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Brutlabor OKOLAR-Trabant

Brutlabor OKOLAR-Trabant

Titel: Brutlabor OKOLAR-Trabant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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bei­den Sei­ten zu­sam­men­bre­chen und in die Tie­fe stür­zen. Da­bei wür­de ei­ne Auf­tür­mung von mäch­ti­gen Ge­steins­bro­cken zu­stan­de kom­men, die als ein­ma­lig in ganz Eu­ro­pa galt.
    Gunn­leiv Gil­je, ein Nor­we­ger, nach dem ein wei­tes Tal in der Nä­he be­nannt wur­de, hat­te mir in die­sem Kur­z­ur­laub be­rich­tet, daß die Fels­mas­sen im Ers­ten Welt­krieg zu­sam­men­ge­bro­chen wa­ren. Das ge­naue Da­tum hat­te er mir nicht nen­nen kön­nen. Nicht ein­mal das Jahr. Zu dem Zeit­punkt, als ich mit ihm dar­über ge­spro­chen hat­te, hat­te mich das auch nicht in­ter­es­siert. Jetzt aber hät­te ich ei­ni­ges dar­um ge­ge­ben, wenn ich auf die Se­kun­de ex­akt ge­wußt hät­te, wie ent­stan­den war, was die Nor­we­ger die­ser Ge­gend die Don­ner­schlucht nann­ten.
    Der Flug­schrau­ber schwank­te. Han­ni­bal ver­zö­ger­te mit Grenz­wer­ten. Wir wur­den nach vorn ge­wor­fen. Vor uns tauch­te ein Loch in den Fel­sen auf, das auf den ers­ten Blick viel zu klein für uns zu sein schi­en.
    »Das schaf­fen wir nicht«, sag­te Nis­hi­mu­ra stöh­nend.
    »Sie sind da«, rief ich. »Feu­er er­öff­nen.«
    Ich blick­te zu­rück. Deut­lich konn­te ich den mar­sia­ni­schen Glei­ter er­ken­nen, der uns ge­folgt war. Die Ma­schi­ne flog noch un­ter uns. Of­fen­bar er­war­te­ten die De­ne­ber, daß wir hier ir­gend­wo lan­den wür­den. Sie plan­ten, von un­ten hoch­zu­sto­ßen und uns dann zu über­wäl­ti­gen. Ich ver­mu­te­te, daß sie Schock­waf­fen ein­set­zen woll­ten.
    Doch da­zu soll­te es nicht mehr kom­men.
    Wir scho­ben die Fens­ter auf. Über uns rat­ter­ten die dop­pel­ten Ro­tor­schrau­ben. Der Wur­zelzwerg pen­del­te die Ma­schi­ne aus. Von den Fels­wän­den dröhn­te es in un­er­träg­lich lau­tem Echo zu­rück. Der ge­wal­ti­ge Fels­dom, in dem wir uns be­fan­den, schi­en un­ter dem Lärm der Tech­nik aus der Zu­kunft zu er­zit­tern. Hier und da lös­ten sich ei­ni­ge Fels­bro­cken aus den Wän­den.
    Fra­mus G. Al­li­son, Dr. Kenji Nis­hi­mu­ra und ich schos­sen un­se­re mar­sia­ni­schen Ener­gie­strah­ler ab.
    Die fin­ger­di­cken Glut­strah­ler zuck­ten fau­chend zu den Fels­wän­den hin­über und schnit­ten glü­hen­de Spu­ren in das Ge­stein. In die­ser Se­kun­de be­grif­fen die De­ne­ber, daß sie in ei­ne töd­li­che Fal­le ge­flo­gen wa­ren. Wäh­rend der Zwerg den Flug­schrau­ber wie­der hart be­schleu­nig­te und ihn auf die Öff­nung über uns zu­steu­er­te, platz­te der mür­be Fels ex­plo­si­ons­ar­tig aus­ein­an­der. Was ge­frie­ren­des Was­ser in den stren­gen nor­we­gi­schen Win­tern nicht ge­schafft hat­te, das er­zwang nun die Höl­lenglut der drei Atom­waf­fen von ei­nem an­de­ren Pla­ne­ten. Un­ter der Ge­walt von vier­hun­dert­tau­send Hit­ze­gra­den zer­bars­ten die Wän­de der Schlucht. Ein Don­nern klang auf, das bis ins vier­zig Ki­lo­me­ter ent­fern­te Sta­van­ger hör­bar sein muß­te. Die über­hän­gen­den Fel­sen stürz­ten mit un­vor­stell­ba­rer Wucht in die Tie­fe.
    Ich selbst glaub­te für Se­kun­den­bruch­tei­le nicht mehr dar­an, daß wir die­ser Höl­le ent­ge­hen konn­ten. Auf meh­re­ren hun­dert Me­tern Län­ge rutsch­ten Hun­dert­tau­sen­de von Ton­nen Fels­ge­stein in den Ab­grund. Sie be­gru­ben al­les un­ter sich, was dort un­ten war. Und an­ge­sichts die­ser Macht half den De­ne­bern auch die hoch­ent­wi­ckel­te Tech­nik ih­res er­beu­te­ten Kampf­glei­ters nichts mehr.
    Die ent­fes­sel­ten Na­tur­ge­wal­ten schleu­der­ten zu Bo­den, was sich ih­nen in den Weg stell­te. Ich glaub­te, et­was auf­blit­zen zu se­hen, als ich zu­rück­blick­te. Ge­stein, Staub- und Glut­mas­sen ver­hüll­ten je­doch al­les.
    Han­ni­bal, der eben­falls über die wun­der­vol­le Ei­gen­schaft der Hand­lung­s­ah­nung ver­füg­te, lenk­te den Flug­schrau­ber an her­ab­stür­zen­dem Ge­stein vor­bei in die Hö­he. Er wuß­te im­mer schon vor­her, wo­hin er sich wen­den muß­te, um nicht ge­trof­fen zu wer­den. Wir er­reich­ten den frei­en Him­mel und späh­ten mit ei­nem Ge­fühl des Ent­set­zens auf das Cha­os her­un­ter, das wir er­zeugt hat­ten.
    Ich

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