ter. »Of­fen­bar kann kei­ner von uns al­lein wei­ter­ma­chen.«
    »Jetzt un­ter­schät­zen Sie uns schon wie­der«, ant­wor­te­te ich müh­sam.
    Er hock­te auf sei­nen Ha­cken. Den Kom­bistrah­ler hat­te er auf den Ober­schen­kel ge­legt, und er hat­te sich so pos­tiert, daß er uns al­le über­wa­chen konn­te. Nie­mand konn­te ihn mit ei­nem An­griff über­ra­schen.
    »Sie ha­ben kei­ne Ah­nung da­von, was mensch­li­cher Er­fin­dungs­geist leis­ten kann. Glau­ben Sie nur nicht, daß wir die Ghueyth-Schwing­quar­ze nicht auch oh­ne Sie fin­den und ein­bau en kön­nen.«
    Er wur­de um ei­ne Nu­an­ce dunk­ler, und sei­ne Au­gen fun­kel­ten in ei­nem ei­gen­ar­ti­gen Licht. Ich spür­te, daß er noch et­was in der Hin­ter­hand hat­te. Noch hat­te ich nicht ge­won­nen.
    »Hof­fent­lich be­weist sich das Ge­gen­teil des­sen, was Sie glau­ben, nicht erst, wenn Sie al­lein auf dem Mond sind. Sie könn­ten vor un­lös­ba­ren Auf­ga­ben ste­hen. Wol­len Sie das Ri­si­ko wirk­lich ein­ge­hen?«
    Ta­ka­lor ent­blö­ßte sei­ne ma­kel­lo­sen Zäh­ne und lä­chel­te mich an.
    Ich über­leg­te. Schon seit lan­ger Zeit such­ten wir fie­ber­haft nach ei­nem Mann, der sich in der Tech­nik der al­ten Mar­sia­ner aus­kann­te. Wir be­nö­tig­ten einen Freund , der uns hel­fen konn­te, die

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