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Brutlabor OKOLAR-Trabant

Brutlabor OKOLAR-Trabant

Titel: Brutlabor OKOLAR-Trabant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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al­les zu schie­ßen, was sich dem Mond nä­her­te. Meh­re­re ame­ri­ka­ni­sche Raum­fahrt­kom­man­dos hat­ten auf dem Mond lan­den kön­nen, oh­ne von ZON­TA be­läs­tigt zu wer­den. Lan­ge Jah­re war uns ver­bor­gen ge­blie­ben, daß es über­haupt ein Rie­sen­hirn auf dem Erdtra­ban­ten gab.
    ZON­TA wür­de erst feu­ern, wenn die von den Or­tungs­an­la­gen er­faß­ten Da­ten einen An­griff mit Scha­dens­fol­ge auf das Ge­hirn wahr­schein­lich mach­ten. Wir aber ver­füg­ten über so gut wie nichts, wo­mit wir ernst­haft hät­ten vor­ge­hen kön­nen.
    Wir schwan­gen in ei­ne Um­lauf­bahn ein. Klar und deut­lich zeich­ne­te sich das kal­kig aus­se­hen­de Ge­stein auf den Bild­schir­men ab. Die Span­nung an Bord lös­te sich et­was. Ich merk­te, daß Al­li­son mich for­schend an­blick­te.
    Ich griff zu mei­nem Kom­man­do­ko­da­tor, der mir bis­her in den meis­ten Si­tua­tio­nen bei ZON­TA An­er­ken­nung ver­schafft hat­te und ei­ne zu­ver­läs­si­ge Ver­bin­dung zu ihm dar­stell­te. ZON­TA wür­de mich hö­ren, so­bald ich sprach. Dar­an gab es nicht den ge­rings­ten Zwei­fel.
    Ich drück­te die Ak­tiv­tas­te und mel­de­te mich im vol­len Be­wußt­sein des­sen, daß mich das Ro­bot­ge­hirn noch nicht ken­nen konn­te. Dies war mei­ne ers­te Kon­takt­auf­nah­me mit ZON­TA. Erst viel spä­ter soll­te mir be­wußt wer­den, daß mei­ne Be­mü­hun­gen nach der In­tel­li­gen­z­auf­sto­ckung über 50 Neu-Orb­ton in fast ein­hun­dert Jah­ren be­reits in die­ser Stun­de vor­pro­gram­miert wor­den war.
    Ei­ne ei­gen­ar­ti­ge und un­wirk­lich er­schei­nen­de Si­tua­ti­on!
    »Hier spricht Bri­ga­de­ge­ne­ral HC-9 von der Ge­hei­men Wis sen­schaft­li­chen Ab­wehr, Ko­da­tor­trä­ger und Kon­takt­be­rech­tig­ter«, sag­te ich mit schar­fer Stim­me. »Quo­ti­en­ten­be­rech­tigt, weil über 50 Neu-Orb­ton.«
    Aus den Au­gen­win­keln her­aus be­merk­te ich, daß Ta­ka­lor zu­sam­men­zuck­te. Er hat­te mei­ne Wor­te ge­hört, und er wuß­te, was sie be­deu­te­ten. Er be­griff, daß ich in­tel­li­gen­z­auf­ge­stockt und ihm da­mit über­le­gen war. Das muß­te er erst ein­mal ver­dau­en. Bis zu die­sem Zeit­punkt hat­te er mich als einen mehr oder we­ni­ger in­tel­li­gen­ten Bar­ba­ren mit ge­wis­sen pa­ra­psy­chi­schen Ei­gen­schaf­ten an­ge­se­hen, dem er selbst­ver­ständ­lich über­le­gen war. Jetzt wuß­te er, daß er sich ge­irrt hat­te.
    Ich war­te­te auf ei­ne Ant­wort von ZON­TA.
    Sie kam nicht.
    Nach ei­ni­gen Mi­nu­ten er­schi­en ein ab­wer­ten­des Lä­cheln auf den Lip­pen des At­lan­ters. Mich stör­te es nicht, wohl aber Ki­ny Ed­wards und Oberst Stea­mers. Sie be­fürch­te­ten ei­ne wei­te­re Ver­schlech­te­rung des Kli­mas zwi­schen uns.
    »Ant­wor­te, ZON­TA«, be­fahl ich. »Der Be­fehl ist ein­deu­tig. Ich for­de­re Ge­hor­sam und Un­ter­stüt­zung. Hier spricht Bri­ga­de­ge­ne­ral HC-9 von der GWA.«
    ZON­TA schwieg.
    Das Ge­hirn rea­gier­te nicht und tat, als sei es nicht vor­han­den.
    Ich spür­te die Rat­lo­sig­keit, die Han­ni­bal und die an­de­ren er­faß­te. Ta­ka­lor re­gis­trier­te un­se­re Ent­täu­schung und fühl­te sich da­durch auf­ge­wer­tet.
    »Ge­ben Sie sich kei­nen falschen Hoff­nun­gen hin«, sag­te ich lei­se. »Es ist nicht das ers­te­mal, daß wir der­ar­ti­ge Schwie­rig­kei­ten zu über­win­den ha­ben. Wir ha­ben bis­her im­mer ei­ne Lö­sung ge­fun­den.«
    »Hoff­nun­gen?« frag­te er mit un­über­hör­ba­rer Iro­nie. »Bri­ga­de­ge­ne­ral, ich bin auf Ih­re Hil­fe und Un­ter­stüt­zung an­ge­wie­sen.«
    »Hof­fent­lich ver­ges­sen Sie das nicht«, be­merk­te der Zwerg ge­reizt.
    »Warum soll­te ich das?« Der At­lan­ter spiel­te den Über­le­ge­nen. Viel­leicht war­te­te er dar­auf, daß wir ihn bit­ten wür­den, uns zu hel­fen. Da­bei war ich mir des­sen ab­so­lut si­cher, daß er kei­nen Weg in das In­ne­re des Mon­des fin­den wür­de. Er war kein Mar­sia­ner, son­dern nur ein At­lan­ter. Er ge­hör­te al­so ei­nem Hilfs­volk der Mar­sia­ner an. Ihm konn­te es un­mög­lich ge­lin­gen, ZON­TA zu ei­ner Höchst­klas­si­fi­zie­rung zu

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