Brutlabor OKOLAR-Trabant
irgendwo zwei Gleiter, die mit dem Feldweichengerät ausgestattet sind. Sie haben uns in die Zange genommen. Das heißt also, daß die Deneber uns geortet haben und daß sie wissen, wo wir sind.«
»Dann haben wir doch noch eine Chance«, bemerkte Allison.
»Welche?« fragte Hannibal.
»Wir müssen die Gleiter angreifen«, sagte Nishimura.
»Unsere Waffen würden dazu ausreichen«, fügte Dr. Samy Kulot hinzu.
»Die Deneber schützen sich garantiert mit Hochleistungsschutzschirmen, die nicht so ohne weiteres zu durchbrechen sind«, wandte Goldstein ein.
»Vollkommen richtig«, erklärte Hannibal. »Ein direkter Angriff ist eine verteufelt gefährliche Sache. Die Deneber könnten immerhin zurückschießen.«
Goldstein schaltete die Ortungsgeräte des Würfels ein. Nur Sekunden vergingen, bis er die beiden marsianischen Gleiter aufgespürt hatte. Der während dieser Aktion auftretende Energieverlust war beträchtlich.
»Komm, Kleiner«, sagte ich. Wir verließen den Zeitdeformator und arbeiteten uns durch die Felsen zur Küste vor.
Zehn Minuten später erschien das bärtige Gesicht eines auffallend dunkelhäutigen Mannes in der Zieloptik meiner Thermorak. Ich zweifelte nicht daran, daß es eine Maske war.
»Das ist er«, sagte der Zwerg neben mir. Er lag wie ich hinter den Klippen an der Küste und spähte zu dem Fischkutter hinüber, der seltsam unbewegt über den Wellen zu schweben schien. Der Mast bewegte sich nur um wenige Zentimeter hin und her, ob wohl das Schiff eigentlich kräftig hätte schwanken müssen. Dich te Nebelschwaden zogen über das Wasser dahin. Sie verhüllten den Rumpf des Schiffes. So ragte der Kopf des Mannes aus dem Dunst hervor, als ob er nicht zu seinem Körper gehörte.
Der Kutter bildete einen der beiden Pole der Energiefeldweiche. Er konnte nicht mehr als eine Tarnung sein. Ich vermutete, daß die Deneber einen marsianischen Gleiter benutzten, ihn aber mit einigen Aufbauten versehen hatten, so daß er wie ein Boot aussah.
Hannibals Augen wurden glasig. Seine Waffe sank nach unten. Ich wartete, bis er sich wieder regte. Als erstes kam ein Fluch über seine Lippen.
»Ich komme nicht durch«, berichtete er. »Aber ich gehe jede Wette ein, daß der da drüben ein Deneber ist.«
Er hob seinen Strahler und richtete ihn auf den Außerirdischen, der etwa hundert Meter von uns entfernt war. Ich legte ihm die Hand auf den Arm.
»Sieh dir das Flimmern an, Kleiner«, mahnte ich.
Der Nebel riß für einige Sekunden auf. Ein Schwarm Lachse brach durch die Wellen und schoß in Richtung Flußmündung davon. Wir konnten den Rumpf des Kutters erkennen. Er berührte das Wasser nicht. Ein kaum merkliches Flimmern zeigte an, daß der Antigravgleiter von einem energetischen Schutzschirm umhüllt war, den wir allein mit unseren Waffen nicht durchbrechen konnten.
»Woher haben sie den Gleiter, Großer? Woher haben sie die Feldweiche?« Hannibals Stimme klang belegt. Die Tatsache, daß es einigen Denebern gelungen war, von der Erde zum Mond zu kommen, war bereits gefährlich. Offensichtlich aber verfügten sie auch noch über eine gewisse technische Ausrüstung, die sie allen anderen Menschen dieser Zeit weit überlegen machte. Für uns stand nunmehr zweifelsfrei fest, daß die Außerirdischen zumindest am Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts eine gravierende Rolle auf der Erde gespielt hatten. Sie hatten Einfluß auf die revolutionäre Entwicklung im Osten Europas genommen. Rasputin, ein Deneber, hatte direkt in die Politik Rußlands eingegriffen.
Wie viele Deneber hielten sich auf der Erde auf? Wo verbargen sie sich? Hatten sie sich überall in den Zentren der Macht
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