Brutlabor OKOLAR-Trabant
ab und eilte nach draußen. Ich hörte, daß er tief durchatmete.
»Wollen Sie uns nicht sagen, warum Sie diese Anordnung getroffen haben?« fragte Nishimura.
»Natürlich«, antwortete ich. »Sie wissen, daß die Deneber uns beobachten. Sie sollen glauben, daß wir einen schweren Fehler gemacht haben.«
»Wenn Sie nur geblufft haben, dann haben Sie sich bedenklich nahe an diesen Fehler herangewagt«, bemerkte Dr. Samy Kulot.
»Das war meine Absicht«, gab ich zu. »Die Deneber sollen glauben, daß wir nur mit einem Gegner gerechnet haben, mit dem, den wir vernichtet haben. Danach haben wir erneut versucht zu starten. Dabei sind wir gescheitert.«
»Was versprechen Sie sich von diesem Täuschungsmanöver?« fragte Allison.
»Sehr viel. Sie, Major Utan und Nishimura werden jetzt gleich mit dem Flugschrauber starten. Die Deneber werden uns orten. Zwangsläufig müssen sie vermuten, daß wir aus der Falle zu entkommen versuchen, nachdem der Würfel flugunfähig geworden ist. Das wird sie veranlassen, uns zu folgen. Genau das möchte ich erreichen«, erläuterte ich. Selbstverständlich würde ich auch an Bord der Maschine sein. Ich schilderte den weiteren Aufbau meines Planes. Wiederum konnte ich nicht alle voll überzeugen. Lediglich der Zwerg, der Australier und Nishimura stimmten mir zu. Der japanische Meisterschütze hatte allerdings noch einige Einwände.
»Riskant, aber vielleicht durchführbar«, bemerkte er schließlich, nachdem ich ihm noch einige Fragen beantwortet hatte.
Ich wandte mich an Oberst Steamers.
»Sie führen so lange das Kommando hier im Würfel. Der Zeitdeformator darf den Denebern auf gar keinen Fall in die Hände geraten. Er ist geschlossen zu halten. Notfalls müssen Sie das Feuer auf die Deneber eröffnen. Energieschirme dürfen nicht aufgebaut werden, weil die Energie sofort abgesaugt werden würde.«
»Wir drücken Ihnen die Daumen«, erwiderte der Oberst. »Ich hoffe nur, daß die Deneber das Feuer nicht zu früh eröffnen. Das wäre verhängnisvoll.«
»Das werden sie nicht tun. Sie glauben, uns in der Falle zu haben. Deshalb werden sie es darauf anlegen, uns einzufangen. Sie müssen wissen, ob wir allein sind, oder ob wir zu einer größeren Gruppe gehören, die ihre Pläne stören könnte. Darauf baut mein Plan auf.«
Wir verließen den Zeitdeformator. Takalor stand draußen unter einem Baum. Er beachtete mich nicht.
»Takalor«, sagte ich. »Bitte gehen Sie in den Würfel. Es darf sich niemand hier draußen aufhalten. Auch Sie nicht.«
Er gehorchte wortlos. Seine Wangenmuskeln zuckten. Ich wußte, daß ich ihm gegenüber stets auf der Hut sein mußte. Dennoch gab ich die Hoffnung nicht auf, daß er irgendwann einmal sogar mein Freund werden würde. Es war notwendig gewesen, ihm zu zeigen, daß wir ihm in keiner Weise unterlegen waren.
Der Zwerg kauerte wie ein dösender Affe hinter dem Steuerknüppel des Flugschraubers. Wer ihn nicht kannte, mochte annehmen, daß er im Begriff war einzuschlafen. Ich setzte mich neben ihn. Allison und Nishimura nahmen hinter uns Platz. Sie legten ihre Energiestrahler auf die Oberschenkel und entsicherten sie.
Plötzlich ruckte Hannibal hoch. Er zupfte sich am rechten Ohrläppchen. Dabei befürchtete ich allerdings, er werde sich selbst verstümmeln. Er zog sich das Ohrläppchen bis fast auf die Schulter herunter. Dann grinste er schief.
»Als ich das letztemal als Jockey an einem Pferderennen teilnahm, habe ich mich wohler gefühlt als bei dieser Verfolgungsjagd. Woran mag das liegen, großer Häuptling?«
Er blickte mich mit eigenartig flackernden Augen an.
»Daran, daß du so lange zögerst«, antwortete ich. »Außerdem konntest du
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