Brutlabor OKOLAR-Trabant
herausgerast war. Die volle Hitzewirkung schlug beim marsianischen Gleiter ein. Zwei weitere Ladungen folgten, als Allison und Nishimura durchgezogen hatten.
Die geballte Feuerkraft entlud sich innerhalb des noch existierenden Schutzschirmfelds und vernichtete alles, was sich darin an Materie befand. Ich brauchte nicht mehr zu schießen.
Als ich die Wasseroberfläche berührte, war schon alles vorbei. Der Deneber konnte keinen zweiten Schuß abgeben. Er war nicht mehr als eine Ansammlung von glühenden Gasmolekülen, die in einer Masse weiterer Gasmoleküle tobten.
Als sich die tosenden Energien explosionsartig nach allen Richtungen hin ausdehnten, lag ich zwischen aufglühenden Felsen, die noch Sekunden vorher von Wasser umspült gewesen waren. Mein Schutzschirm leuchtete rot auf. Doch nur für wenige Sekunden signalisierte mir diese Farbe höchste Gefahr. Dann ergoß sich ein Sturzbach eiskalten Nordseewassers über mich und die Steine. Er erstickte die Glut.
Ich sprang aus dem brodelnden Wasser empor und hastete über die Felsen auf die drei Freunde zu, die sich ebenfalls auf dem Rückzug befanden. Die Druckwelle der sich ausbreitenden Gase trieb mich voran.
Im nahen Kristiansand, wo die Explosion nicht unbeobachtet bleiben konnte, mochte man annehmen, daß sich der Schlund der Hölle in den Schären der Küste geöffnet hatte. Sicherlich würden sich bald Neugierige hier einfinden, doch sie würden nichts mehr erkennen können. Die Wahrheit würden sie nicht ermitteln.
4.
»Warum können wir nicht starten?« fragte Hannibal. »Ein Pol dieser verfluchten Energiefeldweiche ist beseitigt. Das sollte doch genügen.«
»Ich weiß nicht, wie hoch die Leistungsfähigkeit der Geräte der Deneber ist«, antwortete Takalor. »Vielleicht kommen wir frei, vielleicht aber auch nicht. Wir müssen den zweiten Gleiter auch vernichten, um jegliches Risiko für uns auszuschalten.«
»Wie sollen wir denn an die Deneber herankommen?« fragte Allison. »Die Besatzung weiß nun, was geschehen ist. Sie rechnet mit einem Angriff und wird entsprechend reagieren.«
Ich überlegte. Tatenlosigkeit konnten wir uns nicht erlauben. Mit jeder verstreichenden Minute verschlechterten sich unsere Chancen. Takalor hantierte an den Instrumenten und wandte sich dann mir zu.
»Die Energiefeldweiche funktioniert nach wie vor«, sagte er. »Wir kommen noch nicht frei.«
Seine Lippen kräuselten sich zu einem überlegenen Lächeln.
»Sie haben den falschen Gleiter erwischt, General. Er enthielt nur die Gegenpolantennen. Die eigentliche Weiche aber befindet sich in dem anderen Gleiter.«
»Der andere entgeht uns nicht«, erwiderte ich gelassen. Unsere Blicke trafen sich. Seine Gedanken waren nach wie vor unerreichbar für mich. Er hatte eine parapsychische Sperre aufgebaut, die ich nicht ohne größeren Aufwand durchbrechen konnte. »Es sei denn, daß Sie gegen uns arbeiten.«
»Warum sollte ich das tun?« fragte er. »Ich will zum Mond. Dieses Ziel werde ich nicht erreichen, wenn ich Sie behindere. Unterstellen Sie mir keine Unlogik. Das wäre beleidigend für mich.«
Ich ging über seine Bemerkung hinweg, als wäre sie nicht gefallen. Seine Sorgen interessierten mich im Augenblick nur wenig.
»Was haben Sie vor?« fragte Professor Goldstein.
»Ich werde die Deneber in eine Falle locken, in der ich sie erledigen kann.«
»Das war vielleicht vor einer Stunde möglich, jetzt aber nicht mehr«, wandte der Atlanter ein. »Sie werden auf keinen Trick reagieren, weil sie sich ausrechnen können, was Sie vorhaben.«
»Abwarten«, wehrte ich seine Kritik ab. »Professor, versuchen
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