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Buch des Todes

Buch des Todes

Titel: Buch des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Brekke
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Abend nicht.Wir suchen derweil weiter nach Vatten. Er ist unsere Schlüsselfigur in diesem Fall. Selbst wenn Siri Holm auch verschwunden ist und möglicherweise etwas mit dem Fall zu tun hat, schließt das Vatten ja noch lange nicht aus. Grongstads Leute haben übrigens draußen vor der Bibliothek in einem Mülleimer eine Flasche spanischen Rotwein gefunden. Und weißt du, was da drauf war?«
    »Fingerabdrücke?«
    »Und zwar nicht irgendwelche.«
    »Vatten?«
    »Und Gunn Brita Dahle.«
    »Und was ist mit den Spermaproben? Wissen wir da inzwischen mehr?«
    »Singsaker, es ist September, vielleicht ein bisschen früh, um auf den untersetzten Kerl mit dem großen, weißen Bart und der roten Mütze zu warten. Du weißt doch, wie sie im rechts medizinischen Institut in Oslo arbeiten«, sagte Brattberg.
    »Kittelsen konnte schon sagen, dass das Sperma aller Wahr scheinlichkeit nach schon Stunden vor dem Mord dort gelandet ist«, sagte er.
    »Ich weiß. Ich habe den Obduktionsbericht vor mir.Aber Vatten hat uns auch in Bezug auf den Wein angelogen.«
    »Es ist nicht strafbar, Wein zu trinken.Außerdem wissen wir nicht, wann die Flasche in den Mülleimer geworfen worden ist.Aber du hast natürlich recht, alles deutet auf Vatten«, sagte er und fragte sich, warum er instinktiv das Bedürfnis hatte, Vatten zu verteidigen.
    »Darum kümmern wir uns hier im Präsidium. Ich will, dass du morgen ausgeruht bist.Wir schicken heute Nachmittag einen Wagen bei dir vorbei, um die Messerspitze abzuholen. Die sollten wir uns so rasch wie möglich ansehen«, schloss sie.
    Nachdem Brattberg aufgelegt hatte, blieb er unschlüssig in der Wohnung stehen. Es war sicher keine schlechte Idee, nach Hause zu gehen und ein bisschen die Augen zuzuma chen. Stattdessen ging er in die Küche und entdeckte zu sei ner Überraschung, dass einer der Küchenschränke zu einer gut sortierten Bar umfunktioniert worden war. Er ließ seinen Blick über die Flaschen schweifen, hauptsächlich noch nicht geöffnete Literflaschen, vermutlich aus irgendeinem Tax free oder aus dem Ausland. Ganz hinten im Schrank stand eine Flasche Aquavit. Kein Rød Aalborg, aber Linje. Die Flasche war bereits angebrochen und noch halb voll. Er drehte den Deckel ab und setzte die Flasche an die Lippen. Der erste Schluck traf dort, wo er treffen sollte, und auch die vier nächsten verfehlten ihr Ziel nicht weit. Ja, dachte er, als er die Flasche wieder in den Schrank zurückstellte, Brattberg hat recht. Ein bisschen Ruhe würde mir guttun.
    Andächtig schlurfenden Schrittes durchquerte er das Wohnzimmer, warf einen Blick auf das Sofa, auf dem sie sich so heftig geliebt hatten, und sah dann zu dem einzigen Mitwisser hinüber, dem Hund. Er ging ins Schlafzimmer, nahm ihren Taekwondo-Anzug von der Decke und legte sich hin. Es roch nach ihr. Irgendwie nach geschlagenen Eiern mit Zucker, Himbeeren und ein bisschen reifem Käse. Dann nickte er ein und schlief wie ein überarbeiteter krebsoperierter Polizist mit einer ausreichenden Dosis Aquavit im Blut.
    Die Zollbeamtin lächelte breit.
    »How are you?«
    »I’m fine«, log Felicia Stone. Sie war vor zwanzig Stunden in Richmond aufgebrochen, und seit dem Umsteigen in Atlanta hatte sie auf demselben verdammten Sitz vor dem Notausgang gesessen.Aus Sicherheitsgründen konnte man diesen Sitz kaum nach hinten klappen, und ihr Rücken war beinahe kollabiert, bevor sie in London gelandet waren.Auch der Weiterflug nach Oslo war nicht besser gewesen.
    »Wie lang dauert der Flug nach Trondheim?«, fragte sie un geduldig, während die Zollbeamtin mit dem Scanner kämpfte, der den Code auf Felicias Pass nicht lesen wollte. Konnte sie nicht einfach auf das Foto schauen?, dachte sie. Ich bin doch wohl nicht so schwer zu erkennen, oder? Irgendwann piepte es dann endlich, und die Beamtin hatte die Daten auf dem Bildschirm, die sie sehen wollte.
    »Etwa fünfundvierzig Minuten«, sagte sie. »Aber es soll ziemliche Turbulenzen geben, wegen dem Wind und dem ungewöhnlich warmen Wetter in Trøndelag.«
    Felicia stöhnte.
    »Ich hatte gehofft, wenigstens der Hitze entkommen zu sein«, sagte sie, nahm ihren Pass und machte sich auf die Suche nach dem Inlandsterminal.
    Um acht Uhr klingelte das Telefon. Singsaker hatte fünf Stunden lang im hintersten Winkel eines finsteren Traums gesteckt, in dem er unter anderem auf dem Sektionstisch in einem anatomischen Theater gelegen hatte. Er war außerstande gewesen, sich zu bewegen, und hatte sich wie betäubt, aber

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