Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bucheckern

Bucheckern

Titel: Bucheckern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Leix
Vom Netzwerk:
hat.“
    Lindt fasste sich an die Stirn: „Ist ja klar, natürlich, deswegen, also ...“
    Sternbergs Gesichtsausdruck wurde zunehmend entsetzter, als sein Vorgesetzter ihm die Einzelheiten des Unfalls von Klaus Ebert schilderte.
    „Tut mir Leid, wir hätten dich ja eigentlich auch anrufen können“, entschuldigte sich Lindt. „Du warst heute Morgen einfach zu schnell weg. Ich wollte dir auch noch sagen, dass Ebert uns gestern die Unterlagen vorbeigebracht hat.“
    Sternberg hatte Verständnis: „Es ging ja hier wohl auch alles drunter und drüber. Ich habe mich vorhin schon gewundert, warum ihr beide bei der Zeitung wart. Jetzt verstehe ich die Zusammenhänge natürlich.“
    „Habe ich dich vorhin recht verstanden, Jan“, fragte Paul Wellmann, „der Burgbacher führt einen etwas aufwändigen Lebenswandel, so mit Tennis und dickem Auto?“
    „Na also, Tennis ist heutzutage ja ein richtiger Volkssport, nicht nur für die Reichen. Aber bei dem Burgbacher hat man schon den Eindruck, dass er genug Geld hat. Seinen Kleidern sieht man es an und dann sein aufgemotzter Fünfer-BMW. Teure Felgen, große Räder, tiefergelegt, schwarz natürlich. Zwar nicht gerade so, als wenn es ein Auto aus dem Rotlichtmilieu wäre, aber irgendwie ist es mir halt doch aufgefallen.“
    „Das Kennzeichen weißt du nicht zufällig?“
    „Natürlich, da schaue ich schon immer automatisch drauf. Heute will doch jeder seine Initialen drin haben. Der Burgbacher auch: KA – AB 999.“
    „AB wie Alfred Burgbacher“, wiederholte Lindt und griff sofort zum Telefonhörer, um eine Fahndung einzuleiten.
    „Den sollten wir doch mal dringend suchen lassen. Falls er der Unfallverursacher war, muss es an dem Wagen auf jeden Fall Spuren geben.“
    „Wenn wir Pech haben, hat ihn eine Hinterhofwerkstatt im Elsass schon gerichtet, aber vielleicht ...“ Lindt und Wellmann schauten sich an: „Vielleicht hilft uns jetzt mal der Zufall, von dem wir vorhin noch gesprochen haben.“ Lindt seufzte hörbar: „Nötig hätten wir es schon ...“

Die Überwachung
    Er legte seinen Kopf zurück und schaute mit gerunzelter Stirn kurz zur Decke, beugte sich aber gleich wieder vor, um von Jan Sternberg zu erfahren, was er in der Technikabteilung erreicht hatte: „Ist unseren Spezialisten etwas eingefallen, um die Blanco-Einfahrt zu überwachen, oder haben sie sich bockig angestellt?“
    „Sehr kooperativ, Chef“, Sternbergs Gesichtsausdruck hellte sich schlagartig wieder auf, denn er war stolz darauf, im Kommissariat der Mann für besondere Aufgaben zu sein. „Sie waren wirklich sehr hilfsbereit. Haben gleich die neueste Technik rausgerückt.“
    Er ging zu dem großen Stadtplan an der Wand und zeigte mit seinem Kugelschreiber auf das Industriegebiet: „Ein VW-Bus parkt jetzt auf dem BaumarktParkplatz, dort genau gegenüber von der ›Blanco‹-Werkseinfahrt. Völlig unverdächtig, altes rostiges Teil, sieht überhaupt nicht nach Polizei aus, aber vorn im Kühlergrill haben die ein Objektiv ihrer neuesten Videokamera eingebaut. Absolut nicht zu erkennen, es sei denn, man schaut direkt durch das Lüftungsgitter rein.“
    „Ja ... wie ...“, Lindt schaute fragend, denn technische Einzelheiten waren nicht seine Stärke, „und da sitzt jetzt ein Kollege im abgeschlossenen Laderaum und starrt die ganze Zeit auf einen Monitor, ob ein verdächtiger Tankwagen durch das Werkstor rollt?“
    „Keineswegs, Chef“, antwortete Sternberg und strahlte, dass er eine absolut personalsparende Überwachungsmöglichkeit präsentieren konnte. „Das ist kein Bus mit geschlossenem Laderaum, der möglicherweise Verdacht beim Werksschutz gegenüber erregen würde. Nein, ringsum verglast, jeder kann reinschauen und sehen, dass niemand drinsitzt. Die Technik hat in einer einzigen Alukiste im Fußraum Platz. Trotzdem natürlich gut getarnt, wegen der Verkabelung. Die Kamera ist so eingestellt, dass sie nur aktiv wird, wenn ein Fahrzeug das Werkstor passiert. Die Bilder werden dann mit einem Sender direkt auf den dritten PC-Monitor von unserer ständigen Verkehrsüberwachung hier im Präsidium übertragen. Mit den Kollegen dort habe ich genau besprochen, worauf es ankommt. Die sagen uns sofort Bescheid.“
    „Können die das denn so genau im Auge behalten?“ fragte Paul Wellmann zweifelnd.
    „Kein Problem, Paul“, beruhigte ihn Sternberg. „Ich bin eine ganze Stunde mit vor dem Monitor gesessen. In zehn Minuten fährt vielleicht ein Fahrzeug durch das Tor. Die

Weitere Kostenlose Bücher