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Brutlabor OKOLAR-Trabant

Brutlabor OKOLAR-Trabant

Titel: Brutlabor OKOLAR-Trabant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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    »Das ist Wahn­sinn«, pro­tes­tier­te Ta­ka­lor hef­tig. »Wenn Sie das tun, kön­nen Sie gleich auf­ge­ben.«
    Gold­stein blick­te mich fra­gend an. Er woll­te wis­sen, ob ich mei­nen Be­fehl ab­än­dern wür­de.
    »Wor­auf war­ten Sie?« frag­te ich ihn.
    Er wand­te sich sei­nen In­stru­men­ten zu. Jetzt aber zeig­te Oberst Reg G. Stea­mers Ner­ven.
    »Viel­leicht soll­te man die Be­den­ken ei­nes so er­fah­re­nen Man­nes wie Ta­ka­lor nicht so ein­fach über­ge­hen«, sag­te er zö­gernd.
    »Das ist rich­tig«, stimm­te Kenji Nis­hi­mu­ra zu. »Im­mer­hin kennt der At­lan­ter die Leis­tungs­gren­ze des Zeit­de­for­ma­tors weitaus bes­ser als wir. Für ihn ist die­se Tech­nik kei­ne …«
    »Es ist gut, Kenji«, un­ter­brach ich ihn. Er ver­stumm­te. Of­fen­sicht­lich hat­te er kei­ne so ent­schlos­se­ne Hal­tung von mir er­war­tet. Er war es ge­wohnt, vor­her über die Hin­ter­grün­de von Ent­schei­dun­gen in­for­miert zu wer­den. Ich woll­te je­doch kei­ne Zeit mit Dis­kus­sio­nen ver­lie­ren.
    Gold­stein nahm die not­wen­di­gen Schal­tun­gen vor. In der Ka­bi­ne wur­de es still. Ich hör­te le­dig­lich Ki­ny Ed­wards ei­ni­ge Wor­te mur­meln. Deut­lich spür­te ich, daß nicht al­le mit mei­ner Ent­schei­dung ein­ver­stan­den wa­ren. Auch der Wur­zelzwerg war es nicht. Er ließ sich in einen Ses­sel sin­ken, streif­te einen Stie­fel ab und ließ ihn un­ge­niert auf den Bo­den fal­len. An­ge­le­gent­lich be­trach­te­te er da­nach ein Loch in sei­nem Strumpf, das sei­ne be­mer­kens­wert großen Ze­hen fast voll­kom­men frei ließ.
    Er sag­te nichts, und er ver­barg sei­ne Ge­dan­ken vor mir.
    Gold­stein zö­ger­te, aber dann senk­ten sich sei­ne Hän­de auf die far­bi­gen Druck­schal­ter her­un­ter. Grü­ne Lich­ter flamm­ten auf, wech­sel­ten aber au­gen­blick­lich zu ei­nem in­ten­si­ven Rot über. Ta­ka­lor schrie auf.
    »Das ist doch Wahn­sinn«, brüll­te es aus den Mi­kro­laut­spre­chern sei­nes mar­sia­ni­schen Über­set­zungs­ge­räts.
    Gold­stein hielt durch.
    Ich sah, daß Schweiß­trop­fen sei­ne ho­he Stirn be­deck­ten, und daß sei­ne Fin­ger beb­ten. Mit wa­chen Au­gen kon­trol­lier­te er die In­stru­men­ten­an­zei­gen. Ei­ne grü­ne Za­cken­li­nie husch­te über einen Bild­schirm, ver­wan­del­te sich aber plötz­lich in ei­ne ro­te Kur­ve, die steil nach un­ten zeig­te.
    »Vier­zig Pro­zent«, rief Gold­stein.
    »Aus«, be­fahl ich.
    Die Alarm­si­re­ne heul­te auf, doch der un­an­ge­neh­me Ton er­losch so­gleich wie­der in ei­nem dump­fen Gur­geln.
    »Sie wis­sen nicht mehr, was Sie tun, Ge­ne­ral«, em­pör­te sich der At­lan­ter. »Jetzt ha­ben Sie den Zeit­de­for­ma­tor prak­tisch rui­niert.«
    »Dar­an glau­be ich noch lan­ge nicht«, ent­geg­ne­te ich und schritt zu Gold­stein hin­über. Der Wis­sen­schaft­ler war bleich und ab­ge­spannt. »Nun?«
    »Wir ha­ben mehr als vier­zig Pro­zent ver­lo­ren«, er­öff­ne­te er mir. »Es sind fast 48 Pro­zent.«
    »Das ha­be ich ein­kal­ku­liert«, sag­te ich. »Ex­ak­te Ver­lust­wer­te wä­ren ei­ne ech­te Über­ra­schung für mich ge­we­sen.«
    Ta­ka­lor pack­te mich an der Schul­ter. Er woll­te mich her­um­rei­ßen. Ich wisch­te sei­ne Hand zur Sei­te, wand­te mich ihm zu und griff ihn hart und ent­schlos­sen an. Ich setz­te al­le pa­ra­psy­chi­schen Kräf­te ein, über die ich ver­füg­te. Mir war, als se­he ich ihn nur noch durch wal­len­de Schlei­er hin­durch. Sein Psi-Rie­gel zer­brach, bau­te sich aber so­fort wie­der auf, als ich mich zu­rück­zog. Der At­lan­ter tau­mel­te zu­rück. Er wur­de asch­grau im Ge­sicht, und sei­ne Au­gen schie­nen jetzt in den Höh­len zu ver­sin­ken. Un­will­kür­lich faß­te er sich an den Kopf.
    Er blick­te mich an, als ha­be er ein Un­ge­heu­er vor sich.
    »Ich wür­de Ih­nen emp­feh­len, so et­was nicht noch ein­mal zu tun«, sag­te ich mit ei­nem dün­nen Lä­cheln. »Die Si­tua­ti­on ist et­was an­ders, als Sie ver­mu­ten, Ta­ka­lor.«
    Es dau­er­te ei­ni­ge Se­kun­den, bis er sich ge­fan­gen hat­te. Er wand­te sich

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