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Brutlabor OKOLAR-Trabant

Brutlabor OKOLAR-Trabant

Titel: Brutlabor OKOLAR-Trabant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Er dis­ku­tier­te lei­se mit Ta­ka­lor. Han­ni­bal und ich lie­ßen sie in Ru­he. Sie wa­ren frag­los die­je­ni­gen, die am meis­ten von der Tech­nik des Wür­fels ver­stan­den.
    »Wir be­schleu­ni­gen wie­der«, kün­dig­te Gold­stein nach ei­ni­gen Mi­nu­ten an. »Es ist al­les in Ord­nung. Nur der An­ti­grav ar­bei­tet nicht ganz ein­wand­frei. Wir wer­den es aber bis zum Mond schaf­fen. Auch Ta­ka­lor hat kei­ne Be­den­ken.«
    Un­ter uns lag der aus­tra­li­sche Kon­ti­nent. Dr. Fra­mus G. Al­li­son blick­te in­ter­es­siert auf die Bild­schir­me, ob­wohl er nicht viel er­ken­nen konn­te. Sei­ne Hei­mat lag zu ei­nem we­sent­li­chen Teil un­ter Wol­ken­de­cken ver­bor­gen. In die­ser Zeit gab es in Aus­tra­li en noch kei­ne hoch­ent­wi­ckel­te Tech­nik. Wahr­schein­lich hät­te man mit kon­ven­tio­nel­len Mit­teln nicht fest­stel­len kön­nen, daß der Kon­ti­nent über­haupt schon be­sie­delt war.
    Wie geht’s? frag­te ich Ki­ny.
    Al­les gut, Chef , ant­wor­te­te sie. Ich hab vor­hin ein biß­chen Angst ge­habt. Das ist jetzt vor­bei.
    Ich wuß­te, daß ich mir kei­ne Sor­gen mehr zu ma­chen brauch te. Die Klei­ne hat­te den ers­ten Schre­cken über­wun­den. Von nun an wür­de sie wie­der der Tech­nik ver­trau­en und Be­las­tun­gen auf sich neh­men, oh­ne zu kla­gen. All­zu­oft war sie be­reits im Welt­raum ge­we­sen. Da­her wuß­te sie, daß sie hier re­la­tiv si­che­rer war als in der Start­pha­se.
    Das Dröh­nen der Trieb­wer­ke drang für ei­ni­ge Se­kun­den zu uns durch. Wir wur­den er­neut in die Pols­ter ge­preßt. Der Zeit­de­for­ma­tor ras­te auf den Tra­ban­ten der Er­de zu.
    Al­les Wei­te­re ging über­ra­schend schnell. Ta­ka­lor be­kam die nu­klea­ren Ag­gre­ga­te des Wür­fels bes­ser als er­war­tet in den Griff. Der An­ti­grav er­hol­te sich wie­der und ar­bei­te­te schließ­lich fast ein­wand­frei. Nur hin und wie­der kam ein un­an­ge­neh­mes Ru­cken durch. Die­se ge­le­gent­li­chen Aus­set­zer zwan­gen uns, stets an­ge­schnallt zu blei­ben.
    Vier Stun­den spä­ter nä­her­ten wir uns be­reits dem Mond. Der At­lan­ter ver­zö­ger­te vor­sich­tig.
    Jetzt wird es sich zei­gen, Großer.
    Das war Han­ni­bal.
    Wir wer­den es schaf­fen , ent­geg­ne­te ich zu­ver­sicht­li­cher als ich mich fühl­te.
    In den ver­gan­ge­nen Stun­den hat­te ich ver­sucht, mich vor­zu­be­rei­ten. Doch vie­le Fra­gen wa­ren un­be­ant­wor­tet ge­blie­ben. Wer war­te­te auf dem Mond auf uns? Wie groß war die Macht der De­ne­ber? Mit Si­cher­heit wa­ren wir be­reits ge­or­tet wor­den. Die ent­spre­chen­den An­la­gen des Po­sitro­nen­hirns wa­ren um­fang­reich und au­ßer­or­dent­lich leis­tungs­fä­hig. Es wä­re ein Wun­der ge­we­sen, wenn wir noch nicht er­faßt wor­den wä­ren. Wie aber wür­de die Re­ak­ti­on sein? Wür­de ZON­TA uns über­haupt an­spre­chen, oder wür­de es uns oh­ne vor­he­ri­ge War­nung an­grei­fen und ver­nich­ten?
    Die Ab­wehr­an­la­gen ZON­TAS reich­ten aus, gan­ze Raum­schiffs­flot­ten mo­d­erns­ter Bau­art zu zer­stö­ren. Der Wür­fel war da­ge­gen ein Nichts. Er konn­te selbst bei ein­ge­schal­te­ten Schutz­schir­men aus die­ser Exis­ten­ze­be­ne ent­fernt wer­den, oh­ne daß ZON­TA mehr als ein oder zwei Pro­zent sei­ner ge­sam­ten Kampf­ka­pa­zi­tät auf­wen­den muß­te.
    Wie lan­ge soll­te ich war­ten, bis ich mich mel­de­te? Wel­ches Ri­si­ko konn­te ich ein­ge­hen?
    Ich spür­te, daß die Span­nung der an­de­ren wuchs. Sie wa­ren ner­vös, weil sie wuß­ten, daß sie selbst nichts tun konn­ten, und daß al­les nur von mir al­lein ab­hing. Sie konn­ten nur dar­auf war­ten, daß ich et­was tun wür­de, und daß ich es bald tun wür­de. Je­der Me­ter, den wir nä­her an Lu­na her­an­rück­ten, stei­ger­te ih­re Un­ru­he.
    »Ge­hen Sie in ei­ne Kreis­bahn um den Tra­ban­ten«, be­fahl ich mit ru­hi­ger Stim­me. »Ent­fer­nung: 2000 Ki­lo­me­ter.«
    »Das ist zu dicht«, ent­fuhr es Pro­fes­sor Gold­stein.
    Sei­ne Hän­de ho­ben sich, doch ich wie­der­hol­te mei­nen Be­fehl nicht und kor­ri­gier­te ihn auch nicht. ZON­TA hat­te kei­ne Ver­an­las­sung, blind­wü­tig auf

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