Brutlabor OKOLAR-Trabant
eröffnen.
Tafkar hatte erkennen müssen, daß er die Anlagen auf dem Mond, die er beim Start seiner Zeitreise gerade verlassen hatte, nach seiner Ankunft im Jahre 2011 nicht mehr betreten durfte. ZONTA hatte ihm den Zutritt verweigert. Für den Atlanter eine geradezu unglaubliche Reaktion des Robotgehirns.
Tafkar war gezwungen gewesen, außerordentliche Anstrengungen anzustellen, um doch noch an die benötigten 5-D-Schwingquarze heranzukommen. Dazu hatte auch gehört, daß er versucht hatte, mich als Kodatorträger zu entführen, um sich auf diese Weise die Schotte der Mondfestung zu öffnen.
»Ich kann Ihnen nichts Hoffnungsvolles über die Situation auf dem Mond sagen«, erklärte Takalor. »Meine Gruppe hat den Zeitdeformator verlassen, weil wir nur so glaubten, unser Ziel erreichen zu können.«
»Wir werden sehen«, sagte ich. »Uns bleibt ohnehin keine andere Wahl. Wir müssen zum Mond starten.«
Dr. Samy Kulot gesellte sich zu uns. Er wirkte wieder so gelassen wie zumeist. Ein leichtes Lächeln lag auf seinen Lippen. Er hatte die letzten Worte gehört.
»Sie müßten uns eigentlich eine Antwort auf eine Frage geben können, die uns schon lange beschäftigt«, sagte er zu dem Atlanter. »Wir vermuten, daß der Mond nicht nur eine Festung und Raumschiffswerft gewesen ist, sondern noch wesentlich mehr enthalten muß.«
Takalor nickte.
»Sie haben recht«, erwiderte er bereitwillig. »Der Mond ist zu mehr als der Hälfte ausgehöhlt. Es gibt ausgedehnte Forschungslaboratorien darin, die zum Teil umfangreicher sind als die Werften. Wenn Sie sie noch nicht gefunden haben, dann haben Sie bisher erst den kleineren Teil aller Einrichtungen entdeckt. Gera de diese Forschungsabteilung ist für uns wichtig, weil in ihr die Schwingquarze lagern. Glauben Sie, daß Sie den Widerstand des Robotgehirns brechen können?«
Er blickte mich forschend an.
»Ich denke schon«, antwortete ich ausweichend. »Es wird Möglichkeiten geben. Vorher muß ich noch wissen, wie es Ihnen gelungen ist, an das Raumschiff zu kommen.«
Er blickte zu Boden und zögerte mit der Antwort.
»Es handelte sich um ein Schiff, das wir außerhalb der Mondfestung gefunden haben«, gab er schließlich zu. »Es war bereits angeschlagen. ZONTA kontrollierte es offenbar nicht. Wir konn ten es besetzen und damit starten. In die Mondfestung zu kommen, gelang uns nicht.«
So etwas hatte ich erwartet. Es hatte nicht anders sein können. Takalor war es jedoch sichtlich schwergefallen, dieses Geständnis zu machen. Es zeigte mir, daß er auf dem Mond ebenso gescheitert war wie sein Vorgesetzter Tafkar.
Wir betraten den Zeitdeformator durch das Mannschott. Die Verladung des Flugschraubers war abgeschlossen. Die Startvorbereitungen, liefen an. Sie standen nach den Ereignissen der letzten Stunden unter einem denkbar ungünstigen Stern. Die scheinbar unerschöpflichen Energievorräte des Zeitdeformators waren zum Risikofaktor Nummer eins geworden. Dennoch mußten wir den Start wagen, wenn wir jemals wieder in unsere Realzeit zurückkommen wollten. Im Jahre 1916 jedenfalls gab es nichts, wo mit wir unsere energetische Situation hätten verbessern können.
In der Kabine herrschte angespanntes Schweigen. Zusammen mit dem Atlanter waren wir 14 Personen. Professor Goldstein, Framus G. Allison und Major Naru Kenonewe standen am Steuerleitpult der Maschine und nahmen die ersten Schaltungen vor. Sie warteten nur noch auf Takalor. Der Atlanter ging zu ihnen hinüber. Ich blieb am Mannschott stehen und überprüfte, ob es wirklich einwandfrei geschlossen war. Es war eine mechanische und zugleich eine
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