Brutlabor OKOLAR-Trabant
und half ihm, sich gegen diesen Angriff zu wehren. Ein paramentaler Energiestrom floß zu ihm über. Seine Augen klärten sich. Er atmete auf.
»Oh, verdammt«, sagte er. »Beinahe hätte es mich erwischt.«
Nishimura schob die Hand Hannibals zurück. Er lächelte.
»Es ist schon gut«, erklärte er.
Wir rannten durch die Glut hindurch. Sie konnte uns nichts anhaben, sondern floß von dem grün schimmernden Schutzschirm ab, wenn sie unter unseren Füßen hochspritzte und unsere Beine erreichte.
Immer wieder kamen neue Wellen einer hypnosuggestiven Strahlung, aber ihr Effekt blieb gering, nachdem Allison und Nishimura den ersten Schock überwunden hatten.
In einem kreisrunden Raum blieben wir stehen. Ich wandte mich erneut an ZONTA und forderte abermals volle Unterstützung für unseren Kampf gegen die Deneber. Das Positronenhirn verzichtete auf eine Antwort. Selbst als ich es in scharfen Worten für den Tod des Atlanters verantwortlich machte, blieb es stumm.
Ich glaubte zu wissen, warum. ZONTA wertete den Verlust eines Mannes, der als minderwertig eingestuft worden war, nicht besonders hoch.
»Wir haben den Ring durchbrochen«, stellte der Kleine fest. »Sie können uns nicht mehr von allen Seiten mit dem roten Leuchten erwischen.«
Durch einen Gang drangen wir weiter vor, bis wir ein Schott erreichten. Es war mit fremdartigen Schriftzeichen gekennzeichnet.
»Dies ist wieder das Brutlabor OKOLAR-Trabant«, sagte Allison überrascht. »Wir sind im Kreis gelaufen.«
Ich öffnete den Durchgang und trat in eine weite Halle. Hier reihten sich die metallenen Behälter mit den denebischen Embry os aneinander. Ich schätzte, daß wenigstens eintausend dieser langgestreckten Brutmaschinen vorhanden waren. Sie wurden von etwa vierzig Denebern bewacht. Die Fremden zogen sich eilig vor uns zurück.
Es waren Wissenschaftler, die 187.000 Jahre lang im künstlichen Schlaf gelegen und darauf gewartet hatten, daß die tödliche Strahlung der Atombombenexplosion in der Albara-Senke nachließ.
Jetzt war es soweit. Diese Männer, die für die Keimlinge unbedingt notwendig waren, konnten ihre Arbeit aufnehmen. Sie konnten damit beginnen, die Endphase der Entwicklung der Keimlinge einzuleiten. Starben diese Wissenschaftler, dann muß te zwangsläufig ein uferloser Schaden für die Brut eintreten.
Ich hatte die Absicht, diesen Schaden herbeizuführen.
Als ich meinen Energiestrahler hob, brachen die Deneber ihren Rückzug ab.
»Das ist eine Falle«, brüllte der Zwerg im gleichen Augenblick.
Etwa in der Mitte des Saales senkte sich eine umfangreiche Apparatur herab, die auf einer Plattform stand. Auf dieser drängten sich etwa einhundert Deneber zusammen. Ein rotes, pulsierendes Leuchten ging von der Maschine aus.
Wir wirbelten herum und flohen aus dem Brutlabor. Wider Erwarten stellte sich uns niemand entgegen. Doch als wir etwa zweihundert Meter weit gekommen waren, quoll vor uns das rote Leuchten aus einer Wand.
»Das ist das Ende«, sagte Allison keuchend. »Wir sitzen in der Klemme.«
In fieberhafter Eile versuchten wir, einen seitlichen Fluchtweg zu finden. Doch erfolglos. Es gab weder links noch rechts eine Möglichkeit, aus dieser Sackgasse zu entfliehen.
Wir blieben stehen und blickten uns betroffen an.
»Wir könnten den Projektor gemeinsam unter Beschuß nehmen«, schlug Nishimura vor.
Der Zwerg schüttelte den Kopf.
»Das hilft uns nicht viel. Die Reichweite unserer Strahler ist zu gering.«
Allison handelte bereits. Er lief einige Schritte weiter und richtete seine Waffe auf den Boden. Er wollte eine Platte herausschneiden und uns damit einen Fluchtweg nach unten
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