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Bucheckern

Bucheckern

Titel: Bucheckern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Leix
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jetzt die einzige logische Erklärung. Aber um das zu beweisen, sollten wir irgendwie auf das Fabrikgelände kommen.“
    „Kann denn unser Nachbar, der Staatsanwalt, da nicht irgendwas anordnen?“ Carla Lindt kannte die Conradis vom Sehen. Sie unterhielt sich öfter mal mit Conradis Frau, wenn sie sich zufällig auf der Straße begegneten.
    Oskar Lindt war hoffnungsvoll: „Noch ein paar Indizien, dann kann ich ihn bestimmt überzeugen, dass wir eine Durchsuchung machen müssen. Aber das, was wir bis jetzt haben, reicht einfach noch nicht. Damit kriegt er von keinem Richter eine Unterschrift.“
     

Das Haus
    Das quälende Warten auf eine Nachricht vom Krankenhaus überbrückte Lindt am Morgen des folgenden Montags damit, den Stand der Ermittlungen für sich nochmals schriftlich darzustellen.
    Ein Anruf auf der Intensivstation ergab, dass der Zustand von Klaus Ebert zwar stabil war, ein Erwachen aus dem Koma aber als noch zu risikoreich eingestuft wurde. „Vielleicht am späten Nachmittag, wahrscheinlich aber erst Morgen“, war die Auskunft der zuständigen Anästhesie-Ärztin.
    Nachdem Lindt seine beiden Mitarbeiter über den verdächtigen Tankwagen informiert hatte, der noch am Freitag von der mobilen Überwachungsanlage beim Einfahren in das Fabrikgelände registriert worden war, wollte er gerne ungestört im Büro arbeiten. Wellmann und Sternberg sollten derweil das Haus von Alfred Burgbacher im Stadtteil Neureut unter die Lupe nehmen. Die uniformierten Kollegen des Streifendienstes hatten sich bislang auf die Fahndung nach dem PKW von Burgbacher beschränkt und dabei nur kurz ein Auge auf das Wohnhaus des Verdächtigen geworfen.
    Inmitten eines großen Grundstücks gelegen, machte das recht neue Einfamilienhaus von der Straßenseite her einen gepflegten Eindruck. Paul Wellmann beschloss, offensiv vorzugehen und klingelte an der Haustüre. Als sich nach dreimaligem Läuten hinter der massiven Eichentüre noch immer nichts regte, winkte er Jan Sternberg, der im Wagen gewartet hatte. Von zwei Seiten gingen sie um das Haus herum und trafen auf der Rückseite wieder zusammen, ohne jemandem begegnet zu sein.
    Die Gartenanlage entsprach dem üblichen VorstadtNiveau. Die immergrüne dichte Lebensbaumhecke, die das Grundstück begrenzte, hatte allerdings in diesem Jahr noch keine Heckenschere gesehen, der Rasen war sicherlich seit sechs Wochen nicht mehr gemäht worden und in den geradlinig angelegten Rosenbeeten wucherte das Unkraut ungebremst.
    An die Rückseite des Hauses schloss sich ein windgeschützter Freisitz mit gemauertem Gartengrill an. Von der mit Natursteinplatten belegten Terrasse aus versuchten Sternberg und Wellmann, durch ein Fenster in die Wohnräume zu blicken, konnten wegen der zugezogenen Gardinen aber nichts erkennen.
    Achselzuckend verließen sie das Grundstück wieder, als eine Nachbarin, die mit Brötchentüte in der Hand und Hund an der Leine vorbeikam, sie ansprach: „Wollen Sie zu den Burgbachers? Da werden Sie Pech haben, bei denen ist keiner mehr da.“
    Paul Wellmann erkannte die Chance, die gut informierte Anwohnerin als Informationsquelle zu nutzen. Er gab sich und seinen Kollegen schnell als Mitarbeiter der Gebäudeversicherung aus, die sich wegen eines Überspannungsschadens die Telefonanlage ansehen müssten. In breitester badischer Mundart – „wisse Sie, wahrscheinlich isch des bei uns gar net versichert“ – verwickelte er die mitteilsame Nachbarin in ein Gespräch.
    „Die Frau und die Kinder sind schon vor einem dreiviertel Jahr ausgezogen und den Alfred selbst sieht man auch nur mal abends oder morgens mit dem Auto.“ Sie erzählte, dass die Burgbachers das Haus vor acht Jahren gebaut hatten. „Ist alles vornehm eingerichtet, nur vom Feinsten, das Bad sollten Sie mal sehen und die Massivholzküche. Lauter Parkettböden da drin und die roten teuren Fliesen, ›Terrakotta‹ sagt man dazu, glaub ich.“
    Die Nachbarin schien sich gut auszukennen. Burgbachers Frau war nicht berufstätig gewesen: „Die konnten ihr Haus anscheinend locker mit einem Gehalt abzahlen und ein eigenes Auto für die Frau war auch noch drin, Cabrio natürlich.“
    Wellmann interessierte sich, was der Herr Burgbacher denn von Beruf wäre und bekam umfassende Auskunft: „Das hat er meinem Mann mal ganz genau erklärt. Irgendwie ist er wohl so ein Ingenieur bei der Stadt, aber was ziemlich Hohes. Warten Sie mal ..., mit Kanalisation und Kläranlagen hat er zu tun. Hat schon einige Leute unter

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