Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brutlabor OKOLAR-Trabant

Brutlabor OKOLAR-Trabant

Titel: Brutlabor OKOLAR-Trabant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
fin­den, was wir als wirk­sa­me Waf­fe ge­gen die bei­den Glei­ter ein­set­zen kön­nen. Wenn wir da­zu aus meh­re­ren Strah­lern ein Punkt­feu­er auf den Schutz­schirm er­öff­nen, kön­nen wir es viel­leicht schaf­fen, ihn zu über­win­den.«
    »Im­mer vor­aus­ge­setzt, der De­ne­ber ver­harrt auf der Stel­le und tut uns den Ge­fal­len, ge­dul­dig so lan­ge zu war­ten, bis wir es ge­schafft ha­ben«, be­merk­te Han­ni­bal gäh­nend. Er gab dem At­lan­ter mit die­ser Ges­te deut­lich zu ver­ste­hen, wie un­rea­lis­tisch er den Vor­schlag Ta­ka­lors fand. Die Au­gen des Frem­den blitz­ten zor­nig auf. Er er­trug es nicht, in die­ser Wei­se ab­ge­fer­tigt zu wer­den. Nicht von ei­nem Mann, den er als nicht be­son­ders hoch­ste­hen­den Bar­ba­ren ein­stuf­te.
    »Sie glau­ben, daß der De­ne­ber so­fort flie­hen wird, wenn wir auf ihn schie­ßen?« frag­te er hit­zig. »Sie ken­nen die­se We­sen nicht. Sie wür­den nie­mals die Flucht er­grei­fen, son­dern im Ge­gen­teil so­fort zum An­griff über­ge­hen.«
    »Das wür­de das Le­ben der Män­ner kos­ten, die über kei­nen Schutz­schirm ver­fü­gen«, er­wi­der­te der Wur­zelzwerg, wo­bei er ei­ne der­ar­ti­ge Mü­dig­keit vor­täusch­te, daß er fast aus dem Ses­sel ge­rutscht wä­re. Sei­ne Au­gen fie­len zu. Er riß sie je­doch so­fort wie­der auf, als der Kopf nach vorn kipp­te, und lä­chel­te Ta­ka­lor mit ei­nem ge­ra­de­zu schwach­sin­ni­gen Aus­druck an. Es wur­de im­mer deut­li­cher, wie we­nig er den At­lan­ter moch­te, und wie we­nig es ihm aus­mach­te, die­sem das auch zu zei­gen. Ich nahm mir vor, ihn zu war­nen. Han­ni­bal be­ging einen ver­häng­nis­vol­len Feh­ler, wenn er die­sen Mann un­ter­schätz­te. Au­ßer­dem konn­te ich nicht zu­las­sen, daß sich zwi­schen die­sen bei­den Män­nern Ag­gres­sio­nen auf­bau­ten.
    Quatsch , si­gna­li­sier­te er mir und ver­riet da­mit, daß er mei­ne Ge­dan­ken wie­der ein­mal te­le­pa­thisch ver­folgt hat­te. Ich weiß ge­nau, wie raf­fi­niert und hin­ter­häl­tig die­ser Ha­lun­ke ist. Ich will ihn ein biß­chen aus der Re­ser­ve lo­cken. Er be­ginnt, die Ner­ven zu ver­lie­ren, und das könn­te da­zu füh­ren, daß er un­frei­wil­lig et­was ehr­li­cher uns ge­gen­über wird.
    Ich nick­te ihm zu.
    Na­tür­lich hät­te ich es wis­sen müs­sen, daß ein so her­vor­ra­gen­der Psy­cho­lo­ge wie der Zwerg kei­nen der­art schwe­ren Feh­ler be­ge­hen wür­de.
    »Viel­leicht ha­ben Sie recht«, gab Ta­ka­lor zö­gernd zu. Er zuck te mit den Schul­tern. »Ich kann ver­ste­hen, daß Sie mit ei­ner an­de­ren Ein­stel­lung ge­gen die De­ne­ber kämp­fen als ich.«
    »Für Sie wür­de es kei­ne Rol­le spie­len, wenn Sie selbst bei ei ner sol­chen Ak­ti­on ster­ben«, stell­te ich fest.
    Er blick­te mich ge­las­sen an.
    »Na­tür­lich nicht«, ant­wor­te­te er, und er mein­te es auch so.
    Jetzt konn­te ich ver­ste­hen, wes­halb sein Ge­sicht von Angst, Haß und Ver­zweif­lung ge­kenn­zeich­net ge­we­sen war, als er ent­deckt hat­te, daß wir in der fünf­di­men­sio­nal schwin­gen­den Ener­gie­feld­wei­che steck­ten. In die­sen Se­kun­den hat­te er be­fürch­ten müs­sen, ein Op­fer ei­nes de­ne­bi­schen An­griffs zu wer­den, oh­ne gleich­zei­tig zu­rück­schla­gen zu kön­nen. Für ihn gab es nichts Schlim­me­res, als durch De­ne­ber ge­tö­tet zu wer­den, wenn er ih­nen nicht zu­gleich auch ei­ne emp­find­li­che Nie­der­la­ge bei­brach­te. An­sons­ten fürch­te­te er den Tod nicht. Im Ge­gen­teil. Für ihn war es selbst­ver­ständ­lich, daß er frü­her oder spä­ter im Kampf ster­ben wür­de. Bis da­hin woll­te er die ihm von den Mar­sia­nern er­teil­ten Be­feh­le aus­ge­führt ha­ben.
    »Ein der­ar­ti­ger Ein­satz­plan kommt für uns nicht in Fra­ge«, er­klär­te ich. Ta­ka­lor er­kann­te, daß es kei­nen Sinn mehr hat­te, mit mir dar­über zu dis­ku­tie­ren. Er­bit­tert preß­te er die Lip­pen auf­ein­an­der. Er sträub­te sich da­ge­gen, sich mir un­ter­zu­ord­nen.
    Ich war ent­schlos­sen, nach be­währ­ter GWA-Tak­tik vor­zu­ge­hen, al­ler­dings sah ich mich ge­zwun­gen, die­ses Mal ein hö­he­res Ri­si­ko

Weitere Kostenlose Bücher