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Brutlabor OKOLAR-Trabant

Brutlabor OKOLAR-Trabant

Titel: Brutlabor OKOLAR-Trabant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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quo­ti­en­ten­be­rech­tig­ter Ko­da­tor­trä­ger be­feh­le ich dir da­her, al­le De­ne­ber, die sich in­ner­halb der Mond­fes­tung be­fin­den, zu tö­ten!
    Dar­über hin­aus sind al­le Bio-Schlä­fer, die noch aus der Zeit des vor 187.000 Jah­ren un­ter­bro­che­nen Krie­ges stam­men, zu be­sei­ti­gen.«
    Ich wähl­te be­wußt die For­mu­lie­rung un­ter­bro­chen . Ich woll­te, daß ZON­TA zu dem Schluß kam, daß der Krieg durch die de­ne­bi­schen Bio-Schlä­fer seit kur­z­em wie­der auf­ge­nom­men und fort­ge­setzt wor­den war. Da­mit muß­te sich die lo­gi­sche Fol­ge­rung er­ge­ben, daß auch ZON­TA kriegs­mä­ßig auf sie rea­gie­ren wür­de.
    »Ant­wor­te, ZON­TA«, be­fahl ich in schnei­dend schar­fem Ton. »Ich for­de­re Ge­hor­sam.«
    Ei­ni­ge Se­kun­den ver­stri­chen. Ich ver­nahm, daß sich Ta­ka­lor lei­se hin­ter mir rä­us­per­te.
    Dann end­lich mel­de­te sich ZON­TA.
    »Ab­ge­lehnt, HC-9«, dröhn­te die Stim­me des Rie­sen­hirns.
    Ich war er­leich­tert und ent­täuscht zu­gleich. ZON­TA hat­te sich nicht län­ger ver­leug­net. Das Ge­hirn hat­te of­fen zu er­ken­nen ge ge­ben, daß es exis­tier­te.
    Das war ein Fort­schritt, der lei­der zu ge­ring für uns war.
    »Ich for­de­re ei­ne Er­klä­rung für dei­nen Un­ge­hor­sam«, rief ich, ob­wohl ich in­stink­tiv spür­te, daß ich kei­nen Er­folg ha­ben wür­de. Tat­säch­lich sah sich ZON­TA nicht ge­nö­tigt, dar­auf zu ant­wor­ten. Das Ge­hirn hat­te ei­ne Ent­schei­dung ge­fällt und wür­de we­nigs­tens vor­läu­fig auch da­bei blei­ben.
    Ich schal­te­te den Kom­man­do­ko­da­tor aus. Als ich mei­nen Ses­sel her­um­schwang, sah ich, daß Ta­ka­lor sich er­ho­ben hat­te. Jetzt zeich­ne­te sich in sei­nem dunklen Ge­sicht so et­was wie Re­spekt ab. Er hat­te au­gen­schein­lich ver­fol­gen kön­nen, daß ich Ver­bin­dung zu ZON­TA auf­ge­nom­men hat­te. Die ne­ga­ti­ve Ant­wort des Rie­sen­hirns spiel­te kei­ne Rol­le. Mir war mehr ge­lun­gen als ihm oder Taf­kar. Das war für ihn ent­schei­dend. Ich wuß­te, daß ich einen klei­nen Sieg er­run­gen hat­te. Mei­nem Ziel, ihn für uns zu ge­win­nen, war ich plötz­lich wie­der nä­her­ge­kom­men.
    »Wir wer­den lan­den«, er­klär­te ich. »In der Al­ba­ra-Sen­ke am Fuß der Sho­ni­an-Ber­ge auf der Rück­sei­te des Mon­des ris­kie­ren wir es.«
    Ich blick­te mei­ne Be­glei­ter der Rei­he nach an. Bei kei­nem von ih­nen sah ich Ab­leh­nung. Selbst der At­lan­ter stimm­te mir zu.
    Die Al­ba­ra-Sen­ke war ge­gen Kriegs­en­de durch ei­ne rie­si­ge Ato­m­ex­plo­si­on ent­stan­den. Mar­sia­ni­sche Kampf­schif­fe, die un­ter dem Kom­man­do des Ad­mi­rals Sag­hon ge­stan­den hat­te, hat­ten sie aus­ge­löst, um ge­lan­de­te de­ne­bi­sche Ein­hei­ten mit Strah­lungs­schau­ern zu ver­seu­chen. Die ver­wen­de­te Bom­be war nur in ih­rer Gam­maaus­strah­lung un­ge­wöhn­lich ge­we­sen. Ih­re Spreng­wir­kung war da­ge­gen nur ge­ring ge­we­sen. Die Ab­sicht war ein­zig und al­lein ge­we­sen, lang­le­bi­ge Strah­lun­gen zu er­zeu­gen, die auf al­les töd­lich wir­ken muß­te, was sich in die­se Ge­gend wag­te.
    Ta­ka­lor konn­te, wie ich ver­mu­te­te, noch nichts da­von wis­sen. Nach dem, was wir bis jetzt über ihn und die an­de­ren Teil­neh­mer der Zeit­ex­pe­di­ti­on her­aus­ge­fun­den hat­ten, lag die­se Ato­m­ex­plo­si­on in ih­rer Zu­kunft . Sie war al­so nach ih­rem Start in die Zeit er­folgt.
    Ich be­dau­er­te, daß ich aus die­sem Grund kei­ne Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen be­kom­men konn­te.
    Ein in­ter­essan­tes und kaum noch über­seh­ba­res Phä­no­men tat sich vor uns auf.
    Die Fra­ge ist , mel­de­te sich Han­ni­bal, ob die Ato­m­ex­plo­si­on vor oder nach der Rück­kehr Taf­kars von der Zeit­ex­pe­di­ti­on, al­so aus un­se­rer Zeit, er­folgt ist.
    Rich­tig , be­stä­tig­te ich. Wir ver­stän­dig­ten uns te­le­pa­thisch, weil Ta­ka­lor uns nicht hö­ren soll­te.
    Ist sie vor­her aus­ge­löst wor­den, hat Taf­kar nichts da­mit zu tun , stell­te der Klei­ne fest. Hat man die Bom­be aber nach sei­ner Rück­kehr hoch­ge­hen las­sen, liegt die Ur­sa­che da­für in

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